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Magazin 198611

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nen Dienstkteid zu erscheinen. Davon<br />

konnte in Aachen freilich keine Rede<br />

sein. Das meist kühle und nicht selten<br />

regnerische Wetter verdonnerte die<br />

47 Ehrenamtlichen aus Duisburg und Erftstadt<br />

zur dicken Vermummung. Mit gutem,<br />

weil zweckmäßigem Beispiel voran :<br />

die Kreisbereifschaftsführerin. Kein<br />

Diensfkostüm, keine weißen Handschuhe.<br />

Doris Frentup stiefelte in Einsatzanzug<br />

und Parka herum, und im Ausgabezelt<br />

zog sie sich ein kleines Papierschiffchen<br />

auf.<br />

Was motivierte die Ehrenamtlichen hier<br />

Dienst zu tun : .Die Gemeinschaft". An<br />

den Ruf, in Aachen den Tisch zu decken,<br />

hatten sie eine Bedingung geknüpft: .Wir<br />

machen nur mit, wenn wir hier übernachten<br />

können." Doch die Nächte waren<br />

kurz. Der Dienst begann noch bevor der<br />

Hahn krähte. Nämlich um vier Uhr in der<br />

Früh. Sechzehn, manchmal auch siebzehn<br />

Stunden später war das Tagewerk<br />

vollbracht. Wieder ein Rahmen. Ein zeitlicher<br />

diesmal. Dazwischen : Eigenverantwortlichkeit.<br />

Jeder Ausgabebereich hatte<br />

seine eigene Führungsgruppe und vor allem<br />

seine eigene Funkstelle. Doch trotz<br />

guter Kommunikation zum etwa sechs Kilometer<br />

entfernten Zelt der Einsatzführung,<br />

waren EntScheidungen spontan vor<br />

Ort zu fällen.<br />

Kamen gegen Mittag die Lastzüge mit<br />

den Thermophoren, dann probierte die<br />

Kreisbereitschaftsführerin erstmal selber<br />

vor. Ob es Klagen über das Essen gaJb?<br />

Mitnichten.<br />

Küchenchef Horst Hastermann und seiner<br />

gemischten Mannschaft in der Kochstraße<br />

müssen an den drei Tagen von<br />

Aachen permanent die Ohren geklungen<br />

haben. Ob· in der Ausgabestelle Maria­<br />

Brunn-Straße, ob am Ferberpark, in der<br />

Viehhofstraße, an der Alkuinstraße oder<br />

in den Schulhöfen des Geschwister­<br />

Scholl-Gymnasiums des Schulzentrums<br />

Brand und des Pius-Gymnasiums : Die<br />

Menüs mundeten prima.<br />

Für das Rote Kreuz kam nach dem Riesenappetit<br />

der Riesenabwasch und das<br />

Aufräumen. Während in der Spülstraße<br />

die tausend Warmhaltebehälter mit Heißdarnpfstrahlgeräten<br />

gereinigt wurden und<br />

die achtzig Zentimeter tiefen Bottiche der<br />

Feldküchen nach kurzer Zeit schon wieder<br />

wie geleckt aussahen, holte der Reinigungsdienst<br />

der Stadt Aachen in den<br />

Ausgabestellen die Müllcontainer ab und<br />

ersetzte sie durch neue, freute sich ein<br />

nord rheinischer Landwirt auf die Essensreste,<br />

die zu verwerten er angeboten<br />

hatte, schrieben die dezentralisierten<br />

Führungskräfte ihre Berichte, brütete der<br />

Rechnungsführer über seinen Zahlen und<br />

wurden schließlich bei der abendlichen<br />

Einsatzbesprechung die Ertahrungen des<br />

Tages ausgetauscht.<br />

Mit arn positivsten bewertete das Rote<br />

Kreuz in Aachen die Disziplin der Katholikentagsbesucher<br />

und vor allem ihre Geduld<br />

in den Ausgabestellen.<br />

Als dann alles vorbei war, am SarnstagnaChmittag<br />

nämlich, lieBen weder die Köche<br />

schlagartig ihre Löffel fallen, noch<br />

eilte Einsatzführer Bergs stracks ins Wochenende:<br />

Hatte schon die Aufbauphase<br />

eine Woche vor dem ersten Schlag aus<br />

der Gulaschkanone begonnen, so dauerte<br />

die Phase des Abbaus ebenfalls<br />

eine Woche.<br />

Übrigens: Nach zwei KathOlikentagen<br />

(1982 und 1986) und einem Evangelischen<br />

Kirchentag (1985) im Bereich des<br />

DRK-Landesverbandes Nordrhein, dart<br />

sich nun das Rote Kreuz in Berlin auf<br />

einen Verpflegungseinsatz größeren Stils<br />

anläBlich des KathOlikentages 1990<br />

freuen . .<br />

Carl-Walter Bauer<br />

In der<br />

•<br />

Ersten<br />

Hilfe<br />

waren<br />

die Hessen<br />

vom<br />

Am 4. Oktober 1986 trafen sich in Xanten<br />

am NiederrIlein 14 Mannschaften aus 13<br />

DRK-Landesverbänden zum Bundeswettbewerb<br />

"Erste-Hilfe 1986", um den Solferino<br />

Wanderpreis, der jährliCh vom Präsidium<br />

des Deutschen Roten Kreuzes vergeben<br />

wird, nach Hause zu tragen. Das<br />

Spitzentrio stellten heuer Baden-Württemberg<br />

(Platz 3), Süd baden (Platz 2) und<br />

Hessen (Platz 1). Da traditionsgemäB der<br />

Austragungsort in der Regel derjenigen<br />

Kreis- oder Landesverband ist, der die<br />

Siegergruppe des Vorjahres stellte, wird<br />

. es der Hessische Kreisverband Biedenkopf<br />

sein, der den Bundeswettbewerb<br />

1987 ausrichten dart.<br />

Das erste, was der anreisende Chronist<br />

auf seinem Notizblock vermerkte, war:<br />

• Vorzügliche Ausschilderung ". Die Realschule<br />

in Xanten zu finden, war demnach<br />

ein Kinderspiel. Vor der Eröffnungsveranstaltung<br />

in der Turnhalle gab Peter Heimer<br />

vom DRK-Generalsekretariat die Parole<br />

aus : .Favoriten gibt es nicht." Somit<br />

sah die alte Römerstadt Xanten den ganzen<br />

Tag über friedliche Wettkämpfe, aus<br />

denen schließlich die Hessen als Sieger<br />

hervorgingen.<br />

Muß noch erklärt werden, daß die Wettbewerbe<br />

zunächst auf Kreisverbandsebene<br />

von Mannschaften der verschiedenen<br />

Bereitschaften innerhalb eines<br />

Kreisverbandes ausgetragen werden, das<br />

der oder die Siegergruppe danach den<br />

entsendeten Kreisverband auf der Bezirks-<br />

bzw. Landesverbandsebene vertreten<br />

und das letztendlich die Siegergruppen<br />

der Landesverbände am Bundeswettbewerb<br />

teilnehmen?<br />

Für Insider sicherlich nicht. Beim Bundeswettbewerb<br />

1985 in Wenden (Westlalen-Lippe)<br />

wurde die Gruppe aus Sonsbeck<br />

Bundessieger. Aus diesem Grund<br />

fand in diesem Jahr der Bundeswettbewerb<br />

in SonsbecklXanten statt. Neben<br />

54 ZS·MAGAZIN 11-12/86

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