Bergsteiger Die Paten - Berühmte Bergsteiger und ihre Wege (Vorschau)
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Logenplatz auf der Latemarhütte<br />
Über die Via ferrata Campanili-Latemar zum höchsten Punkt des Latemarstocks<br />
del Cristo Pensante« (R01) folgend<br />
auf den Gipfel; Rückweg wie Anstieg<br />
7 Zur Gartlhütte (2621 m)<br />
▶ leicht 6 Std.<br />
450 500 +14 J.<br />
Ausgangs-/Endpunkt: Welschnofen,<br />
Laurinlift-Talstation<br />
Hütte: Kölner Hütte (2239 m),<br />
www.rifugiofronza.com, Tel. 00 39/<br />
04 71/61 20 33 oder 00 39/<br />
3 35/6 56 35 12; Santnerpasshütte<br />
(2734 m), Tel. 00 39/04 71/64 22<br />
30 oder 00 39/3 40/6 56 22 28;<br />
Gartlhütte (2621 m), www.rifugiorealberto.com,<br />
Tel. 00 39/3 34/7 24<br />
66 98 oder 00 39/04 62/76 34 28;<br />
Vajolethütte (2243 m), www.rifugiovajolet.com,<br />
Tel. 00 39/04 62/76 32<br />
92 oder 00 39/3 35/7 07 32 58<br />
Charakter: Sehr bekannter Klettersteig<br />
auf den Santnerpass <strong>und</strong> weiter<br />
zur Gartlhütte inmitten des Rosengartens,<br />
mit Ausblick auf die nahen<br />
Vajolettürme. Der Abstieg erfolgt in<br />
einer schönen R<strong>und</strong>tour über die<br />
Vajolethütte <strong>und</strong> das Tschagerjoch.<br />
Route: Von Welschnofen mit dem<br />
Laurinlift zur Kölner Hütte. Dann auf<br />
Steig 542 nördlich zum Einstieg des<br />
Santnerklettersteigs (Achtung: In<br />
der sogenannten »Eisrinne« werden<br />
oft auch im Sommer die Fixseile<br />
durch Schnee <strong>und</strong> Eis überdeckt; die<br />
Mitnahme eines zusätzlichen Seiles<br />
wird empfohlen); vom Ausstieg des<br />
Klettersteigs am Santnerpass<br />
(2734 m) über einen problemlosen<br />
Steig hinunter zur Gartlhütte.<br />
Für den Abstieg weiter auf einem<br />
steilen Zickzackweg zur Vajolet- <strong>und</strong><br />
Preußhütte <strong>und</strong> auf Steig 541 über<br />
das Tschagerjoch zurück zur Kölner<br />
Hütte<br />
Fotos: A. Campanile<br />
»Unser Tal ist<br />
das einzige des<br />
Trentino, das<br />
niemals von einem<br />
König beherrscht<br />
wurde«<br />
vorbei an Laufgräben <strong>und</strong> Schießscharten<br />
aus dem Ersten Weltkrieg.<br />
Italienisch hoch, österreichisch runter<br />
Ganz anders als Pio erlebten die österreichischen<br />
<strong>und</strong> italienischen Soldaten den<br />
Lagorai, der einen Teil der gefürchteten Dolomitenfront<br />
bildete: Sie konnten nicht im<br />
Tal bleiben <strong>und</strong> kämpften stattdessen hoch<br />
oben in den Bergen Mann gegen Mann,<br />
doch öfter noch Mann gegen Naturgewalten.<br />
Am Monte Cauriol, mit 2929 Metern<br />
einer der schönsten Aussichtsberge des<br />
Lagorai, fand vom 23. bis 27. August 1916<br />
eine der entscheidenden Schlachten statt.<br />
Bei der Besteigung sieht man heute noch<br />
die Unterschiede in der italienischen <strong>und</strong><br />
österreichischen Kriegsführung: <strong>Die</strong> »Via<br />
italiana« wurde innerhalb weniger Tage als<br />
ein provisorischer, schmaler Steig hinauf<br />
auf den Gipfel angelegt; die »Via austriaca«<br />
eignet sich hingegen besser für den Abstieg,<br />
denn sie ist ein jahrelang geplanter <strong>und</strong> mü-<br />
hevoll mit großen Steinen angelegter Karrenweg,<br />
der in einer weiten Kehre zurück<br />
zum Ausgangspunkt im Sàdole-Tal führt.<br />
Relikte aus diesem Alpenkrieg findet man<br />
immer wieder entlang des <strong>Wege</strong>s. Giuseppe,<br />
der Wirt des Rifugio Cauriol trägt diese<br />
schon seit Jahren liebevoll zusammen <strong>und</strong><br />
stellt sie in seiner Hütte aus. Sie ist übrigens<br />
die einzige bewirtschaftete Übernachtungsmöglichkeit<br />
auf der Strecke zwischen dem<br />
Manghen- <strong>und</strong> dem Rollepass.<br />
Ansonsten übernachtet man auf diesem<br />
Trekking im Zelt oder noch besser, unter<br />
dem freien Sternenhimmel. Leider ist das<br />
Schloss des Edelfräuleins Dina, das sich vor<br />
langer Zeit an den Ufern des Lagorai-Sees<br />
erhob, unauffindbar. Ihr Bräutigam war in<br />
den Krieg gezogen, <strong>und</strong> da sie schon<br />
INFO<br />
Naturnah Leben<br />
Mit dem Slogan »Vallevviva« (»Es lebe<br />
das Tal«) wirbt das Val di Fiemme nicht nur<br />
um Gäste, sondern realisiert ein Konzept<br />
für nachhaltige Umwelt- <strong>und</strong> Energiepolitik.<br />
Der Baumbestand im Tal wird beispielweise<br />
autonom verwaltet <strong>und</strong> in einem Sägewerk<br />
mitten im Tal verarbeitet – null Transportkilometer<br />
also. Auch die Mülltrennung <strong>und</strong><br />
das Recycling im Tal sind vorbildlich <strong>und</strong><br />
werden regelmäßig ausgezeichnet.<br />
Zum Konzept des lebenden Tales trägt<br />
auch die »FiemmE-motion card« bei: Sie<br />
ermöglicht es Gästen, ihr Auto während<br />
des Urlaubs stehen zu lassen <strong>und</strong><br />
stattdessen kostenlos die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel zu nutzen.<br />
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