stereoplay 35 Jahre (Vorschau)
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Test & Technik In-Ear-Hörer<br />
Sony MDR-EX1000<br />
Ultrasone IQ<br />
Das Gehäuse des Sony ist<br />
auffallend groß. „Form follows<br />
function“: Eine dynamische<br />
Membran ist rund<br />
und braucht eben Platz. Das<br />
tropfenförmige Design impliziert<br />
die frontale Treiberausrichtung<br />
der großen 16-Millimeter-Flüssigkristallpolymer-Membran.<br />
Der produzierte<br />
Schall wird demnach<br />
seitlich aus dem Gehäuse in<br />
den Ohrkanal geführt. Die<br />
Hörer sind auffällig leicht,<br />
eine spezielle Magnesiumlegierung<br />
soll Vibrationen vermeiden<br />
und für Klarheit bei<br />
der Wiedergabe sorgen.<br />
Sony hat an viele praktische<br />
Details gedacht: So liegt das<br />
flexible 120-cm-Kabel mit<br />
kupferreinen 7N-OFC-Leitern<br />
zusätzlich in halber<br />
Länge bei, um mit einem<br />
Lautstärkeregelungsadapter<br />
wieder auf volle Länge<br />
gebracht zu werden.<br />
Der Sitz des MDR-EX1000<br />
ist jedoch etwas gewöhnungsbedürftig.<br />
Sony liefert<br />
ausschließlich Silikon-Oliven,<br />
die ihre Größe nicht<br />
adaptiv an den Gehörgang<br />
anpassen. So schmiegen<br />
sich die In-Ears nicht ganz<br />
so dicht ans Ohr. Der Bügel<br />
lässt sich wiederum leicht<br />
verbiegen – das ist Abstimmungssache.<br />
Einmal angeschlossen,<br />
entfaltet dieser<br />
Ohrkanal-Hörer ein besonders<br />
transparentes und<br />
durchsichtiges Klangbild,<br />
das sich geradezu vom Ohr<br />
lösen kann.<br />
Dynamisch-konsistent und<br />
durchsetzungsfähig bis in<br />
die untersten Register –<br />
damit ist der Sony einer der<br />
besten seiner Klasse.<br />
Lediglich in den Präsenzen<br />
neigt er zu einer leichten<br />
Vordergründigkeit.<br />
Marco Breddin ■<br />
Die deutsche Manufaktur<br />
Ultrasone, eher für große<br />
On-Ears klassischer Bauart<br />
bekannt, mischt mit dem<br />
neuen IQ die höchste In-<br />
Ear-Preisklasse auf. Im edlen<br />
Metalldruckgehäuse verbergen<br />
sich zwei Treiber, wobei<br />
der dynamische 8-Millimeter-Bass<br />
und der BA-Mittelhochtöner<br />
durch einen mikroskopisch<br />
kleinen Schallauslass<br />
gemeinsam auf ein<br />
Volumen spielen.<br />
Das Handling ist etwas ungewohnt,<br />
steht doch das<br />
Gehäuse schräg aus dem<br />
Ohrkanal heraus. Zudem<br />
braucht man einige Sekunden,<br />
bis das starre Kabel<br />
sitzt – dann ist aber ein<br />
fester und dank der Stöpsel<br />
aus Schaumstoff angenehmer<br />
Sitz garantiert.<br />
Von einer Frequenzaufteilung<br />
war in den Hörtests<br />
nichts zu bemerken: Im<br />
Gegenteil, bei „Best of the<br />
Doors“ fügt sich der trocken-knackige<br />
und extrem<br />
tiefe Bass sensationell harmonisch<br />
und rhythmisch<br />
absolut präzise in die<br />
unbestechlich neutralen<br />
Klangfarben ein. Unendlich<br />
feinauflösend meisterte er<br />
selbst komplexeste Musikwerke<br />
wie Mahlers 8. Sinfonie<br />
(dirigiert von Michael<br />
Tilson Thomas) mit bester<br />
Staffelung und folgte dabei<br />
jeder dynamischen Schattierung.<br />
Wer aber Schönfärberei<br />
und warme Abstimmung<br />
schätzt, wird den IQ anfänglich<br />
als überpräzise empfinden,<br />
doch dank seines<br />
Tragekomforts, der richtigen<br />
Klangfarben und mühelosen<br />
Transparenz ist er schlicht<br />
der beste In-Ear: eine Art<br />
Studiomonitor mit Langzeitgenussfaktor<br />
für den<br />
Ohrkanal. Malte Ruhnke ■<br />
Für einen Kabelwechsel muss<br />
am Hals eine Gewindemuffe<br />
gedreht werden. Schön und<br />
auch praktisch ist Sonys<br />
Ohr-Oliven-Farbpalette. Bei<br />
den geringen Größenunterschieden<br />
wird so deutlich,<br />
welche Oliven zusammengehören.<br />
Mitgeliefert werden drei<br />
isolierende und zehn Hybrid-<br />
Oliven, zwei Kabel und eine<br />
Echtleder-Tasche.<br />
Das Gussgehäuse wirkt<br />
extrem edel, auch das<br />
geflochtene Koaxialkabel<br />
erscheint langzeitstabil.<br />
Rund um die Ohren<br />
stabilisiert ein Draht<br />
die Kabelführung<br />
von vorne. Im<br />
Innenaufbau erkennt<br />
man den runden<br />
Basstreiber, BA-Treiber<br />
für Mittelhochton<br />
und das gemeinsame Volumen<br />
samt Ohrkanal.<br />
1-Wege dynamisch<br />
106 dB<br />
32,3 Ohm<br />
12,6 g<br />
500 Euro<br />
2-Wege BA/dynamisch<br />
109 dB<br />
20,4 Ohm<br />
14,6 g<br />
650 Euro<br />
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