Magazin 198611
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Andreas Drouve<br />
Oberbrandmeister Willi Jansen sammelt Feuerwehrhelme, -mützen und -abzeichen<br />
Im kleinen Kirchbel"g<br />
EXJMH18te aus aller Weft<br />
Die Ausstellung steht Jedem Interessenten offen<br />
Er verkörpert den engagierten und begeisterten<br />
Typ des Feuerwehrmanns schiechihin.<br />
Und das gleich in doppelter Hinsicht:<br />
Nicht nur, daß Willi Jansen, beheimatet im<br />
rheinischen Kirchberg zwischen Jülich und<br />
Düren, seit knapp vier Jahrzehnten aktiv bei<br />
der Freiwiltigen Feuerwehr ist, er frönt auch<br />
einem außergewöhnlichen Hobby. Mit seiner<br />
Sammelleidenschaft für Feuerwehrheime,<br />
-mützen und -abzeichen hat sich<br />
der Löschgruppenführer ein bedeutendes<br />
Stück Historie aus der Welt der Wehren ins<br />
Haus nach Kirchberg geholt.<br />
SammelstUcke aus 58 Undem<br />
Begonnen hatte das HObby vor zehn Jahren,<br />
als die Feuerwehr der französischen<br />
Partnerstadt Jülichs der heimatlichen Feuerwache<br />
ein Geschenk in Form eines<br />
Helms überreichte. Da hatte Wilti Jansen<br />
die Idee, seine FÜhler per Post in die Welt<br />
auszustrecken. Seine ersten Briefe schrieb<br />
er an Berufsfeuerwehren in Deutschland<br />
und Skandinavien. Er bat sie, ihm Abzeichen,<br />
Plaketten, Mützen oder Helme zuzusenden.<br />
Die ersten Stücke trafen denn<br />
auch prompt bei ihm zuhause ein und setzten<br />
damit das Rad seines passionierten<br />
Sammelns erst richtig in Bewegung. Mittlerweile<br />
haben sich 130 Helme und Mützen<br />
sowie 650 Ärmelabzeichen aus insgesamt<br />
58 Ländern bei ihm angehäuft.<br />
Ein Besuch bei Willi Jansen in Kirchberg ist<br />
für Interessenten jederzeit möglich. Hinter<br />
einer schlichten Holztür verbirgt sich eine<br />
wahre "Schatzkammer": "Sie werden staunen",<br />
bereitet der Feuerwehrmann den<br />
Neugierigen auf seine Kollektion vor. Fürwahr:<br />
In dem Museum stehen Helme und<br />
Mützen beschriftet und in säuberlicher Ordnung<br />
in acht jeweils sieben Meter langen<br />
Regalen. Abzeichen aus aller Herren Länder<br />
zieren die Wände oder sind neben einer<br />
200 Exponate umfassenden Modellauto-Kollektion<br />
in mehreren großen Schaukästen<br />
untergebracht.<br />
Den Helm aus Brasilien<br />
perailnlich Uberreicht<br />
Ältestes Stück in der Sammlung ist ein<br />
Feuerwehrhelm, der um 1870 in Württemberg<br />
getragen wurde. Um jedes Exponatdie<br />
Herkunft reicht von Neuseeland bis Kanada<br />
und von Argentinien bis Singapur -<br />
ranken sich zwangsläufig kleine Geschichten.<br />
So hat ihn schon ein Feuerwehrmann<br />
aus Brasilien besucht, um persönlich einen<br />
Helm für das Museum zu überreichen; oder<br />
jene russischen Kollegen, die sich eigens<br />
erkundigten, ob ihr Helm auch gut angekommen<br />
sei ...<br />
Helm aus Oklehoma vom Are Chief, 1971.<br />
Der SammlfH' mit slHner Helm· und MützenkollektIon.<br />
Ältestes ausländisches Sammelstück ist<br />
ein lederner Kopf schutz aus dem argentinischen<br />
C6rdoba von 1895. Besonders<br />
stolz ist der Oberbrandmeister Willi Jansen,<br />
der hauptberuflich in der Kunststoffindustrie<br />
beschäftigt ist, auf einen miUelamefikanisehen<br />
Sonderling aus EI Salvador. An diesem<br />
Helm wurde ein Schuh- zu einem<br />
Kinnriemen umfunktioniert: "Unter anderem<br />
ein Beweis dafür, wie ärmlich die Ausstattung<br />
in anderen Ländern ist" meint Jansen.<br />
Messing-, Stahl-, Glasfaser- und Kork<br />
Helme aus England, Frankreich, Alaska<br />
oder Japan stehen dicht nebeneinander.<br />
ZS-MAGAZIN 11 - 12/86 27