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Bergsteiger Die Paten - Berühmte Bergsteiger und ihre Wege (Vorschau)

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SERIE: GeoTop-Touren in den Alpen<br />

Teil 13: Flyschsedimente am Alpenrand<br />

Fotos: Siegfried Garnweidner (2), Ulrich Lagally<br />

Bike & Hike<br />

zur Hohen<br />

Bleick<br />

<strong>Die</strong> Turbidite am Hohen Trauchberg sind ein besonders<br />

ausdrucksvolles geologisches Lehrbeispiel<br />

<strong>und</strong> wurden als eines von Bayerns schönsten Geotopen<br />

ausgezeichnet. Von Siegfried Garnweidner<br />

(Tour) <strong>und</strong> Ulrich Lagally (Geologie)<br />

Nicht ohne mein Fahrrad! 26<br />

Kilometer Entfernung <strong>und</strong><br />

825 Meter Höhenunterschied<br />

gehen vernünftige<br />

Menschen normalerweise<br />

nicht zu Fuß, vor allem, wenn es gut ausgebaute<br />

Straßen bis fast auf die Gipfelhöhen<br />

hinauf gibt <strong>und</strong> das Mountainbiken<br />

ausnahmsweise mal nicht verboten ist.<br />

So ein Bike-Dorado findet sich am Hohen<br />

Trauchberg in den Ammergauer Alpen.<br />

Wir schwingen uns also in Halblech<br />

beim Parkplatz der Kenzenhütte in<br />

den Sattel <strong>und</strong> steuern ern das Stahlross<br />

ohne nennenswerte Steigungen<br />

am Halblech entlang. Schon<br />

nach ein paar Minuten treffen<br />

wir bei den Forstgebäuden<br />

auf eine Büste<br />

von Kurfürst Maximilian<br />

IV. Joseph von Bayern,<br />

dem späteren König Max I. Was hat es<br />

damit für eine Bewandtnis?<br />

<strong>Die</strong> Einwohner der Pfarreien Trauchgau<br />

<strong>und</strong> Niederhofen sowie die Klöster Steingaden<br />

<strong>und</strong> Rottenbuch nutzten seit alters<br />

die Wälder am Trauchberg für die Holzversorgung.<br />

Dabei scherten sie sich kaum<br />

darum, dass der Wald nicht ihnen, sondern<br />

den bayerischen Kurfürsten gehörte.<br />

Streitigkeiten blieben nicht aus. Damit<br />

diese ein für alle Mal beendet wurden,<br />

schenkte der Kurfürst den Berech-<br />

tigten von Buching <strong>und</strong> Trauchgau<br />

einen großen Waldbereich. Damit<br />

war ab 1799 die Versorgung mit<br />

Holz sichergestellt. Zur Erinne-<br />

Büste von<br />

Kurfürst Maximilian<br />

IV. Joseph von Bayern<br />

Spurenfossilien sind der Beweis<br />

für urzeitliches Leben.<br />

Flyschgestein<br />

Nördlich der Kalkalpen<br />

befindet sich die Flysch-<br />

Zone, ein schmaler, meist<br />

nur wenige Kilometer<br />

breiter Gebietsstreifen.<br />

Sie erstreckt sich, aus der<br />

Schweiz <strong>und</strong> Vorarlberg<br />

kommend, in Bayern bis<br />

zur Salzach. Ihre meist<br />

bewaldeten Höhenzüge<br />

bestehen vorwiegend aus<br />

weichen Sand-, Ton- <strong>und</strong><br />

Mergelsteinen. <strong>Die</strong> Flyschgesteine<br />

entstanden im<br />

Verlauf von vielen Jahrmillionen<br />

zur Zeit der<br />

Kreide in einem Meeresbecken,<br />

das verschwand,<br />

als die Entwicklung des<br />

Alpengebirges begann.<br />

Ausgelöst wurde dieser<br />

Vorgang durch die Kollision<br />

des afrikanischen<br />

mit dem europäischen<br />

Kontinent. Dabei wirkten<br />

ungeheure Kräfte auf die<br />

Erdkruste ein. Dort, wo<br />

die Kontinente aneinander<br />

prallten, entstanden<br />

in einer Art »Knautschzone«<br />

die Alpen. Dabei<br />

wurden die bereits<br />

vorhandenen Gesteinsablagerungen<br />

vom Untergr<strong>und</strong><br />

abgelöst, steil<br />

gestellt, gefaltet <strong>und</strong> so<br />

in den geologischen Gebirgsbau<br />

mit einbezogen.<br />

06 ⁄13 <strong>Bergsteiger</strong> 87

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