Bergsteiger Die Paten - Berühmte Bergsteiger und ihre Wege (Vorschau)
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Bei Touren über<br />
dem Pitztal hat man<br />
die überaus erfreuliche<br />
Qual der Wahl<br />
zwischen zwei<br />
attraktiven Gebirgskämmen.<br />
Vor der Besteigung der markanten<br />
Verpeilspitze …<br />
… übernachtet man auf der einladenden<br />
Kaunergrathütte.<br />
Im Pitztal treten Kaunergrat <strong>und</strong> Geigenkamm<br />
mit großartigen Touren fast wie in der Champions<br />
League gegeneinander an. Mal sehen, wie das<br />
Ranking bei Zwischenständen <strong>und</strong> Endstand<br />
ausfällt. Von Michael Pröttel (Text) <strong>und</strong><br />
Bernd Ritschel (Fotos)<br />
Links oder rechts? Keine leichte<br />
Entscheidung, wenn fast alle Parteien<br />
zur anstehenden B<strong>und</strong>estagswahl<br />
immer mehr in die Mitte<br />
rücken. Und auch in den Alpen<br />
ist es manchmal gar nicht so leicht, diese<br />
Richtungsfrage zu beantworten. Wer beispielsweise<br />
seinen Bergurlaub im w<strong>und</strong>erschönen<br />
Pitztal verbringt, hat die (in diesem<br />
Falle sehr erfreuliche) Qual der Wahl zwischen<br />
zwei Gebirgskämmen, die mit tollen<br />
Aussichtsbergen, urigen Hütten <strong>und</strong> beeindruckenden<br />
3000er-Touren auf unternehmungslustige<br />
<strong>Bergsteiger</strong> warten.<br />
Um eine kleine Entscheidungshilfe in die<br />
Ötztaler Alpen mit zu geben, haben wir<br />
das Vergleichsspiel verfolgt, wer links <strong>und</strong><br />
rechts der sprudelnden Pitze in den entscheidenden<br />
Kategorien die Nase vorn hat.<br />
Um sich auf das großartige Tal <strong>und</strong> seine<br />
überragende Gletscherwelt einzustimmen,<br />
stellt sich zunächst die Frage nach dem<br />
besten Aussichtspunkt: Steile Anstiege machen<br />
sowohl am Gahwinden als auch am<br />
Rappenkopf auf den ersten Metern klar,<br />
dass man sich nicht in den Voralpen befindet.<br />
In Sachen Gipfelhöhe hebt sich der der<br />
Hohen Geige vorgelagerte Panorama-Punkt<br />
(Gahwinden) vom Aussichtsbalkon am Kaunergrat<br />
(Rappenkopf) zwar um satte 300 Höhenmeter<br />
ab, letzterer hat dafür im oberen<br />
Teil eine nette R<strong>und</strong>tour <strong>und</strong> vor allem ein<br />
viel eigenständigeres Gipfel-Feeling zu bieten<br />
als der große Bruder vis-à-vis – was uns<br />
zum ersten Zwischenstand führt:<br />
[Kaunergrat – GEIGENKAMM 1:0]<br />
Hat man sich nach der Eingehtour akklimatisiert,<br />
wird’s natürlich höchste Zeit für<br />
den ersten Dreitausender. Schon der Blick<br />
auf die Karte zeigt: Hohe Geige <strong>und</strong> Verpeilspitze<br />
bieten sich dafür besonders gut an.<br />
Von Gesamtgehzeit, Höhendifferenz <strong>und</strong><br />
sogar vom Breitengrad her machen die beiden<br />
Hochtouren oberhalb von Plangeross<br />
so gut wie keinen Unterschied. Allerdings<br />
kann man am Idealanstieg zur Hohen Geige<br />
den Gahwinden ohne Umweg mitnehmen.<br />
Zudem bietet der Westkamm grandioses<br />
Ansteigen über wie Schleifpapier raue<br />
Granitblöcke, gefolgt von einem sowohl<br />
schwindelerregenden als auch perfekt abgesicherten<br />
Grat.<br />
Demgegenüber überzeugt die Verpeilspitze<br />
mit einem tollen Südanstieg, der abso-<br />
Wanderer über Plangeross; rechts hinten der Puitkogel, ein einsamer, wilder 3000er