Magazin 198611

sung daher auch nur Kontaminationsmeßgeräte
in Frage.
Ortado.I.I.'.tung.m .... r mit .xtern.m KontemlneUon.zJhlrohr.
umgerechnet, daß eine direkte Anzeige in
der Dosisleistung (z. B. Sv/h oder eine entsprechende
Teileinheit) möglich ist. Manche
Dosisleistungsmeßgeräte vertügen zudem
über einen Lautsprecher zur akustischen
Einzelimpulsanzeige (Bilder 2
und 3).
Bei Kontaminationsmeßgeräten muß berücksichtigt
werden, daß die Korpuskularstrahlung
nur ein sehr geringes Durchdringungsvermögen
hat. Zur Messung werden
daher Dosisleistungsmeßgeräte mit speziellen
Vorsatzgeräten benutzt. Diese Vorsatzgeräte
vertügen über ein speziell ausgebildetes
Fenster, durch welches die Korpuskularstrahlen
ungehindert in das Zählrohr
eindringen können (Bild 4 und 5).
Praktische Tips
zur Strahlenmessung
An dieser Stelle dart auf einige Besonderheiten
hingewiesen werden, die beachtet
werden müssen, wenn eine strahlenmeßtechnisch
geringe Strahlenbelastung gemessen
werden soll, wie z. B. infolge des
falls outs durch den Unfall in Tschernobyl.
Da die Radionuklide der Wolke ausschließlich
Betastrahler waren, kamen zur Mes-
Kontemlnetlonemonltor
mit Detektor und AnzeIgeneinheil.
Wie mißt man Becque,el auf eine, Obe,­
fläche (Bq/m2)?
Da die Betastrahlen eine sehr geringe
Reichweite haben, muß das Kontaminationsmeßgerät
mit dem Meßfenster direkt
auf die betreffende Obertläche gesetzt werden.
Nach einer gewissen Zeit wird sich
eine konstante Impuls rate einstellen, weiche
am Meßgerät abgelesen werden kann.
Diese Impulsrate ist aber nicht zu verwechseln
mit der Aktivität dieser Obertläche in
Bq/cm 2 oder Bq/w . Zunächst muß eine
zweite Messung durchgeführt werden, um
den sog. Nulleffekt festzustellen. Der Nulleffekt
wird z. B. in einer Enffernung von mehr
als einem Meter von der kontaminierten
Obertläche in der Luft gemessen. Der Nulleffekt
berqcksichtigt die natürliche täglich
schwankende Radioaktivität und muß daher
vom ersten Meßwert abgezogen werden.
Das Ergebnis ist die Nettoimpulsrate. Darüber
hinaus ist zu berücksichtigen, daß auf
der kontaminierten Obertläche ja nur die
Strahlung gemessen werden konnte, weiche
das Meßfenster des Kontaminationsmeßgerätes
passieren konnte. Die Strahlung
breitet sich aber nicht nur von der
Obertläche weg, also nach oben aus, sondern
radial in alle Richtungen, also auch
nach innen, in die Substanz, deren Obertlächenaktivität
bestimmt werden soll, hinein.
Das Meßgerät ertaßt also nicht alle vorhandenen
Impulse.
Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß das
Meßgerät auch nicht lür alle Radionuklide in
gleiche! Weise anspricht. Der Wirkungsgrad
des Meßgerätes ist für jedes Radionuklid
verschieden! Wenn man daher nicht
weiß, welches Nuklid vorliegt, kann auch
keine Aussage über die Aktivität in Becquerel
gemacht werden.
Beim Kauf eines Kontaminationsmeßgerätes
muß daher eine Tabelle über die verschiedenen
Wirkungsgrade des Meßgerätes
beiliegen.
Hat man nun alle diese Dinge beachtet,
kann die Obertlächenaktivität wie folgt bestimmt
werden [13) :
AktivitäVFlächeneinheit -
(Fläche . Wirkungsgrad)
Neltoimpulsrate/
Daß selbst staatliche und technische Institute
sich mit der exakten Feststellung der
Obertlächenaktivität schwertun, zeigt fol ­
gendes Beispiel :
Auf dem Königsplatz in München trafen
sich die Vertreter dreier staatlicher Institute
zur Messung der dort herrschenden Strahlung.
Das unerwartete Resultat : Das Bundesgesundheitsamt
maß 17 ()()() Becquerel
Cäsium pro Quadratmeter, der TÜV 15 ()()()
und das Bayerische Landesamt für Umweltschutz
12 ()()() [14].
ZS-MAGAZIN 11-12186 33