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technik
karosserie & lack
Instandsetzung einer Aluminiumtür
mithilfe einer Zugvorrichtung.
Feinausbeulen mit aufgeschweißten Bits.
Mit Bits und Bolzen
_ Das Kraftfahrzeugtechnische Institut (KTI) in Lohfelden
hat sich die Anwendbarkeit von verschiedenen am Markt
verfügbaren Ausbeulsystemen an Karosserieteilen genau
angesehen und gibt wichtige Hinweise für Werkstätten,
die sich mit dem Thema Alu-Instandsetzung befassen.
Instandgesetzte Tür mit Oberflächenqualität
Lackstufe 3.
Welche Möglichkeiten sich
bei der Instandsetzung
von Alu-Teilen als Alternative
zum Neuteilersatz
bieten, ist Thema
der angesprochenen Praxisstudie des
Kraftfahrzeugtechnischen Instituts
in Lohfelden. Die Schadenforscher
brachten zunächst in Türen und Probebleche
des aktuellen Audi A8 (Typ
D4/4H) definierte Beschädigungen ein
und setzten sie mit den Außenausbeulsystemen
der Firmen Carbon, Kamatec,
Cebotech und GYS wieder instand. Um
Chancengleichheit herzustellen, entwickelten
die Experten eigens eine Vorrichtung,
die mithilfe diverser Aufsätze
mit einem Druck von sieben bar ein
typisches Schadenbild produzierte. Die
Dellen waren in Bezug auf Lage, Form
und Tiefe identisch und beliebig oft
reproduzierbar.
Die in der Studie eingesetzten Außenausbeulsysteme
setzen einen Transformator
zur Stromerzeugung und eine
Vielzahl von Hebel- und Rückformungselementen
ein. Für die Instandsetzung
schweißt die Werkstatt Bits oder Bolzen
im Deformationsbereich auf und leitet
darüber die Kräfte zur Rückformung ein.
Verschiedene Firmen bieten darüber hinaus
die Möglichkeit, die Dellen mit Hilfe
von aufgeklebten Pads herauszuziehen.
Laut KTI können mit dieser Technik bereits
gute Ergebnisse erzielt werden. Die
Instandsetzung wurde jeweils von Mitarbeitern
des jeweiligen Ausbeulsystems
durchgeführt, wobei für alle die gleiche
Ausgangssituation gegeben, der Instandsetzungsweg
aber freigestellt war.
Weiter forderte das Institut in puncto
Instandsetzungsqualität eine Reparaturlackierung
der Stufe 3.
Instandsetzung mit allen
getesteten Systemen möglich
Trotz unterschiedlicher Vorgehensweisen
kommt die Studie zu übereinstimmenden
Ergebnissen. „Mit allen getesteten
Ausbeulsystemen konnten die
beschädigten Aluminiumbauteile der
Fahrzeugaußenhaut fachgerecht instand
gesetzt werden“, stellt KTI-Schadenforscher
Uwe Schmortte fest. „Bei
einem versierten Anwender traten keine
besonderen Schwierigkeiten auf, allerdings
müssen die Werkstätten in Sachen
Alu-Instandsetzung ihre Hausaufgaben
gemacht haben. Die richtige Handhabung
und die Einstellung der verwendeten
Geräte sind ebenso wichtig wie eine
solide Schulung oder ein Training zur
Aluminium-Instandsetzung.“
Prinzipiell sieht das Institut bei Schäden
an der Seitenwand oder an Struktur-
Außenteilen wie etwa Dachpartien durch
die Alu-Instandsetzung ein erhebliches
Einsparpotenzial, das sich in vergleichenden
Untersuchungen auf bis zu 50
Prozent belief. Es beruht vor allem auf
dem geringeren Aufwand für die Demontage
und Montage der Teile. Ein weiterer
Vorteil liegt darin, dass der Strukturverbund
der Karosserie im Originalzustand
erhalten bleibt und somit der werkseitige
Korrosionsschutz nicht tangiert wird.
24 amz - auto | motor | zubehör Nr. 6-2013