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Daten zur probabilistischen Sicherheitsanalyse für Kernkraftwerke ...

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Durch das Versagen einer Primärkreisleitung kann einerseits ein Hochdruckpfad in einen<br />

Niederdruckpfad, eventuell sogar mit Wiederkühlung des Kerns, überführt werden, andererseits<br />

kann durch Versagen der Dampferzeugerrohre ein potenzieller Bypasspfad erzeugt werden.<br />

7.2.2 Methoden <strong>zur</strong> Ermittlung der Wahrscheinlichkeit einer Druckentlastung<br />

7.2.2.1 Methode <strong>zur</strong> Ermittlung der Erfolgswahrscheinlichkeit der primärseitigen<br />

Druckentlastung<br />

Für eine Vielzahl von Szenarien ist der Druckverlauf im Primärkreis mit und ohne Druckentlastung<br />

zu berechnen. Die Ergebnisse sind anlagenspezifisch (Leistung, Anlagentyp). Zur Ermittlung der<br />

Zeitspanne sind Anfangs- und Endzeit zu bestimmen.<br />

Anfangszeit:<br />

Endzeit:<br />

Zeitpunkt zu dem der Operator wissen müsste, dass eine Druckentlastung<br />

möglicherweise einzuleiten ist.<br />

Zeitpunkt zu dem die Druckentlastung spätestens eingeleitet werden muss, um:<br />

• Kernschaden zu vermeiden (Kriterium 923 K Kernaustrittstemperatur oder Beginn<br />

der Wasserstoffproduktion),<br />

• ein Versagen des RDB unter hohem Innendruck zu vermeiden (Druck- und Temperatur-Kriterien<br />

siehe Abschnitt 7.6).<br />

Die Wahrscheinlichkeit <strong>für</strong> die erfolgreiche, manuelle Einleitung der Druckentlastung als Funktion<br />

der Zeit und <strong>für</strong> verschiedene Stress-Situationen (z.B. vorausgegangener Operatorfehler) kann mit<br />

den Methoden <strong>zur</strong> Bewertung menschlicher Handlungen (siehe Methodenband Abschnitt 3.4)<br />

ermittelt werden.<br />

7.2.2.2 Methode <strong>zur</strong> Ermittlung der Versagenswahrscheinlichkeit des Primärkreises<br />

7.2.2.2.1 Versagen der Primärkreisleitung<br />

Aus den deterministischen integralen Analysen ist abzulesen, mit welchen Temperaturen der<br />

Komponenten vor der Kernumlagerung und zwischen Kernumlagerung und RDB-Bodenversagen<br />

zu rechnen ist. Als Resultat sind die Bandbreiten von berechneten Temperaturen <strong>für</strong> Hochdruck-<br />

(> 8 MPa), Mitteldruck- (> 2 MPa) und Niederdruckfälle (< 2 MPa) anzugeben.<br />

Ferner ist aus diesen Analysen der zugehörige quasi-stationäre Druck zu entnehmen und<br />

gegebenenfalls um den aus der Schmelze-Wasser-Reaktion stammenden vorübergehenden<br />

Druckbeitrag bei der Kernumlagerung zu erhöhen. Dies ergibt eine Bandbreite von Drücken <strong>für</strong><br />

jeden der drei Druckbereiche.<br />

Für jeden der Druckbereiche ist dann die Wahrscheinlichkeit da<strong>für</strong> zu ermitteln, dass die<br />

temperaturabhängige Grenzbelastbarkeit (siehe folgende Arbeitsschritte) der Komponenten<br />

überschritten wird.<br />

1. Es werden die Hochtemperatur-Materialkennwerte <strong>für</strong> das Rohrmaterial benötigt.<br />

Experimentell ermittelte <strong>Daten</strong> <strong>für</strong> die Festigkeit von Reaktorbaustählen bis 1273 K sind z.B. in<br />

/MPA 99/ zu finden.<br />

2. Die mechanische Belastung der Rohrleitungen wird aus dem Innendruck berechnet, indem die<br />

Vergleichsspannung aus der Umfangsspannung, der Längsspannung und der mittleren<br />

radialen Spannung gebildet wird.<br />

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