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Bergsteiger Die Paten - Berühmte Bergsteiger und ihre Wege (Vorschau)

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<strong>Bergsteiger</strong><br />

12/11 06/13 AKTUELL<br />

Umwelt <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

GASTBeitrag<br />

Foto: privat<br />

Laura Linke<br />

aus Burgberg<br />

ist Mitglied der<br />

Pressegruppe<br />

des YPAC <strong>und</strong><br />

hat die Tagung<br />

in Sonthofen<br />

mitorganisiert.<br />

»Wir wollen mitreden«<br />

Uns ist es wichtig mitzureden <strong>und</strong> nicht<br />

rumzureden! Um die Fragen zu diskutieren,<br />

wie die Alpenstadt der Zukunft aussehen <strong>und</strong><br />

gestaltet werden soll, haben wir uns vom<br />

11. bis zum 15. März in Sonthofen im Allgäu<br />

getroffen. Mit »uns« meine ich die 80<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler des Jugendparlaments<br />

zur Alpenkonvention (YPAC), das 2006<br />

an einem Innsbrucker Gymnasium ins Leben<br />

gerufen wurde <strong>und</strong> seither jedes Jahr in einem<br />

anderen Alpenland tagt.<br />

Aus unseren Ideen für nachhaltige <strong>und</strong><br />

umweltfre<strong>und</strong>liche Städtepolitik im Alpenraum<br />

haben wir im Vorfeld einen Forderungskatalog<br />

zusammengestellt, der dann in Sonthofen<br />

der Öffentlichkeit <strong>und</strong> zahlreichen Vertretern aus<br />

der Politik vorgestellt wurde.<br />

Aus den Ideen, die im Allgäu besonders gut<br />

ankamen, wurden schließlich zehn Resolutionen<br />

beschlossen: beispielweise ein Bonus system<br />

für die Nutzung umweltfre<strong>und</strong>licher Verkehrsmittel<br />

zum Arbeitsplatz, ein »Mobility-Package«<br />

mit Ermäßigungen für Familien <strong>und</strong> junge<br />

Reisende in der Alpenregion oder die Gründung<br />

einer sogenannte »Eco-University«, die sich<br />

speziell mit ökologischen Themen befasst<br />

<strong>und</strong> ein Austauschprogramm zwischen den<br />

Alpen ländern ermöglicht. Dass unsere Vor -<br />

schläge von den Politikern vor Ort so positiv<br />

aufgenommen wurden, hat uns bestärkt,<br />

unsere Ideen auch noch an höhere Stelle zu<br />

tragen. Dazu haben wir eigens die Plattform<br />

»Future« gegründet, deren Aufgabe es ist,<br />

das YPAC gegenüber den Politikern zu reprä -<br />

sentieren. Erste Erfolge haben wir bereits<br />

erzielt: B<strong>und</strong>esumweltminister Peter Altmaier<br />

hat Vertreter des YPAC eingeladen, ihm<br />

die diesjährigen Resolutionen vorzustellen.<br />

Foto: Alpenverein/B. Seiser<br />

Foto: DAV/Steffen Reich<br />

Ging um 37 Meter zurück: das Obersulzbachkees in der Venedigergruppe<br />

Ein Jahr, minus 97,3 Meter<br />

OEAV STELLT ERNEUT STARKEN RÜCKGANG DER GLETSCHER FEST<br />

2012 war kein gutes Jahr für die Eisriesen. Der aktuelle Bericht des Österreichischen<br />

Alpenvereins (OeAV) besagt, dass 98 Prozent der Gletscher abgeschmolzen<br />

sind, im Schnitt 17,4 Meter. Den Minusrekord führt die Pasterze am Großglockner<br />

an, die seit der letzten Messung vor einem Jahr um 97,3 Meter zurückwich. Laut<br />

Andrea Fischer, Leiterin des OeAV-Gletschermessdienstes, ist diese Zahl nicht nur<br />

durch das Klima bedingt. »Unterdurchschnittliche Winterniederschläge« <strong>und</strong> eine<br />

lange Schmelzsaison hätten dazu geführt, dass der Eisnachschub zur Zunge fehlte.<br />

Im Vergleich dazu sei der Teil der Zunge, der von Schutt bedeckt ist, kaum zurückgewichen.<br />

Auch Oskar Wörz, Vizepräsident des OeAV, versucht trotz alarmierender<br />

Zahlen eine positive Entwicklung hervorzuheben. »Der Schutt sorgt dafür, dass sich<br />

ein ge wisses Gleichgewicht einstellt«, sagt Wörz. »Das sieht nicht mehr so schön aus,<br />

aber das Eis ist noch da.« <strong>Die</strong> Messungen der vergangenen Jahrzehnte zeigen seiner<br />

Meinung nach auch, dass »wir nicht nur einseitig von einer Katastrophe sprechen<br />

können«. Tatsache bleibt, dass viele Touren in den Alpen bereits heute nicht mehr<br />

so möglich sind, wie noch vor ein<br />

paar Jahren <strong>und</strong> dass die Alpenvereine<br />

bereits Geld in Sicherung<br />

<strong>und</strong> Neubau von Hütten <strong>und</strong> <strong>Wege</strong>n<br />

stecken, die durch das Auftauen<br />

des Permafrostes gefährdet oder<br />

bereits abgerutscht sind. –sz–<br />

<strong>Die</strong> fünf stärksten Rückgänge<br />

1. Pasterze (Glocknergruppe) -97,3 m<br />

2. Gepatschferner (Ötztaler Alpen) -72,7 m<br />

3. Waxeggkees (Zillertaler Alpen) -52,0 m<br />

4. Viltragenkees (Venedigergruppe) -46,5 m<br />

5. Vernagtferner (Ötztaler Alpen) -46,2 m<br />

Skigebiete adé<br />

DER DAV FORDERT NEUE KONZEPTE<br />

Es sieht düster aus für Bayerns Skigebiete:<br />

In den nächsten 20 Jahren schmilzt<br />

ihnen der Schnee so schnell weg, dass sich<br />

ein Betrieb nur noch für etwa 50 Prozent<br />

der Gebiete rechnet. Das ist das Ergebnis<br />

Auch Kunstschnee ist keine Rettung. einer Studie, die der DAV in Auftrag gegeben<br />

hat. <strong>Die</strong> Wissenschaftler der Uni Innsbruck<br />

bezogen die technische Beschneiung erstmals in <strong>ihre</strong> Berechnungen mit<br />

ein. Ergebnis: Auch bei maximaler Aufrüstung seien mittelfristig nur Fell- <strong>und</strong> Nebelhorn<br />

sowie Zugspitze schneesicher. Der DAV fordert ein Umdenken <strong>und</strong> stellt<br />

sich gegen weitere Beschneiungsprojekte. »<strong>Die</strong> Kommunen müssen jetzt alternative,<br />

nachhaltige Tourismuskonzepte vorantreiben«, bekräftigt Hanspeter Mair vom<br />

DAV. Als Vorbild sieht er das Projekt der österreichischen »<strong>Bergsteiger</strong>dörfer«. –mr–<br />

16 <strong>Bergsteiger</strong> 06⁄13

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