Magazin 198611
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3. Bei unveränderter rechtlicher und organisatorischer<br />
Zuständigkeit von<br />
Bund und Ländern, muß die Bekämpfung<br />
einer Katastrophe in ihrer Durchführung<br />
eine einheitliche sein Dazu<br />
bedarl es auf allen Ebenen verbindlich<br />
geregelter trägerschattlicher und aufgabenmäßiger<br />
Abgrenzungen für alle<br />
im KatS mitwirkenden staatlichen und<br />
nichtstaallichen Stellen, Organisationen<br />
und Einrichtungen.<br />
4. Bei Staats- und Ländergrenzen überschreitenden<br />
Gefahrenlagen auch unterhalb<br />
der Katastrophenschwelle sowie<br />
bei Katastrophen sollte auf der<br />
Ebene des Bundes bzw. der Länder<br />
ein abgestimmtes, einheitliches Instrumentarium<br />
im Sinne eines Lage- und<br />
Informationszentrums eingerichtet werden.<br />
5. Es sollte eine Gesamtbestandsaufnahme<br />
des KatS in der Bundesrepublik<br />
Deutschland in Form eines ,Weißbuches<br />
zum KatS' erstellt werden.<br />
Der DFV weiß, daß es nicht einfach sein<br />
wird, alles sofort oder schnell zu verwirklichen.<br />
Bund und Länder sollten und<br />
müßten hier gemeinsam wirken und der<br />
Sache wegen über die Frage von Zuständigkeiten<br />
und Kompetenzen hinwegsehen.<br />
Unglücksfälle oder gar Katastrophen<br />
richten sich eben nicht nach Länder-<br />
oder Bundesgrenzen. Nicht jeder für sich,<br />
sondern in ehrlicher Gemeinschatt soll<br />
das Problem gelöst werden. Der Deutsche<br />
Feuerwehrverband und die Feuerwehren<br />
sind bereit dazu beizutragen.<br />
PersonenbefiSrderung.ge.etz<br />
Der Bundesrat beantragte 1965 durch<br />
einstimmigen Beschluß eine Gesetzesänderung,<br />
wonach u. a. private Transporteure<br />
im Krankentransport und Rettungsdienst<br />
gleiche Bedingungen erlüllen müssen<br />
wie die Feuerwehren und Sanitätsorganisationen.<br />
Das Bundeskabinett lehnte<br />
diesen Antrag der Bundesländer aber in<br />
der Kabinettsvorlage ab. Der DFV fordert<br />
nochmals das Bundeskabinett und die<br />
Koalitionsfraktionen des Deutschen Bundestages<br />
auf, dem Antrag des Bundesrates<br />
zu folgen.<br />
Der Rettungsdienst in der Bundesrepublik<br />
Deutschland kann nicht dadurch finanziell<br />
ruiniert werden, daß Private sich<br />
beispielsweise lukrative Fahrten heraussuchen,<br />
für sie wirtschattlich ungünstige<br />
Fahrten vernachlässigen oder nur zu bestimmten<br />
Tageszeiten präsent sind. Das<br />
Bundeskabinett hat in dieser Frage gegen<br />
die Interessen aller Bundesländer,<br />
der Kommunalen Spitzenverbände, der<br />
Feuerwehren und Sanitätsorganisationen<br />
entschieden, ja, vielleicht sogar gegen<br />
eine qualifizierte Versorgung der Bürger<br />
im Notlall. Wir wollen keinen Schutzzaun<br />
gegen den privaten Unternehmer aufbauen,<br />
wir erwarten aber im Interesse der<br />
Bürger auch vom privaten Unternehmer<br />
die gleichen Bedingungen und Voraussetzungen<br />
- wie von den derzeitigen Trägern<br />
des Rettungsdienstes - zu verlangen<br />
und daß diese von ihm zu erlüllen<br />
sind.<br />
UVY ,Feuerwehren'<br />
Nach vielen Schwierigkeiten haben wir<br />
durch gemeinsame Bemühungen für die<br />
Feuerwehren noch einen vertretbaren<br />
Entwurl erhalten. Dieser Wird derzeit vom<br />
BAGUV mit dem Bundesministerium für<br />
Arbeit und Sozialordnung - und von dort<br />
mit den zuständigen Länderministerien -<br />
abgestimmt. Das Ergebnis dieses Genehmigungsverlahrens<br />
liegt noch nicht<br />
vor, jedoch wird im Frühjahr 1967 damit<br />
gerechnet. Ein Dank gilt allen denen, die<br />
mitgearbeitet haben und in der Auffassung<br />
festgeblieben sind, daß eine UW<br />
,Feuerwehren' den Einsatz der Feuerwehren<br />
nicht erschweren oder gar unmöglich<br />
machen darl."<br />
Grußwort zum Jahreswechsel<br />
Ein Jahr neigt sich wieder dem Ende zu und hält uns dazu<br />
an, auf das Vergangene Rückschau zu halten.<br />
Das Jahr 1986 wurde durch viele Geschehnisse geprägt.<br />
Weltweit war es wohl der Reaktorunfall In Tschernobyl. Auch<br />
wir in den Feuerwehren halten uns mit diesen Auswirkungen<br />
auseinanderzusetzen, denn neue Aufgaben in anderen Dimensionen<br />
kündiglen sich an. Mil allen Verantworttichen<br />
hieraus schnell zu notwendigen Erkenntnissen zu gelangen,<br />
war auch eine Aufgabe des Deutschen Feuerwehrverbandes.<br />
Zur Zeit sind wir dabei, diese Erkenntnisse umzusetzen,<br />
um entsprechende Vorsorgemaßnahmen in Ausbildung und<br />
Ausrüstung zu verwirklichen.<br />
Lassen Sie mich diesem Ereignis ein anderes gegenüberstellen,<br />
vielleicht erkennt man gerade aus dieser Gegenüberstellung,<br />
wie vielfältig das Leben, auch in den Feuerwehren,<br />
ist und daß neben Angst und Betroffenheit auch<br />
Freude und Hoffnung den Jahresablauf mitbestimmen.<br />
So konnte im Juni 1986 nach langem Bemühen mit dem<br />
ErweiterungSbau des Deutschen Feuerwehrmuseums in<br />
Fulda begonnen werden. Beim Richlfest, am 4. Dezember.<br />
konnte ich darauf hinweisen, daß nur durch die Bereitschaft<br />
alter Feuerwehrmitglieder. sich an einer Sonderumlage zu<br />
beteiligen, der Grundstein für die zu führenden Verhandlungen<br />
getegt werden konnte und daß wir weitere Partner fanden,<br />
die diesen Bau ermöglichten. Mein Wunsch ist es, daß<br />
in der Zukunft das Deutsche Feuerwehrmuseum in Fulda zu<br />
einer Begegnungsställe aller im Brandschutz Tätigen wird.<br />
Die im Januar durchgeführten Feuerwehr-Skilanglaufmeisterschaften<br />
in Schonach waren von der Organisation, aber<br />
auch von der Teilnehmerzaht her. ein voller Erfolg. Die nächsten<br />
werden am 23. und 24. Januar 1988 in Braunlage/Harz<br />
stattfinden.<br />
Beim Bundeswertungsspielen der musiktreibenden Züge im<br />
Juni in Wissen wurde deutlich, welche Leistungssteigerung<br />
seit dem letzten Bundeswertungsspielen vor drei Jahren<br />
erreicht wurde. So war es nicht verwunderlich, daß über zwei<br />
Driltel der Musik- und Spielmannszüge mit. Gold· bedacht<br />
werden konnte.<br />
Die Mädchen und Jungen in der Deutschen Jugendfeuerwehr<br />
haben auch im vergangenen Jahr gezeigt, daß sie<br />
bereit sind, anstehende Probleme anzupacken und zu deren<br />
Lösung beizutragen. Sie haben sich, neben den ureigensten<br />
Aufgaben, besonders für den Schutz der Umwelt eingesetzt<br />
und damit ein Beispie( sicherlich auch für andere, gegeben.<br />
Wie immer. ist neben besonderen Veranstaltungen und Aktivitäten<br />
auch die tägliche Arbeit zu verrichten. Die Unfallverhütungsvorschriften<br />
.Feuerwehren · konnten endlich zum<br />
Abschluß gebracht werden. Die Fachausschüsse im Deutschen<br />
Feuerwehrverband wurden neu gegliedert, um die<br />
Arbeit effektiver zu gestalten, aber auch, um schneller zu<br />
Ergebnissen zu gelangen.<br />
Das Zivilschutzgesetz und das Personenbeförderungsgesetz,<br />
um hier nur einige zu nennen, werden uns, wie andere<br />
Dinge auch, noch im Jahre 1981 beschäftigen.<br />
Alle Feuerwehren haben sich auch 1986 den anfallenden<br />
Aufgaben gestellt und damit erneut gezeigt, daß es in unserem<br />
Lande noch viele Bürger gibt, die berell sind, zu dienen<br />
und sich für die Gemeinschaft zu engagieren. Dieses läßt<br />
uns hoffnungsvoll In die Zukunft blicken!<br />
Ihnen allen gilt mein Dank ebenso wie all denen, die mir helfend<br />
zur Seite standen.<br />
Ich grüße Sie alle sehr herzlich und wünsche Ihnen eine<br />
ruhige und besinnliche Weihnacht.<br />
Für das Jahr 1987, das für Sie Gesundheit, Zufriedenheit und<br />
Erfolg bereithalten möge, ein .herzliches Glückauf'!<br />
Hinrich Slruve<br />
Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes<br />
68 ZS-MAGAZlN 11-12/86