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Daten zur probabilistischen Sicherheitsanalyse für Kernkraftwerke ...

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7.7.4 Empfehlung<br />

Der Austrocknungs-Wärmefluss einer Partikelschüttung aus Kernmaterial unterhalb des RDB ist<br />

entsprechend einer Gleichverteilung anzusetzen zwischen:<br />

95 % Fraktile 1 MW/m²<br />

50 % Fraktile 0,2 MW/m²<br />

5 % Fraktile 0,05 MW/m².<br />

Die Nachwärmeleistung in der Partikelschüttung kann – gegenüber dem Inventar zum Zeitpunkt<br />

der Abschaltung – um den Beitrag flüchtiger Nuklide (ca. 30 % der gesamten Wärmeleistung)<br />

reduziert werden.<br />

Die gesamte Kernmaterialmasse verlässt den RDB. Selbst wenn dies nicht unmittelbar bei RDB-<br />

Versagen geschieht, ist dies dennoch im weiteren Verlauf zu erwarten. Eine Austragung von<br />

Kernmaterial in andere Bereiche kann berücksichtigt werden, wenn dies begründet wird (z.B. bei<br />

Hochdruckversagen des RDB).<br />

Die Verteilung der Kernmaterialien unterhalb des RDB ist nicht gleichmäßig auf der <strong>zur</strong> Verfügung<br />

stehenden Fläche. Lokale Schichtdicken können den zweifachen Wert der mittleren Schichtdicke<br />

annehmen.<br />

Konstruktiv bedingte besonders hohe Schichtdicken (z.B. in einem Pumpensumpf) sind zu<br />

berücksichtigen.<br />

7.8 KERNMATERIAL-BETON-WECHSELWIRKUNG<br />

7.8.1 Beschreibung<br />

Wenn das auf eine Betonunterlage geratene Kernmaterial nicht kühlbar ist (siehe vorangehender<br />

Abschnitt), wird eine Schmelze-Beton-Wechselwirkung einsetzen. Dabei sind vor allem folgende<br />

Vorgänge von Bedeutung:<br />

−<br />

−<br />

Freisetzung von gasförmigen Erosionsprodukten (CO 2 , CO, Dampf und Wasserstoff), die zum<br />

Druckaufbau beitragen.<br />

Erosion des Fundaments bis zu dessen eventuellem Durchschmelzen.<br />

Die Schmelztemperatur des Betons liegt mit ca. 1575 K (je nach Zusammensetzung) um mehr als<br />

1000 K unter der Schmelztemperatur von reinem Kernbrennstoff und um rund 200 K unter<br />

derjenigen von Stahl /BMF 90, S. 634/. Deswegen würde z.B. Beton schmelzen, auf dem eine<br />

ausreichend heiße aber noch feste Menge an Kernmaterial liegt.<br />

Zur Vermeidung oder Beendigung einer Betonzersetzung genügt es daher nicht, das darüber<br />

liegende Kernmaterial bis zu seinem Erstarrungspunkt abzukühlen, sondern es muss darunter<br />

liegende Temperaturen aufweisen. Eine Anordnung von Kernmaterial, die an ihrem Boden diese<br />

Bedingung erfüllt, ist eine unter Wasser befindliche, dauerhaft nicht ausgetrocknete<br />

Partikelschüttung. Im vorhergehenden Abschnitt ist angegeben, wie diese Kühlbarkeit zu bewerten<br />

ist.<br />

Trotz großer experimenteller und theoretischer Anstrengungen, etwa im Rahmen des MACE<br />

Programms, ist es derzeit äußerst schwierig, das Ausmaß einer einmal begonnenen Schmelze-<br />

Beton Wechselwirkung vorherzusagen und damit die Frage der Fundamentdurchdringung mit<br />

guter Zuverlässigkeit zu beantworten. Zwei Aspekte sind dabei zu bewerten:<br />

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