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ETS – Elektronische Türsteuerung für Kraftomnibusse<br />

9.<br />

4/3 Wege-Magnetventil (Türventil)<br />

372 060 ... 0<br />

Zweck:<br />

Das Türventil zeigt im Normalbetrieb die<br />

Wirkungsweise eines 4/2-Wege-Ventils<br />

und dient zum wechselseitigen Belüften<br />

der Türzylinderkammern. Im Unterschied<br />

zu älteren Anlagen wird die Fahrzeugtür<br />

– sofern sie beim Öffnen auf ein<br />

Hindernis stößt – „kraftlos“.<br />

Kraftlos heißt, dass durch das Türventil<br />

alle Türzylinderkammern gleichzeitig belüftet<br />

werden. Als Folge dieses Vorganges<br />

kommt die Tür zum Stillstand; eine<br />

Gefährdung (Einklemmen) von Personen<br />

wird vermieden und eine Bewegung<br />

der Türflügel von Hand ist möglich.<br />

Wirkungsweise:<br />

Öffnen und Schließen der Türen<br />

Um das Türventil auf „Öffnen“ umzuschalten,<br />

muss der entsprechende Türtaster<br />

im Armaturenbrett betätigt werden.<br />

Hierbei wird durch die Elektronik<br />

(Ausgang PIN 15) der Stromkreis zum<br />

Magneten A des Türventils geschlossen<br />

und der Anker bewegt sich nach oben.<br />

Die in der Bohrung (b) anstehende<br />

Druckluft strömt in den Raum (c) und beaufschlagt<br />

den Kolben (a). Dieser wird<br />

nach rechts bewegt und drückt den Kolben<br />

(f) in die rechte Endstellung. In dieser<br />

Stellung ist der Anschluss 11 (Energiezufluss)<br />

mit Anschluss 21/22 verbunden<br />

und die Druckluft strömt durch das<br />

Türventil in die Öffnungskammer der<br />

Türzylinder. Da gleichzeitig der Anschluss<br />

23/24 mit der Entlüftung 3 verbunden<br />

ist, werden die Türen geöffnet.<br />

Beim erneuten Betätigen des Türtasters<br />

durch den Fahrer wird das Türventil<br />

durch Bestromen des Magneten B in die<br />

Stellung „Schließen“ umgeschaltet. Der<br />

in den Raum (d) strömende Vorratsdruck<br />

bewegt den Kolben (f) zusammen mit<br />

Kolben (a) in die linke Endstellung. Die<br />

Schließkammern der Türzylinder werden<br />

belüftet bzw. die Öffnungskammern entlüftet.<br />

Die Türen schließen sich.<br />

Einklemmschutz Reversieren beim<br />

Schließen der Tür<br />

Wird während der Schließphase eine<br />

Person oder ein Gegenstand zwischen<br />

den Hauptschließkanten der Türen eingeklemmt,<br />

so wird der Türlauf verzögert.<br />

Über die elektronischen Wegaufnehmer<br />

(Potentiometer) wird diese Verzögerung<br />

erkannt und in der Elektronik verarbeitet.<br />

Die Türelektronik schaltet nun das Türventil<br />

in Öffnungsrichtung um und die Türen<br />

werden durch den Reversiervorgang<br />

wieder geöffnet. Nach Eingabe eines<br />

neuen Schaltimpulses am Fahrertaster<br />

werden die Türzylinder erneut in<br />

Schließrichtung belüftet. Die Türen<br />

schließen sich erneut.<br />

Einklemmschutz in Öffnungsrichtung<br />

Um die Richtlinien für automatisch betätigte<br />

Türen und vom Fahrzeugführer betätigte<br />

Türen in Kraftomnibussen zu<br />

erfüllen, muss durch bauliche Maßnahmen<br />

sichergestellt sein, dass Fahrgäste,<br />

die sich innerhalb des Fahrzeuges im<br />

Türbereich befinden, beim Öffnen der<br />

Türen nicht eingeklemmt werden können.<br />

Zur Erfüllung dieser Richtlinien dient der<br />

Magnet C des Türventils in Verbindung<br />

mit den elektronischen Wegaufnehmern.<br />

Wird während der Öffnungsphase eine<br />

Person oder ein Gegenstand durch die<br />

Rückkante einer sich öffnenden Tür eingeklemmt,<br />

so wird diese Türlaufverzögerung<br />

durch die elektronischen Wegaufnehmer<br />

erkannt und in der Elektronik<br />

verarbeitet. Der Magnet C des Türventils<br />

wird erregt. Das Ventil schaltet und belüftet<br />

Raum (g), beide Kolben (a und f) befinden<br />

sich in der Endstellung und über<br />

die Anschlüsse 21/22 und 23/24 werden<br />

beide Türzylinderseiten belüftet. Dadurch<br />

werden die Türzylinder praktisch<br />

„kraftlos“. Die Türblätter gelangen zum<br />

Stillstand und lassen sich von Hand bewegen.<br />

Hierbei ist zu beachten, dass<br />

sich – bedingt durch die Differenzflächen<br />

der Türzylinderkolben – die Türblätter<br />

nach Beseitigen des Hindernisses gewollt<br />

langsam in die geöffnete Stellung<br />

bewegen. Durch den Fahrer-Türtaster<br />

kann nun die Tür jederzeit wieder geschlossen<br />

werden.<br />

Betätigung des Nothahns<br />

Bei Betätigung des Nothahns wird das<br />

Türventil pneumatisch über den Anschluss<br />

4 geschaltet. Über den Nothahn<br />

wird die Türanlage entlüftet. Die Türzylinder<br />

sind drucklos, so dass sich die Tür<br />

nicht bewegt und manuell geöffnet werden<br />

kann. Wird die Tür wieder in Betrieb<br />

genommen, so genügt es, lediglich den<br />

Nothahn wieder in die Normalstellung zu<br />

bringen. Über das Türventil (pneumatisch<br />

geschaltet über Anschluss 4 ) werden<br />

– wie beim „Einklemmschutz in<br />

Öffnungsrichtung“ – alle Türzylinderkammern<br />

belüftet. Durch den Fahrertaster<br />

kann die Tür wieder geschlossen werden.<br />

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