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Daten zur probabilistischen Sicherheitsanalyse für Kernkraftwerke ...

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4 ERMITTLUNG DER HÄUFIGKEITEN VON LECKS UND<br />

BRÜCHEN IN ROHRLEITUNGEN<br />

4.1 VORBEMERKUNG<br />

Im Folgenden wird die überarbeitete GRS-Methodik <strong>zur</strong> nennweitenabhängigen Ermittlung der<br />

Eintrittshäufigkeiten von Lecks in Rohrleitungen beschrieben. Dabei umfasst der Begriff Leck<br />

generell einen Integritätsverlust mit einer nicht bestimmungsgemäßen Freisetzung des<br />

Betriebsmediums, sowohl als Folge einer lokalen Perforation der drucktragenden Wand oder einer<br />

Dichtverbindung der Rohrleitung (Leckage) als auch infolge eines Rohrleitungsabrisses (Bruch).<br />

Es wird die differenzierte Vorgehensweise bei der Ermittlung (Schätzung) der Eintrittshäufigkeiten<br />

von Lecks und Brüchen in den verschiedenen Rohrleitungen der druckführenden Umschließung<br />

und ihren Nennweitenklassen dargelegt.<br />

4.2 EINLEITUNG<br />

Im Rahmen der Phase B der Deutschen Risikostudie <strong>Kernkraftwerke</strong> (DRS-B) /BMF 90/ wurde von<br />

der GRS eine Methodik <strong>zur</strong> Ermittlung von Leckhäufigkeiten in Rohrleitungen erarbeitet, die<br />

grundsätzlich bei Druck- und Siedewasserreaktoren eingesetzt werden kann. Sie wurde erstmals<br />

am Beispiel des Druckwasserreaktors der Referenzanlage der DRS-B erprobt und danach bei<br />

mehreren PSA <strong>für</strong> Druckwasserreaktoren erfolgreich eingesetzt. Die damit erzeugten <strong>Daten</strong>sätze<br />

<strong>für</strong> Leck- und Bruchhäufigkeiten von Rohrleitungen sind im Einklang mit der entsprechenden<br />

anlagenspezifischen und generischen nationalen Betriebserfahrung.<br />

Es ist darauf hinzuweisen, dass der im Rahmen der DRS-B erarbeitete <strong>Daten</strong>satz <strong>für</strong> die<br />

Häufigkeiten von Lecks in Rohrleitungen der Referenzanlage nur <strong>für</strong> eine Übergangszeit <strong>für</strong> die<br />

PSA verwendet werden sollte, d.h. Häufigkeiten, die auf Grund tatsächlich aufgetretener Lecks<br />

bzw. auf Grund einer Nullfehler-Statistik ermittelt wurden, sind entsprechend dem inzwischen<br />

erweiterten Beobachtungszeitraum anzupassen. Weiterhin ist die Übertragbarkeit der Ergebnisse<br />

<strong>für</strong> die Referenzanlage der DRS-B auf die jeweils zu untersuchende Anlage zu überprüfen.<br />

Insbesondere bei solchen Häufigkeitswerten, die durch die statistische Auswertung der<br />

Betriebserfahrung ermittelt werden, können sich auf Grund anderer Populationen, z.B. bei Zweiund<br />

Drei-Loop-Anlagen, oder auf Grund anderer Betriebsbedingungen in Teilbereichen<br />

Unterschiede ergeben.<br />

Die Methodik stützt sich essentiell auf drei tragende Säulen ab:<br />

– die Statistik der Betriebserfahrung mit Lecks und Brüchen in Rohrleitungen,<br />

– eine vereinfachende Beschränkung von Leckagen auf die Population so genannter<br />

'leckrelevanter Grundelemente' verkürzt 'leckrelevante Stellen' genannt und<br />

– die Nutzung der Gegebenheit, dass die größeren und großen Rohrleitungen in der Regel <strong>für</strong><br />

den Bruchausschluss qualifiziert sind.<br />

Vorab sind alle zu untersuchenden Rohrleitungssysteme generell daraufhin zu überprüfen, ob<br />

genügend Informationen und Argumente da<strong>für</strong> vorliegen, dass aktive Korrosionsmechanismen mit<br />

Potenzial zu systematischen Schäden ausgeschlossen werden können. Bei einer Anwendung der<br />

Methodik speziell auf Siedewasserreaktoren ist zu beachten, dass bei diesen Anlagen unerwartete<br />

Schäden durch interkristalline Spannungsrisskorrosion an Rohrleitungen aus stabilisiertem<br />

austenitischen Werkstoff in der Umgebung der Schweißnähte (leckrelevante Stellen) aufgetreten<br />

sind. Insofern können Modifikationen des Konzepts erforderlich sein, wenn ein Ausschluss dieses<br />

Schadensmechanismus im betreffenden Rohrstrang nicht nachgewiesen werden kann.<br />

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