Magazin 198611
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sen voraussetzt. In der Ausbildung muß<br />
deshalb ein kontinuierlicher Wissenstransfer<br />
von dem Produzenten hin zu den Einheiten<br />
der Gefahrenbekämpfung ertolgen.<br />
Die Effizienz von Ausbildungs- und Ausstatlungskonzeptionen<br />
ertordert weiter ein<br />
hohes Maß an Einheitlichkeit, zumindest auf<br />
t.andesebene, möglichst aber auch auf<br />
Bundesebene. Oie Einrichtung von zentralen<br />
Übungsstätten, z. B. in Verbindung mit<br />
den Landesfeuerwehrschulen, ist wünschenswert.<br />
Bedingt. durch das Fehlen einer auf<br />
gleichem Niveau stehenden flächendekkenden<br />
Gel.hrenbekämplung entsteht ein<br />
hoher Kommunikationsaufwand zwischen<br />
den Einheiten der Gefahrenbekämpfung<br />
der Kommunen und anderen Trägern der<br />
Gefahrenabwehr (z. B. Deutsche Bundesbahn<br />
oder Werkleuerwehren benachbarter<br />
Industriebetriebe). Dies ertordert die organisatorische<br />
Vorbereitung in Katastrophenschutz-<br />
und Einsatzplänen sowie in gemeinsamen<br />
Einsatzvertahren von öffentlichen<br />
und privaten Potentialen der Gefahrenbekämpfung.<br />
In den einzelnen Bundesländern werden<br />
gerade auf diesem Gebiet besondere Anstrengungen<br />
unternommen. Die Feuerwehren<br />
werden durch Bildung von regionalen<br />
Schwerpunkten besser in die t.age versetzt,<br />
Gefahrgutunfälle zu bekämpfen. Weitere<br />
Verbesserungen sind durch Einführung DVgestützter<br />
Informationssysteme anzustreben,<br />
die den kommunalen Trägern der Gefahrenbekämpfung<br />
ermöglichen, den Einsatzleitern<br />
vor Ort Unterstützung zu leisten.<br />
Besondere Probleme ergeben sich für die<br />
Gefahrenbekämpfung im Zusammenhang<br />
mit dem Transport gefährlicher Güter auf<br />
dem Nord-Ostsee-Kanal. . Durch abgestimmtes<br />
Handeln des Bundes, des Landes<br />
und der betroffenen Kommunen wird<br />
dort zwar für die Bekämpfung von Bränden<br />
und Ölschäden vorgesorgt. Für andere Unfätle,<br />
auch solche im Ausmaß einer Katastrophe,<br />
gibt es an Land nur die allgemeinen<br />
Vorkehrungen, aber keine auf andere<br />
besonderen Gefahrensituationen zugeschnittenen<br />
Maßnahmen. Dies ist unbefriedigend,<br />
weil gefährlich. In Kooperation von<br />
Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des<br />
Bundes mit den Behörden des Landes und<br />
betroffenen Kommunen müssen angesichts<br />
der besonderen Gefahren folgende Punkte<br />
geklärt und ggf. durch gemeinsame Anstrengungen<br />
gelöst werden :<br />
- Eintrittswahrscheinlichkeit und mögliches<br />
Schadensausmaß<br />
- Meldewege von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />
zu den für die Gefahrenbekämpfung<br />
an Land zuständigen Steilen<br />
- Zusammenarbeit · zwischen Bundes-,<br />
Landes- und Kommunalbehörden bei<br />
der Sch.densbekiimplung<br />
Die beim Tran.port von<br />
getlhr1lchen GÜtern auf<br />
der Schiene ent.telMnden<br />
Gefahren k6nnen In<br />
vielen Fillen nur In Zuummenarbelt<br />
mit SpezlalelnhaUen<br />
der Deutlehen<br />
Bund.,bahn bewlltlgt<br />
werden.<br />
(Foto.: StRt Betghelm,<br />
CI ... , Krupp)<br />
- zusätzliche Ausbildung der Rettungseinheiten<br />
- zusätzliche Ausrüstung der Rettungseinheiten<br />
- Warnung der Bevölkerung<br />
- Evakuierung der Bevölkerung<br />
IV. Kooperationaverbund<br />
zwischen Bund und Lindern<br />
Die vorstehenden Ausführungen zeigen,<br />
daß die Bekämpfung von Unfällen beim<br />
Transport gefährlicher Güter, die nach der<br />
Vertassung in den Zuständigkeitsbereich<br />
der Länder fällt, durch eine Reihe von Faktoren,<br />
insbesondere ' das technische Sicherheitsrecht<br />
und das Verkehrs recht, beeinflußt<br />
wird, die in den Zuständigkeitsbereich<br />
des Bundes fallen. Es liegt auf der<br />
Hand, daß in den Bundesressorts bei der<br />
Erarbeitung dieser Vorschriften .stiltes Wissen·<br />
über die spezifische Problemstruktur<br />
der Gefahrenbekämpfung angesammelt<br />
wird. Dieses Wissen stets in die Überlegungen<br />
mit einzubeziehen, ist das spezielle<br />
Anliegen der Gefahrenbekämpfungsseite in<br />
bezug auf die Unterstützung durch die zu <br />
ständigen Bundesressorts.<br />
Die Veranfwortlichen der Schadens bekämpfung<br />
sind bei der Ausarbeitung der<br />
unter 111. angesprochenen Lösungsansätze<br />
auf die Zusammenarbeit mit den Bundesressorts<br />
vor allem bei folgenden Problemkomplexen<br />
angewiesen:<br />
1, Verbesserung des<br />
tnlormatlonstr.nslers<br />
Für die im Schadenfall notwendige schnell<br />
abrufbare schallenspezifische Information<br />
sind in den Datenbanken des Umweltbundesamtes<br />
wesentliche Informationen über<br />
gefährliche Stoffe bis hin zu Abwehrmaßnahmen<br />
gespeichert. Für die Träger der<br />
Schadensbekämpfung in den Bundesländern<br />
ist es von ausschlaggebender Bedeutung,<br />
daß der schnetle und zuverlässige Zugriff<br />
auf diese Datenbanken sichergestellt<br />
werden kann durch:<br />
- 24-stündige Vertügbarkeit<br />
- Herausziehen der einsatzbezogenen Daten<br />
und Informationen.<br />
Dies ist zur Zeit noch nicht möglich. Es ist<br />
deshalb außerdem dringend ertorderlich,<br />
daß bei Einrichtung und Ausbau solcher<br />
Stoffdatenbanken auch das Ziel vertolgt<br />
wird, ein Informationsinstrument für die Gefahrenbekämpfung<br />
zu schaffen, das praxisgereChte<br />
Informationskategorien besitzt.<br />
Der Bund kann zur Informationsübermittlung<br />
im Schadenfall emen weiteren Beitrag<br />
dadurch leisten, daß er die Vertügbarkeit<br />
und Leistungsfähigkeit der 17 Gillinformationszentren<br />
durch deren Ausstattung mit<br />
EDV verbessert.<br />
Die Einheiten der Gefahrenbekämpfung benötigen<br />
zur Informationsgewinnung über<br />
konkrete Gefährdungspotentiale nach einem<br />
Unfall einen hohen Informationsstand<br />
über die gegenwärtige Klassifizierung gefährlicher<br />
Stoffe und insbesondere deren<br />
Aktualisierung über neu hinzutretende Stoffe.<br />
Erkenntnisse über neue Stoffe, für die<br />
teilweise ein Beförderungsverbot besteht<br />
oder die wie ein .ähnlicher" Stoff zu befördern<br />
sind , liegen beim BMV und bei den<br />
den BMV im Rahmen des Gefahrgutbeirates<br />
beratenden Stellen olImais frühzeitig<br />
vor. Sie soltten durch einen Informationsverbund<br />
schnellstmöglich der Gelahrenbekämplungsselte<br />
zur Vertügung gestellt<br />
bzw. in zentrale Stoffdatenbanken aufgenommen<br />
werden.<br />
ZS·MAGAZIN 11-12100 19