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werkstattmarkt
Besseres Wissen schützt
vor bösen Überraschungen
_ Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die den Reparaturerfolg vereiteln, für Ärger mit dem Kunden
sorgen oder Gewährleistungsprobleme verursachen. Um das zu verhindern, lädt Teilegroßhändler
Trost seine Kunden zu Schulungen und Werkstatt-Stammtischen ein.
W
elcher
Werkstattprofi
kennt das nicht: Die Kundenbeanstandung
ließ
sich eindeutig nachvollziehen,
der Starter war
nach der Diagnose eindeutig als Fehlerursache
ermittelt und das defekte Bauteil
ausgewechselt worden – und dennoch
herrscht beim Drehen des Zündschlüssels
Stille, denn der eben eingebaute Austausch-Starter
macht keinen Mucks.
Also den eben eingebauten neuen Anlasser
wieder ausbauen, beim Teilehändler
reklamieren und mit dem Teileverkäufer
diskutieren – und mit einem „neuen neuen“
Anlasser unter dem Arm wieder zurück
in die Werkstatt, um diesen einbauen. Mit
dem gleichen Ergebnis: Der Motor startet
immer noch nicht. Ärgerlich, wenn es sich
dabei um eines jener Fahrzeugmodelle
handelt, bei dem ein Starterwechsel aufgrund
der ungünstigen Einbaulage mehrere
Stunden dauert. Also sicherheitshalber
einen „originalen“ Starter besorgen, diesen
einbauen, Schlüssel drehen – und siehe da:
der Motor läuft. Ärgerlich auch, dass die
Reklamation an den beiden, vermeintlich
defekten Anlassern vom Teilehändler nach
Dauerbrenner Klimaservice: Neben Tipps zur
Fehlersuche steht vor allem das fachgerechte
Spülen des Kältemittelkreislaufs im Fokus bei
den Werkstatt-Stammtischen von Trost.
Vorbeugen ist besser: „Unnötige Folgeschäden lassen sich vermeiden“, sagt Kfz-Technikspezialist
Hubert Grasser von Trost. Bei regelmäßigen Werkstatt-Stammtischen vermittelt der Fachmann
Knowhow aus der Praxis für die Praxis.
Fotos: Kuss
der Überprüfung beim Hersteller mit der
Begründung „Bauteile in Ordnung“ abgelehnt
wird.
Was ist passiert? Für das betreffende
Fahrzeugmodell gibt es unterschiedliche
Anlasser – was aus dem Teilekatalog zu
diesem Zeitpunkt leider nicht eindeutig
ersichtlich war. Dort gibt es nur eine Teilenummer.
Der falsche Anlasser hätte zwar
auch funktioniert – allerdings wäre dazu
ein spezieller Umbausatz, den es wiederum
nur als Original-Ersatzteil gibt, notwendig
gewesen.
Probleme bereits
im Vorfeld vermeiden
Mit derartigen modellspezifischen Problemen,
wo wichtige ersatzteil- beziehungsweise
reparaturrelevante Informationen
fehlen, haben insbesondere freie und
markenfremde Kfz-Fachleute zu kämpfen.
Damit solche Episoden wie die beschriebene
jedoch Einzelfälle
bleiben, machen sich
Teilegroßhändler wie der
Stuttgarter Kfz-Teilespezialist
Trost stark und veranstalten
für ihre Kunden
spezielle Schulungen,
etwa in Form von Werkstattstammtischen
in
den Verkaufshäusern. Die amz-Redaktion
hatte Gelegenheit, in Kempten an einer
solchen Abendveranstaltung teilzunehmen.
Hintergrund dieser Spezial-Schulungen
ist laut Verkaufshausleiter Stefan Schwertner
unter anderem, den Partnerwerkstätten
technische Hilfe zu bieten, spezielles,
fahrzeugspezifisches Knowhow zu vermitteln
– und nicht zuletzt auch, Gewährleistungsproblemen
bereits im Vorfeld zu
begegnen. „Denn komplexe Technik birgt
zwangsweise komplexe Fehler. In modernen
Fahrzeugen ist es nicht ungewöhnlich,
dass ein Schalter fünf Funktionen erfüllt“,
berichtet Hubert Grasser, Technik-Experte
bei Trost, der für den technischen Teil der
Schulung verantwortlich ist.
In den Schulungen spricht Grasser
konkrete Probleme an, die in der täglichen
Werkstattpraxis vorkommen und ihn beispielsweise
über den Außendienst oder die
Technische Hotline erreichen. Ein typisches
Beispiel dafür ist dem Fachmann zufolge
das Spülen des Kältemittelkreislaufs nach
einem Kompressorschaden. „Ein leidiges
Thema, das immer wieder für Diskussionen
und Unzufriedenheit führt“, berichtet
Grasser im Gespräch mit der amz-Redaktion.
Klaus Kuss
58 amz - auto | motor | zubehör Nr. 6-2013