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Magazin 198611

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Dr. Schäuble weiter:<br />

.Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft<br />

steht seit über 70 Jahren als Symbol<br />

für vieles, auf das wir in unserem<br />

Land stolz sein können. Vieles, was wir jn<br />

unserem Land nicht nur für die Zukunft<br />

erhalten wollen, sondern sogar verstärken<br />

müssen.<br />

Die DLRG als größte Wasserrettungsorganisation<br />

der Welt steht zuallererst für<br />

ehrenamtliche und freiwillige Hilfsbereitschaft.<br />

Zu viele haben in der Vergangenheit<br />

nach dem Staat gerufen und Forderungen<br />

gestellt, wenn es darum ging,<br />

Probleme zu lösen.<br />

Mündige Bürger wissen aber in der Regel<br />

besser als der Staat, was für sie gut<br />

ist und was ihren LebensInteressen dient.<br />

Wir brauchen deshalb eine Rückbesinnung<br />

auf das dem einzelnen und der Gemeinschaft<br />

zuträgliche Maß, auf die beherrschbare<br />

Größe. Und wir brauchen<br />

deshalb auch eine Rückbesinnung auf<br />

das Prinzip des freiwilligen, uneigennützigen<br />

Einsatzes für unsere Familien, fur unsere<br />

Nachbarn, für unsere Stadt und für<br />

unser Land.<br />

Die freiwilligen Einsätze der DLRG, wie<br />

sie in fast 2000 Ortsgruppen organisiert<br />

werden, sind Ausdruck praktizierter Soll-<br />

72 ZS-MAGAZIN 11- 12186<br />

Oben : 130 OeIeglen.<br />

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(Von link':) DLAG-Prilldent<br />

H. J. Bartholdt. VIzapritkMrlt<br />

R. Winkel"<br />

Altbundetprltldent<br />

Prof. Dr. K.. c.r.tens,<br />

OLAG-Ex-Mlldent<br />

Prof. 0,. S. John.<br />

dantät. Solidantät heißt, füreinander da<br />

sein, weil der einzelne und die Gemeinschaft<br />

darauf angewiesen sind. Solidarität<br />

verbindet die Menschen untereinander<br />

und ist Grundlage jeder Gemeinschaft.<br />

Sie ist Ausdruck der sozialen Natur des<br />

Menschen. Ihre Einsätze sind nicht ungefährlich.<br />

In der DLRG mitzumachen hieß<br />

schon Immer, bereit zu sein, auch ein<br />

persönliches Risiko einzugehen.<br />

Von den über 50 000 Rettungen vor dem<br />

Ertnnkungstod S911 1950 geschahen fast<br />

8000 unter Lebensgefahr, das ist rund<br />

lede achte Rettung! Das verdient Anerkennung<br />

und muß laut und deutlich gesagt<br />

werden! Freiwillig Dienst in der<br />

DLRG tun heißt auch, aus freiem Antrieb<br />

staatSbürgerliche Pflichten zu überneh­<br />

men.-<br />

"Rechte und Pflichten, Leistung<br />

und Anspruch gehören<br />

zu.ammen"<br />

Dr. Schäuble fuhr fort :<br />

.WIr müssen bel der Erziehung unserer<br />

Kinder anlangen. Die meisten von uns<br />

haben als Eltern erlebt, daß eine Erziehung<br />

zum PflichtbewußtseIn auch eine<br />

liebevolle Erziehung sein kann . Wer als<br />

Kind lernt, daS man nichts für die Gemeinschaft<br />

tun muß, wird als Erwachsener<br />

schwerer einsehen, daß Rechte und<br />

Pflichten, Leistung und Anspruch zusammengehören,<br />

daß eine freiheitliche Ordnung<br />

nur gedeiht, wo freiwillige Pflichten<br />

übernommen werden : damit geholfen<br />

wird. Der Wert solcher Dienste ist dabei<br />

für den Gebenden häufig nicht geringer<br />

als für den Empfänger.<br />

Sie als Angehörige der DLRG geben unserer<br />

Jugend ein solches Beispiel der<br />

Pflicht und des Einsatzes für den Nächsten.<br />

Und da so viele von Ihnen selbst<br />

zur Jugend gehören, ist Ihr Vorbild, das<br />

Sie Ihren Schulkameraden und Arbeitskollegen<br />

geben, besonders wirkungsvoll.<br />

Bei uns in der Bundesrepublik gibt es<br />

keinen Zwang zur Mitgliedschaft in Jugendverbänden<br />

wie in vielen Staaten dieser<br />

Welt. Man kann teilnehmen, aber man<br />

muß nicht. Um so mehr sind wir auf Vorbilder<br />

angewiesen. Dabei lernt man eben,<br />

daß man auch für sich selbst Positives<br />

tut. Viele, die Sich hier engagieren, werden<br />

initiativ, nicht nur damit etwas .getan<br />

wird·, sondern weil sie ganz persönlich<br />

etwas Sinnvolles .tun wollen·.<br />

Sport als Hilfe fDr den<br />

Menschen<br />

Man muß an dieser Stelle auch einmal<br />

sagen, daS in unseren Medien über<br />

ehrenamtliche Nächsten- und Selbsthilfe<br />

viel zu selten berichtet wird. Wir wissen,<br />

daß für die Medien der Nachrichtenwert<br />

einer Information entscheidend ist. Aber<br />

es kann nicht einleuchten, daß Negativnachnchten<br />

immer Wieder interessanter<br />

sein sollen als die zum Tell wirklich bewegenden<br />

Initiativen, mit denen Menschen<br />

ihren Mitmenschen helfen.<br />

Mir hat an der DLRG immer besonders<br />

gefallen, daS Dienst am Nächsten und<br />

Sport miteinander verbunden werden.<br />

Sport lehrt Hilfsbereitschaft und verknüpft<br />

das Bedürtnis der Menschen nach spielerischer<br />

Freude mit dem Streben nach<br />

persönlicher Leistung, Begegnung und<br />

Engagement In der Gemeinschaft.<br />

Ich habe mich selber auch in meiner politischen<br />

Arbeit immer für den Sport eingesetzt,<br />

weil ich überzeugt bin, daS man mit<br />

dem Sport, und Ich meine vor allem mit<br />

dem Breitensport, vielen jungen Menschen,<br />

aber auch vielen nicht mehr ganz<br />

so jungen Menschen eine Hilfe geben<br />

kann, auch die anderen Probleme Ihres<br />

Lebens besser zu meistern.<br />

Sie haben die Bereitschaft gezeigt, über<br />

Probleme nicht nur zu klagen, sie wegzureden<br />

oder sie ganz zu verschweigen,<br />

sondern die Chance zu sehen, Pr. bleme<br />

anzupacken und sie zu bewältigen. Sie<br />

haben als Bürger gezeigt, daS Sie für unsere<br />

Gemeinschaft zupacken können.

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