stereoplay 35 Jahre (Vorschau)
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Titel-CD Spezial Hintergrund: Tipps<br />
Vinyl goes digital<br />
Wer seine Vinyl-Schätzchen digitalisieren möchte, braucht neben<br />
Computer und Plattenspieler drei Dinge: Speicherplatz, Zeit und Geduld.<br />
Das sind die besten Voraussetzungen für gut klingende Überspielungen.<br />
Die erste Frage lautet: Möchten<br />
Sie Ihre Platten mit<br />
ordentlichem Klang mobil via<br />
iPod & Co. oder im Drahtlos-<br />
Netzwerk wiedergeben oder<br />
streben Sie höchstes, quasi analoges<br />
Qualitätsniveau zur High-<br />
Resolution-Wiedergabe mit<br />
dem Computer oder gar zu Archivzwecken<br />
an? Im ersten Fall<br />
haben Sie es relativ leicht, und<br />
auch der Aufwand hält sich in<br />
Grenzen: Besorgen Sie sich zunächst<br />
einmal eine einfache<br />
Recording-Software, die das<br />
Überspielen und Konfektionieren<br />
von Schallplatten oder Kassetten<br />
erleichtert – schon können<br />
Sie loslegen (vgl. Tipp 1).<br />
Weniger empfehlenswert<br />
sind dagegen die oft angebotenen<br />
USB-Plattenspieler: Sie<br />
versprechen zwar ein besonders<br />
einfaches Handling, aber wegen<br />
der meist fraglichen Qualität<br />
ihrer Abtaster könnten Ihre Platten<br />
ziemlich beansprucht werden<br />
(siehe Tipp 2).<br />
Erheblich aufwendiger wird<br />
es dagegen, wenn Sie absolute<br />
Top-Qualität anstreben. Das gilt<br />
nicht nur für das Equipment,<br />
das dann bereits auf der analogen<br />
Seite deutlich im fünfstelligen<br />
Preisbereich anzusiedeln<br />
ist. Mindestens ebenso wichtig<br />
wie bestes Equipment ist, dass<br />
Ihr Setup perfekt justiert ist<br />
(siehe Tipp 4) und zudem keine<br />
äußeren Störeinflüsse die Aufnahme<br />
beeinträchtigen können.<br />
Das gilt für Trittschall ebenso<br />
wie für eventuell auftretende<br />
Brumm-, Knister- oder Prasselstörungen,<br />
hervorgerufen durch<br />
ungünstige Erdung, nahe Dimmer<br />
oder Leuchtstofflampen.<br />
Auch wenn Sie es im HiFi-Alltag<br />
kaum merken – spätestens<br />
beim Überspielen werden Sie<br />
es hören und sich darüber ärgern.<br />
Jürgen Schröder ■<br />
Tipp 1: Eine relativ einfache, aber sehr praxisgerechte und zudem preiswerte<br />
Software für Analog-Digital-Überspielungen ist VinylStudio (erhältlich für<br />
Mac und PC bei www.alpinesoft.co.uk für etwa 22 Euro). Zahlreiche<br />
Funktionen, zum Beispiel automatisches Starten beim Aufsetzen der Nadel,<br />
erleichtern den Umgang. Daneben bietet VinylStudio auch die Möglichkeit,<br />
Störgeräusche nachträglich zu entfernen. Die Aussteuerungsanzeige reagiert<br />
jedoch etwas zu träge – pegeln Sie daher eher vorsichtig aus.<br />
Tipp 2: Anstelle von USB-Plattenspielern empfiehlt<br />
<strong>stereoplay</strong> in jedem Fall, in ein preisgünstiges, aber<br />
hochqualitatives Laufwerk nebst entsprechendem<br />
Abtaster zu investieren. Ein guter Einstieg ist der<br />
Pro-Ject Debut (Bild links), Preis: ab 300 Euro. Und die<br />
Phono-Vorstufe sollte man nicht vergessen. Die gibt es<br />
auch von Pro-Ject oder von NAD (PP2, Preis: 100 Euro).<br />
Tipp 3: Ein vielfach unterschätztes Utensil ist die Plattenwaschmaschine.<br />
Wenn Sie Ihre Schallplatten früher nass abgespielt haben, ist sie sogar<br />
ein Muss. Leitungswasser, übliches Spülmittel und Spiritus als Reinigungsflüssigkeit<br />
sind nicht geeignet. Zu empfehlen ist Record Cleaning<br />
Liquid, etwa L‘Arte du Son (zu bestellen unter www.fastaudio.com). Ein<br />
guter Einstieg ist die Nitty Gritty Basic für etwa 200 Euro oder Sie lassen<br />
die Platten beim Händler waschen (Infos unter www.plattenwaschen.de).<br />
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