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Daten zur probabilistischen Sicherheitsanalyse für Kernkraftwerke ...

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7.9 DRUCKAUFBAU IM SHB<br />

7.9.1 Beschreibung<br />

Kann bei einem Kernschmelzunfall die produzierte Wärme nicht aus dem SHB abgeführt werden<br />

(Wärmeabfuhrsystem, gefilterte Druckentlastung), so heizt sich die Atmosphäre kontinuierlich auf.<br />

Da weniger Wärme als produziert an die Wände und den Sumpf (etwa durch Dampfkondensation)<br />

abgeführt werden kann, steigt der Druck im SHB an. Zusätzlich können bei einer Schmelze-Beton-<br />

Wechselwirkung nichtkondensierbare Gase entstehen und zum Druckaufbau beitragen. Der<br />

Versagensdruck, der typspezifisch zu ermitteln ist, wird im Falle eines großen SHB (DWR) erst<br />

nach Tagen, beim relativ kleinen SHB eines SWR bei Ausfall der Kondensationskammerkühlung<br />

schon nach Stunden erreicht.<br />

7.9.2 Methode<br />

Die Berechnung des langfristigen Druckaufbaus kann mit gängigen „lumped parameter“<br />

Rechenprogrammen, wozu auch die im Hauptteil mehrfach erwähnten „Integrierten<br />

Rechenprogramme“ gehören, relativ einfach durchgeführt werden. Eine besonders feine<br />

Nodalisierung ist dabei nicht erforderlich. Der Druckaufbau hängt neben der zugeführten Wärme<br />

auch von der abgeführten Wärme (Volumen des SHB, Wandflächen im SHB (Stahl, Beton) und<br />

den Wärmesenken außerhalb des SHB (Reaktorgebäude)) ab. Größere Unsicherheit resultiert aus<br />

der mangelnden Kenntnis des Anteils der Nachwärmenergie, die zum Druckaufbau (und damit<br />

nicht <strong>zur</strong> Schmelze-Beton-Wechselwirkung) <strong>zur</strong> Verfügung steht. Dieser Anteil ist zeitabhängig und<br />

hängt auch von der Wasserüberdeckung und damit vom Zeitpunkt des Sumpfeinbruchs ab. Die<br />

Analyse der Schmelze-Beton-Wechselwirkung ist daher eine notwendige Voraussetzung <strong>für</strong> die<br />

Berechnung des Druckaufbaus im SHB. Da diese von der Betonsorte und der genauen<br />

Reaktorgrubengeometrie abhängt, ist von Fall zu Fall zu entscheiden, inwieweit<br />

anlagentypspezifische Untersuchungen ausreichend sind.<br />

Der Prozess der Schmelze-Beton-Wechselwirkung bestimmt auch die Freisetzung nicht<br />

kondensierbarer Gase (CO, CO 2 , H 2 ). Da diese Gase mit hoher Temperatur freigesetzt werden, ist,<br />

falls Zündbarkeit gegeben, von einer kontinuierlichen Verbrennung auszugehen. Ferner<br />

beeinflussen die als Notfallmaßnahme eingeführten Rekombinatoren die<br />

Atmosphärenzusammensetzung. Gegebenenfalls ist zu prüfen, ob Verbrennungen außerhalb des<br />

SHB (Ringraum beim DWR, Druckentlastungssystem) die Freisetzung von Spaltprodukten<br />

beeinflussen können.<br />

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