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Magazin 198611

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3_ Katastrophanschutz<br />

Die Folgerungen, die in der Bundesrepublik<br />

Deutschland aus dem Reaktorunfall gezogen<br />

werden müssen, betreffen nicht nur<br />

den Schutz vor Radioaktivität, sondern die<br />

Katastrophenvorsorge insgesamt - auch<br />

gegenüber anderen Gefahrenquellen (z. B.<br />

Chemiekatastrophen, Unfälle beim Transport<br />

gefährlicher Güter, Seuchen, Erdbeben,<br />

Waldbrände).<br />

Hierzu haben sowohl der Deutsche Städtetag<br />

wie auch die Katastrophenschutzorganisationen<br />

Thesen vorgelegt. Der BMI hat<br />

diese Anregungen aufgegriffen und in den<br />

letzten Wochen mit diesen Stellen sowie<br />

mit den Ländern eine Vielzahl von Gesprächen<br />

über den Aufbau eines gemeinsamen<br />

Krisenmanagements geführt. Dies geschah<br />

in dem Bestreben, die vorgesehenen Maßnahmen<br />

nicht als "Insellösungen" für den<br />

Strahlenschutz, sondern so anzulegen, daB<br />

sie aus Gründen der Effektivität wie der Mittelersparnis<br />

in ein Gesamtsystem des Katastrophenschutzes<br />

und der Katastrophenvorsorge<br />

(= unterhalb der KatastrophenschweIle)<br />

passen. Die vorhandenen und<br />

bewährten Instrumente und Strukturen sollen<br />

genutzt werden. Der Abstimung zwischen<br />

Bundesregierung und Verbänden '<br />

diente auch das Gespräch, das mit den<br />

Präsidenten der im Katastrophenschutz<br />

mitwirkenden Organisationen sowie der<br />

Bundesärztekammer geführt wurde. Daraus<br />

ergab sich die (vom BMI inzwischen realisierte)<br />

Anregung, eine Bund/Länder-Arbeitsgruppe<br />

"Folgerungen aus dem Reaktorunglück<br />

in Tschernobyl" einzusetzen, die<br />

am 2BJ29. Juli 1986 ihre Arbeit aufgenommen<br />

hat.<br />

Der BT-lnnenausschuB erwartet einen Bericht<br />

über die Folgerungen aus dem Reaktorunfall<br />

von Tschernobyl für den Katastrophenschutz.<br />

b) eine gesetzliche Vorabfestlegung von<br />

verbindlichen Unfalldosisgrenzwerten.<br />

11. tntegrtertes MeBdatengesetz<br />

zur Oberwachung der<br />

Umwettradloakllvltät<br />

Die Bundesrepublik Deutschland sollte ein<br />

flächendeckendes MeBnetz auch für den<br />

Vorsorgelall haben. Bei einer bestehenden<br />

Bundesbehörde sollte eine Datenzentrale<br />

des Bundes eingerichtet werden, in der die<br />

MeBwerte aus den MeBnetzen des Bundes<br />

und der Länder ertaBt, dokumentiert und<br />

bewertet werden.<br />

Der Bundesumweltminister wird beauftragt,<br />

im Einvernehmen mit den betroffenen Ressorts<br />

(BMI, BMV, BML, BMJFFG, BMF) eine<br />

umfassende Neukonzeption und Vorschläge<br />

vorzulegen<br />

- über den Ausbau eines flächendeckenden<br />

MeBnetzes des Bundes für die Frühwarnung<br />

sowie nachfolgende kontinuierliche<br />

Übersichtsmessungen, bestehend<br />

aus den MeBnetzen<br />

- des Warndienstes des BZS,<br />

- des Deutschen Wetterdienstes,<br />

- der Bundesanstalt für Gewässerkunde<br />

und<br />

- des Deutschen Hydrographischen Instituts,<br />

- über die Einbeziehung der Meßnetze der<br />

Länder in das Gesamtsystem,<br />

- über die Einrichtung einer Datenzentrale<br />

bei einer Bundesbehörde.<br />

111. Elnrtchtung einer<br />

Zentralen Koordlnlerungsstelle<br />

Es sollte eine ständige interministerielle<br />

Koordinierungsstelle geschaffen werden,<br />

die in Abstimmung mit den Ländern Entscheidungen<br />

und MaBnahmen bei Unfällen<br />

mit überregionalen Auswirkungen vorbereitet.<br />

BMI und BMU werden beauftragt, zusammen<br />

mit den betroffenen Ressorts<br />

hierzu einen Vorschlag zu machen.<br />

IV. Forschungsbederf<br />

Im Gesundheitswesen<br />

und bet der Lebensmlltel-Vorsorge<br />

Die betroffenen Ressorts werden gebelen,<br />

den Forschungsbedart zu Fragen der Gesundheit<br />

der Bevölkerung aufgrund der<br />

Strahlenexposition nach Kernkraftwerksunfällen<br />

zu überprüfen und mit hoher Priorität<br />

in ihren Forschungsprogrammen zu berücksichtigen.<br />

V, Verbesserung der EG-Koordlnlerung<br />

Die betroffenen Ressorts werden gebeten,<br />

die Vorschläge der EG-Kommission (Rahmenmitteilung<br />

an den Rat vom 12. Juni<br />

1986) zu prüfen und für eine weitgehende<br />

Harmonisierung von Grenzwerten einheitliche<br />

Werte in der EG und 'möglichst auch<br />

mit ihren wiChtigsten Handelspartnern anzustreben<br />

und diskriminierende HandeIsbeschränkungen<br />

zu vermeiden.<br />

VI, Regenerative Energten<br />

und rationelle Energteverwendung<br />

BMFT und BMWi werden gebeten, zusammen<br />

mit BMF und den übrigen betroffenen<br />

Ressorts zu prüfen und darzustellen, ob<br />

und ggf. wie über die bereits ertolgte MitteIerhöhung<br />

hinaus Forschung, Entwicklung<br />

und Markteinführung regenerativer Energien<br />

und MaBnahmen zur rationellen Energieverwendung<br />

verstärkt gefördert werden<br />

können.<br />

B. BeachluBvorschllge<br />

I. Gesetz zur Oberwachung<br />

der Radioaktivität In der Umwelt<br />

1. Der Bundesumweltminister wird beauftragt,<br />

den Entwurt eines Bundesgesetzes<br />

zur Überwachung der Radioaktivität<br />

in der Umwelt auszuarbeiten, das bundeseinheitliche<br />

Regelungen für Erhebung,<br />

Auswertung und Übermittlung von<br />

MeBdaten enthalten soll.<br />

2. Im Rahmen dieses Gesetzes sollen die<br />

Voraussetzungen geschaffen werden für<br />

die bundeseinheitliche Festsetzung von<br />

Lebensmittel- und sonstigen Grenzwerten<br />

für den Vorsorgefall. Dabei kommen<br />

in Betracht:<br />

a) eine gesetzliche Vertahrensregelung<br />

zur Ad-hoc-Festlegung von verbindlichen<br />

Kontaminationswerten,<br />

Die Johanniter-Unfall-Hiffe e. V., eine freiwillige Hiffsorgamsation und eines der .<br />

Werke des Johanniterordens, sucht ab 1. Januar 1987 oder später für ihre erweiterte<br />

Bundesschule in Nieder-Weisel bei Butzbach einen<br />

Schulleiter<br />

dem der Lehrkörper, die Auszubildenden und die Hausverwaltung unterste1ft<br />

werden.<br />

Ertahrungen In der Menschenführung und in der Verwaltung ähnlicher Institute<br />

sowie ev. Bekenntnis und chnstliche Grundhaltung sind Voraussetzung.<br />

Vergütung nach AVR/BAT. Aussagefähige Bewerbungen an :<br />

JoII8nnlter-unr.Jl ...... V.<br />

StrillclleMweg 14, 5300 lIonn 1<br />

Z5·MAGAZIN 11-12/86<br />

1 t

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