Magazin 198611
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GröBter Chemieunfall im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet entsetzte die Öffentlichkeit<br />
•<br />
das<br />
für<br />
Auf Großbrand in einer Halle des Sandoz-Konzerns folgten Immer wieder neue Unfallmeldungen - Der Rhein ist tot<br />
Zu einer Umweltzerstörung verheerenden<br />
Ausmaßes führte Anfang November der<br />
bisher größte ChemieunfaJl im deutschschweizerischen<br />
Grenzgebiet. Bei einem<br />
Brand im Chemiekonzern Sandoz in Basel<br />
gelangte mit Chemikalien verseuchtes<br />
Löschwasser in den Rhein, hatte diesen rot<br />
gefärbt und ein verheerendes Fischsterben<br />
ausgelöst. Kurz nach dem Brand, dessen<br />
genaue Ursache noch nicht völlig geklärt<br />
ist, war von der Werksleitung nur zu ertahren,<br />
daß .geringe Schadstoffmengen in die<br />
Luft entwichen" seien. Das furchtbare Ausmaß<br />
des Unfalls stellte sich erst später heraus.<br />
Für die Basler Region - so war der Presse<br />
zu entnehmen - wurde unmittelbar nach<br />
Ausbrechen des Feuers Katastrophenalarm<br />
ausgelöst. Über Rundfunk wurde die Bevölkerung<br />
aufgefordert, Fenster zu schließen<br />
und in den Häusern zu bleiben. Sonderbereitschaften<br />
wurden in den Kantonsspitä-<br />
lern eingerichtet, aber kaum in Anspruch<br />
genommen.<br />
Als das Feuer entdeckt wurde, schilderte<br />
ein Augenzeuge die Vorgärtge : .Pausenlos<br />
Explosionen, 30 bis 40 Meter hohe Feuerbälle,<br />
grellgelb, zu schwarzem Rauch ausbrechend,<br />
bevor der nächste Knall ertönt,<br />
die nächste Glutwolke hochsteigt, pausenlos,<br />
stundenlang." t 60 Feuerwehrleute und<br />
47 Beamte der basellandschaftlichen Kantonspolizei<br />
waren laut Informationen aus<br />
der Presse im Einsatz.<br />
Nachdem die Chemikalienwolke auf das<br />
Basler Zentrum zugetrieben war und Katastrophenalarm<br />
gegeben wurde, beschlossen<br />
die Verantwortlichen, den Betrieb aller<br />
öffentlichen Verkehrsmittel einzustellen. Die<br />
großen Lebensmittellager wurden angewie-<br />
Katastrophenalarm<br />
fOr die a •• ler Region<br />
In der 6000 Quadratmeter großen Lagerhalle<br />
des Sandoz-Konzem war das Feuer<br />
kurz nach Mittemacht entdeckt worden. Zunächst<br />
sprach die Firmenleitung von .rund<br />
800 Tonnen Chemikalien, darunter Insektenvernichtungsmittel<br />
und Quecksilber', die<br />
verbrannten. Über der BrandsteIle bildete<br />
sich eine stinkende Gas- und Rauchwolke,<br />
die Stickoxid und Schwefeldioxid enthielt.<br />
Sie hatte eine ätzende Wirkung auf die<br />
Atemorgane.<br />
Blick auf die UnglOcksstelle: Die abgebrannte ~efhall. de. Chemlekonz.ml Sandoz In BaHt.<br />
ZS-"AGAZIN 11- 12/86<br />
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