Magazin 198611
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FDP-Bundeslagsfraktion ebenfalls Vertre- kordsumme von 756 Millionen Mark<br />
• ter aus den Verbänden eingeladen. steigen .<br />
("Der Arbeiter Samariter")<br />
("Welt. am Sonntag")<br />
Plesseschau<br />
desinlands<br />
Kataatrophenschutz Ist<br />
DDR gibt erstmals Strahlen- glaubwOrdiger geworden<br />
werte seit Tschernobyl bekannt<br />
Der Katastrophensch\Jtz habe nach<br />
Die DDR hat der Internationafen Atom- Tschernobyl wieder mehr an Glaubwürenergie-Organisation<br />
(IAEO) Meßdaten digkeit gewonnen, in der Bevölkerung sei .<br />
über die Strahlen belastung nach der Re- die Bereitschaft wieder größer, über die<br />
aktorkatastrophe in Tschernobyl übermit- Hilfe in Notlällen nachzudenken, erklärten<br />
tell. Mit der Übergabe von etwa 10000 der Präsident des Bayerischen Roten<br />
Einzeldaten über die Strahlenbelastung in Kreuzes, Dr. Bruno Merk, und sein Stell-<br />
Luft, Boden, Wasser und Nahrungsmitteln vertreter, Reinhold Vöth, in einem Pressekommt<br />
die DOR nach Angaben der amtli- gespräch bei der ersten Zentralen Fachehen<br />
Nachrichtenagentur ADN ebenso diensttagung der Organisation im Lager<br />
wie andere Staaten einem Ersuchen der Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen).<br />
in Wien ansässigen Behörde sowie der<br />
Weltgesundheitsorganisatiaon (WHO)<br />
742 Freiwillige von Fernmelde- und Technach.<br />
Bis zu dieser Bekanntgabe der einnischem<br />
Dienst der Organisation kamen<br />
Kataatrophenschutz:<br />
zeinen Meßwerte waren in den DDR-Meaus<br />
ganz Bayern, um bei der groß ange-<br />
Spltzengesprlche In Bonn dien keine Daten darüber veröffentlicht<br />
legten Lehrveranstaltung ihre Einsatzbeworden.<br />
reitschaft zu steigern.<br />
Zu einem zweistündigen Meinungsaus-<br />
("Süddeutsche Zeitung") Parallel dazu tagten die Kreiskolonnentausch<br />
kamen Bundesminister Wolfgang<br />
ärzte und der Landesausschuß der Sani-<br />
Schäuble und Vertreter der Hilfsorganisatätskolonnen<br />
unter Vorsitz von Reinhold<br />
lianen im Bonner Kanzleramt zusammen.<br />
Vöth. (...)<br />
Einziges Thema: der Katastrophenschutz<br />
nach Tschernobyl. Während des Ge- Nicht geleistete Erste Hilfe Die Fachdiensttage dienten der Koordisprächs<br />
erläuterten die Vertreter der Or- kostet 3 500 Menschenleben nation über Kreisgrenzen hinweg und<br />
ganisationen ein gemeinsam erarbeitetes<br />
dem gegenseitigen Kennenlernen. An-<br />
Thesenpapier. Darin fordern sie ein "bür- Die oftmals nicht geleistete Erste Hilfe bei marschweg und großes Lager vermittelgernahes<br />
und effizientes Schutz- und Hil- Verkehrsunfällen kostet jährlich rund ten den Teilnehmern Erkenntnisse im Befeleistungssystem".<br />
Außerdem müsse 3 500 Unfallopfern das Leben. Würde im- reich der Logistik. Gleichzeitig sollten<br />
das Verständnis der Bevölkerung für den mer schon in den ersten fünf Minuten Schwachstellen aufgedeckt werden. Die<br />
Katastrophenschutz verstärkt werden. nach einem Verkehrsunfall qualifizierte Vertreter des technischen Dienstes<br />
Hilfe geleistet, könnten jährlich 3 500 Un- schulten sich unter anderem im Aufbau<br />
Einig waren sich alle Beteiligten, daß der<br />
fallopfer in der Bundesrepublik gerettet von Verbandsplätzen, Trinkwasserversormuß.<br />
Die Notwendigkeit gemeinsamen<br />
Katastrophenschutz verbessert werden<br />
werden, sagte Gerhard Stöcker, Sprecher gung und -aufbereitung, Installation sanider<br />
Aktion "Jeder kann helfen", in Ham- tärer Einrichtungen, Sicherstellen der<br />
Handeins, hieß es nach dem Treffen, sei<br />
burg. Die Aktion will die Erste Hilfe för- Stromversorgung.<br />
uns1rittig und das nich1 ers1 nach dem<br />
dem. Nur jeder siebte Bundesbürger<br />
Reaktorunfall in der Ukraine. Die Gesprä-<br />
Die im Fernmeldedienst tätigen Rettungsehe<br />
sollen mit Beteiligung der Länder<br />
kräfte übten die Bedienung der Funkein-<br />
könne qualifizierte Erste Hilfe leisten,<br />
teilte Henriette Reinsberg vom Deutschen<br />
und kommunalen Spitzenverbände fortge-<br />
richtungen, wie sie in Katastrophen- und<br />
Verkehrssicherheits rat mit. Zudem besetzt<br />
werden.<br />
Rettungsfällen sowie bei Großveranstaldeute<br />
eine Ausbildung nicht unbedingt tungen gebraucht werden.<br />
Gespräch der Organisationen mit dem auch die Bereitschaft zum Helfen.<br />
Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfrak- ("Süddeutsche Zeitung") Die Bedeutung der ehrenamtlichen Kräfte<br />
tion, Hans-Joachim Vogel - Einigkeit<br />
unterstrichen Dr. Merk und Reinhold<br />
auch hier: Im System des Katastrophen-<br />
'Vöth. Unter den 33 000 Helfern des Freischutzes<br />
sind grundlegende Verbes se-<br />
staates, die im Jahr sechs Millionen Einrungen<br />
nötig. Die Zusammenarbeit zwi-<br />
satzstunden leisteten, seien 1000 im<br />
sehen staatlichen Institutionen und den Zimmermann will mehr Technischen- und 900 im Fernmeldeim<br />
Katastrophenschutz mitwirkenden Or- Schutzrlume dienst eingesetzt. 138 Sanitätskolonnen<br />
ganisationen müsse neu geregell wer-<br />
Untertrankens werden nach den Worten<br />
den. Auch in der Bevölkerung sei ein In der Bundesrepublik gibt es immer von Bezirksgeschäftsführer Klaus Bayer-<br />
"dauerhaftes" Bewußtsein für die Notwen- noch zu wenige Katastrophenschutzräu- lein durch 4737 Mitglieder und 182 Kodigkeit<br />
des Katastrophenschutzes anzu- me. Das erklärte Bundesinnenminister lonnenärzte unterstützt. Ohne Freiwillige<br />
streben. Friedrich Zimmermann vor dem Techni- sei in Katastrophenfällen keine Hilfe mög-<br />
sehen HilfswerK Landshul. Durchschnitt- lich. Theoretisch könnten zwar, wie Vöth<br />
Die SPD-Bundestagsfraktion, teilte Vogel<br />
lieh stünde für 30 Personen nur ein . vorrechnete, ehrenamtliche Helfer durch<br />
mit, will im Innenausschuß eine Anhörung<br />
SChutzraumplatz zur Vertügung: "Dies ist hauptamtliche ersetzt werden. Dies würde<br />
zum Katastrophenschutz beantragen, um<br />
eine Quote, die absolut indiskutabel isl." aber nicht nur finanzielle Probleme auf-<br />
Defizite und Fehlentwicklungen aufzudek-<br />
1986 weise der Haushalt an Mitteln für werten. In Katastrophenfällen wäre die<br />
ken.<br />
den Schutzraumbau 100 Millionen Mark geringere Personalkapazität nicht ausrei-<br />
Zu einem Gedankenaustausch über auf. Die Gesamtausgabe für den Zivil- ehend.<br />
" Tschernobyl und die Folgen hatte die schutz würde 1987 im Etat auf die Re- ("Fränkisches Volksblatt"!J<br />
ZS-MAGAZIN 11-12186 75