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Bergsteiger Die Paten - Berühmte Bergsteiger und ihre Wege (Vorschau)

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[ Nr. 5 Ganghoferweg ]<br />

Wetterstein<br />

Man muss nicht unbedingt Berge<br />

erklimmen, um Pfadpate zu<br />

werden. Bei Ludwig Ganghofer<br />

(1855–1920) hat es schon<br />

gereicht, Heimatromane zu schreiben, die<br />

in den Bergen spielen. Mit diesen Romanen<br />

traf er den Geist der Zeit, auch wenn es viele<br />

gab, die sie als Kitsch abtaten. Immerhin<br />

war Ganghofer Lieblingsautor von Kaiser<br />

Wilhelm II., heißt es. Auch heute noch<br />

werden seine Bücher verlegt. Wesentlich<br />

für die Benennung des Wegs im Gaistal war<br />

aber sicher auch, dass sein Jagdhaus über<br />

eben diesen Weg erreichbar ist. Dort empfing<br />

Ganghofer, der eigentlich in München<br />

lebte, so illustre Gäste wie Ludwig Thoma,<br />

Rainer Maria Rilke oder Richard Strauß.<br />

Dabei ging der ursprüngliche Werdegang<br />

des Autors zunächst so gar nicht in Richtung<br />

Schöne Künste. Er absolvierte eine<br />

Lehre als Schlosser <strong>und</strong> Monteur <strong>und</strong> studierte<br />

anschließend Maschinenbau. Erst<br />

dann wechselte er zu Literaturgeschichte<br />

<strong>und</strong> Philosophie. Mehr zur Person lässt sich<br />

in einer Ausstellung des Stadtmuseums<br />

Kauf beuren erfahren. –BettinaWillmes–<br />

Fast vergessen<br />

Der Heinrich-Noë-Steig verbindet die<br />

Karwendelgrube mit der Brunnsteinhütte.<br />

Am Gatterl kreuzt er den<br />

Mittenwalder Höhenweg. <strong>Die</strong> beiden<br />

lassen sich auch gut verbinden.<br />

▶ K1 2 Std.<br />

350 1800 +12 J.<br />

Charakter: Einfacher Klettersteig,<br />

der seit dem Bau des Mittenwalder<br />

Höhenwegs etwas vernachlässigt<br />

wird. Dabei bietet er sehr schöne<br />

Landschaftseindrücke.<br />

Ausgangspunkt: Bergstation Karwendelbahn<br />

(2244 m)<br />

Endpunkt: Brunnsteinhütte<br />

(1523 m)<br />

Route: Bergstation – Karwendelgrube<br />

– Gatterl (2260) – Brunnsteinhütte<br />

[ Nr. 6 Heinrich-<br />

Endpunkt Jagdschloss<br />

Der Ganghoferweg führt durch das<br />

Gaistal zum ehemaligen Jagdschloss<br />

Ludwig Ganghofers.<br />

▶ einfach 5 Std.<br />

400 Hm +6 J.<br />

Charakter: Einfache Wanderung mit<br />

wenig Steigung. Schöne Ausblicke auf<br />

Hohe M<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Wettersteinmassiv<br />

Ausgangspunkt: Parkplatz Gaistal<br />

(Salzbachbrücke, 1239 m)<br />

Endpunkt: Gaistalalm (1366 m)<br />

Route: Parkplatz – rechts über die<br />

Brücke – Ganghoferweg – Gaistalalm<br />

– Tillfussalm – Jagdschloss. Rückweg<br />

gemäß Hinweg oder entlang der<br />

Leutascher Ache<br />

Variante: <strong>Die</strong> Wanderung lässt sich<br />

zu einer mittelschweren Gipfeltour<br />

aufpeppen, indem man den<br />

Predigtstein (2234 m) ansteuert.<br />

Dazu an der Salzach entlang zu<br />

Wettersteinhütte/Wangalm. Weiterer<br />

Verlauf: Rossberg-Grat – Schönberg<br />

– Rotmoosalm – Predigtstein – über<br />

Fahrweg bis Schild »Salzbach«, dann<br />

über Steig <strong>und</strong> zuletzt Ganghoferweg<br />

zurück zum Parkplatz<br />

Immer wieder zeigt sich auf<br />

dem Weg die Hohe M<strong>und</strong>e.<br />

Heinrich Noë (1835–1896) wurde<br />

bekannt als Reiseschriftsteller.<br />

Nach einem Studium der Literatur-<br />

<strong>und</strong> Naturwissenschaften arbeitete<br />

er als Hof bibliothekar in München<br />

<strong>und</strong> in London. Mit etwa dreißig Jahren<br />

begann er seine Tätigkeit als Schriftsteller.<br />

Manche heute bekannten Tourismusregionen<br />

haben <strong>ihre</strong>n Ruf ursprünglich durch<br />

ihn erhalten, so war er beispielsweise von<br />

Berchtesgaden, Cortina d’Ampezzo oder<br />

Arco sehr angetan. Eine Zeitlang lebte<br />

er in Mittenwald, dem Startpunkt für<br />

den nach ihm benannten »Heinrich-Noë-<br />

Weg«. Hier war er auch einer der Mitbegründer<br />

der AV-Sektion, später übersiedelte<br />

er nach Wien <strong>und</strong> wurde Herausgeber<br />

der »Alpenzeitung«.<br />

Das Reisen wurde ihm schließlich zum<br />

Lebensinhalt, er war in halb Europa unterwegs,<br />

einen festen Wohnsitz hatte er<br />

nicht mehr. Seine Fremdsprachenkenntnisse<br />

(18 Sprachen) halfen ihm bei den<br />

Recherchen für seine Bücher. Neben ein<br />

28 <strong>Bergsteiger</strong> 06⁄13

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