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Daten zur probabilistischen Sicherheitsanalyse für Kernkraftwerke ...

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Die <strong>zur</strong> Berechnung der Eintrittshäufigkeiten bzw. Wahrscheinlichkeiten anzuwendenden<br />

mathematischen Verfahren sind aus den entsprechenden Analysen <strong>für</strong> den Leistungsbetrieb<br />

bekannt.<br />

Für eine konsistente statistische Ermittlung der Eintrittshäufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten der<br />

beobachteten auslösenden Ereignisse müssen die kumulierten Stillstandszeiten und die Anzahl<br />

der berücksichtigten Anlagenzustände ermittelt werden.<br />

Kann eine numerische Auswertung der Betriebserfahrung nicht durchgeführt werden, besteht zum<br />

einen die Möglichkeit <strong>zur</strong> Ermittlung von Eintrittshäufigkeiten in der Bestimmung der Ausfälle<br />

betrieblicher Systeme über eine Fehlerbaumanalyse; dabei ist die zutreffende<br />

zuverlässigkeitstheoretische Größe, die Ausfallhäufigkeitsdichte <strong>für</strong> das TOP-Ereignis,<br />

heranzuziehen.<br />

Zum anderen wird bei auslösenden Ereignissen, die durch fehlerhafte Personalhandlungen verursacht<br />

werden, eine Analyse und Bewertung der Zuverlässigkeit von Personalhandlungen vor<br />

Ereigniseintritt durchgeführt. Bei diesen Maßnahmen handelt es sich um durchführungsabhängige<br />

Ereignisse, d.h. die Häufigkeit ist von der Anzahl der durchzuführenden Maßnahmen und nicht von<br />

der Dauer des betrachteten Zeitraums abhängig. Zur Umrechnung einer so ermittelten Fehlerwahrscheinlichkeit<br />

in eine Eintrittshäufigkeit wird dieser Wert mit der erwarteten Anzahl der<br />

Maßnahmen, die jeweils im betrachteten Anlagenbetriebszustand zum auslösenden Ereignis<br />

führen können, und der Anzahl dieser Anlagenbetriebszustände pro Jahr multipliziert.<br />

Außerdem besteht die Möglichkeit <strong>zur</strong> Ermittlung einer Eintrittshäufigkeit in der Verwendung<br />

generischer <strong>Daten</strong>, indem die Betriebserfahrung von anderen Anlagen einbezogen wird. Dann ist<br />

<strong>für</strong> diese Anlagen entsprechend zu verfahren, unter Beachtung selbstverständlich der<br />

Übertragbarkeit im Einzelfall, die von anlagentypischen Spezifika abhängig sein kann.<br />

3.5.2 Zuverlässigkeitskenngrößen im Nichtleistungsbetrieb<br />

Besonderheiten bei Zuverlässigkeitskenngrößen, die sich auf Komponenten beziehen, sind im<br />

Nichtleistungsbetrieb vornehmlich in zweierlei Hinsicht zu erwarten:<br />

−<br />

60<br />

Zum einen sind im Nichtleistungsbetrieb aktive Komponenten zu betrachten, die im<br />

Leistungsbetrieb nicht in Betrieb sind bzw. bei Störungen im Leistungsbetrieb nicht angefordert<br />

werden. Insoweit ist eine erweiterte <strong>Daten</strong>basis vonnöten.<br />

− Zum anderen ist zu beachten, dass unter Umständen bei Ereignissequenzen aus dem<br />

Nichtleistungsbetrieb Komponenten – beispielsweise Pumpen oder Armaturen – nicht in<br />

gleicher Weise oder nicht unter gleichartigen Betriebsbedingungen arbeiten als bei<br />

Ereignissequenzen aus dem Leistungsbetrieb. Dies ist in vielen Fällen durch entsprechende<br />

Auslegung berücksichtigt. Ob dies im konkreten Fall Einfluss auf die anzusetzenden<br />

Zuverlässigkeitskenngrößen hat, ist einzelfallbezogen zu prüfen, wenn sich die Betriebsbedingungen<br />

wesentlich von denen im Leistungsbetrieb unterscheiden.<br />

Im ersten Fall ist zu prüfen, ob sich aus der Betriebserfahrung bei Auswertung speziell der<br />

Anlagenstillstände (in vergleichbarer Weise wie in Abschnitt 3.5.1 <strong>für</strong> die auslösenden Ereignisse<br />

umrissen) Zuverlässigkeitskenngrößen ermitteln lassen. Ist dies nicht möglich oder ist die<br />

statistische Basis aus der Betriebserfahrung zu schmal, so ist in geeigneter Weise von<br />

generischen <strong>Daten</strong> Gebrauch zu machen.<br />

Im zweiten Fall ist beispielsweise zu prüfen, ob die abweichenden Betriebsbedingungen (bei<br />

Pumpen können beispielsweise andere Vordruckhöhen gegeben sein oder andere Medium-<br />

Temperaturen, bei Armaturen und Klappen andere Drücke und Differenzdrücke wie bei<br />

Einsatzbedingungen im Leistungsbetrieb; bei allen aktiven Komponenten kann eine höhere<br />

Wahrscheinlichkeit von Fremdkörpern im Medium möglicherweise beachtlich sein) so deutliche

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