Magazin 198611

Deutsches Rotes Kreuz .
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Das DRK-Nordrhein beim 89. Katholikentag in Aachen
Massenhaft gekocht -
mundgerecht serviert
Flexibilität und Improvisation waren gefragt -
530 Helferinnen und Helfer im Einsatz
Technischen Hochschule präsentierten
sich die Einsatzmittel zum Anfassen: die
Kochstraße mit 34 Feldkochherden, die
Spülstraße für die geleerten Thermophoren,
die Fahrzeuge und Geräte des Fernmeldedienstes,
des Instandsetzungsdienstes,
des Technischen Dienstes, Zelte
und (gemietete) Gabelstapler, Motorräder
und der Rotkreuz-eigene Toilettenwagen.
Dazwischen und in den ob der kühlen
Tage meist beheizten Zelte: die Ehrenamtlichen
im leichten Einsatzanzug, viele
von ihnen alte Hasen mit reichlich Ertahrungen
aus vorangegangenen Kirchenund
Katholikentagen. Nicht wenige hatten
einige Tage ihres Jallresurlaubs geopfert,
andere waren von ihren Arbeitgebern für
diesen Einsatz freigestellt worden.
Sollten die Rotkreuz-Oberen in Bonn einmal
einen neuen Orden herausgeben
wollen, so müßte ihre Motivwahl auf einen
Feldkochherd fallen. Abgestuft versteht
sich. Die höchste Auszeichnung , die
,Goldene Gulaschkanone mit Stern- und
Schulterband", würde dann wohl zuerst
dem DRK-Landesverband Nordrhein
überreicht werden, der ,Große Gulaschkanonenorden"
aber ginge an die 530
Helferinnen und Helfer, die vom 11 . bis
13. September 1986 über 52000 Besucher
des BQ. Katholikentages in Aachen
mit warmen Mahlzeiten versorgten. Und
das zum Teil unter Bedingungen, die
ganz anders waren im Vergleich zum
Düsseldorter Katholikentag 1982. Wurde
damals alles zentral geregelt, gewissermaßen
aus einem Guß geführt, gekocht,
verteilt und gegessen, so muß der Ein-
satz in Aachen als der ,Katholikentag der
weiten Wege" bezeichnet werden.
Im Regiebuch von Hans Bergs, dem
stellvertretenden Führer der Hilfszugabteilung
VI. kamen zwei Worte immer wieder
vor: Flexibilität und Improvisationskunst.
Beide Fähigkeiten, offenbar speziell für
das Rote Kreuz ertunden, mußten den zuvor
gesteckten logistischen Rahmen füllen.
Und dieser Rahmen war, wie könnte
es anders sein, routiniert zusammengezimmert
worden. So wußte der Stab um
Einsatzführer Bergs, wo sich die ehrenamtlichen
Kräfte aus 28 von insgesamt
32 Kreisverbänden bei ihrem Eintreffen in
Aachen registrieren lassen mußten, wo
sie schliefen und wo an sie selbst Verpflegung
ausgegeben wurde. Auf dem
Parkplatz der Rheinisch-Westlälischen
ORK-Köche rechnen nicht in Gramm,
Pfund oder Kilogramm. Ihre Maßeinheiten
sind Zentner oder gar Tonnen. Bei fünf
Tonnen Kartoffelpüree 4,5 Tonnen Rindfleisch,
6,7 Tonnen Hühnchen und 2000
Liter Soße wagt man schon gar nicht
mehr zu fragen : "Dart's noch etwas mehr
sein?" Gleichwohl schlug die Masse den
Essern nicht auf den Magen. Ganz im
Gegenteil. Sie löffelten am Donnerstag
Bohnensuppe, am Freitag Huhn mit Reis
und am Samstag Gulasch. Mit fünf Mark
war dabei, wer sich in einem der acht
Großzelte (Fassungsvermögen rd. 900
Personen) zu Tisch setzen wollte.
Zum Beispiel in der Ausgabestelle Maria­
Brunn-Straße. Hier regierte die Kölner·
Kreisbereitschaftsführerin Doris Frentup,
ohne reinzureden. Auch sie war in Düsseldort,
damals vor vier Jahren, dabei gewesen
als es die zentrale Ausgabestelle
den Helferinnen ermöglicht hatte, im dün-
F.tdkochherd en
Feklkochherd - die Impo
..... t. Kochltrtla.
be4m K.thollkenteg.
(Foto: Zimmermann)
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