stereoplay 35 Jahre (Vorschau)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
HiFi-Legenden<br />
Vorverstärker<br />
Getestet in Heft 10/97<br />
Wir hatten den 808 MK5 bereits<br />
in <strong>stereoplay</strong> 10/97 im Test. Damals<br />
wurde er wieder einmal<br />
Vorstufen-Referenz – im Bereich<br />
Phono. Kunststück: Besser<br />
als mit ihm kann man Tonabnehmer<br />
(bzw. Komplett-Plattenspieler)<br />
nicht vergleichen.<br />
Doch das ist 16 <strong>Jahre</strong> her.<br />
Technisch hat sich bei ihm<br />
nichts geändert, heißt es aus<br />
dem Hause Burmester. Aber<br />
auch hier mussten die Anpassungen<br />
für CE und RoHS gemacht<br />
werden, auch hier hat<br />
besten Plattenspieler zusammengeholt;<br />
jeder Hersteller erhielt<br />
von der Redaktion ein erprobtes<br />
MC-System und durfte<br />
seinen Spieler selbst aufbauen<br />
und justieren. Sogar beim Unterbau<br />
hatten sie die Option<br />
zwischen leichtem Ikea-Tisch,<br />
schwerem Gartenbaustein oder<br />
Rack nach Wahl. Am Ende lieferten<br />
die Hersteller ein „klangliches<br />
Ergebnis“ ab. Die Aufgabe<br />
des 808 war es dann, die<br />
unvermeidlichen Serienstreuungen<br />
zwischen den MC-Systemen<br />
auszupegeln und direkte<br />
Vergleiche ohne mühseliges<br />
Umstecken zu ermöglichen. Mit<br />
zwei Schallplatten gelang dann<br />
sogar der unmittelbare A/B-<br />
Vergleich, und das sogar vom<br />
Hörplatz aus: Für das Umschalten<br />
der Eingänge gab es beim<br />
808 eine „kabelgebundene<br />
Fernbedienung“.<br />
Aber nicht nur im Analogbereich,<br />
auch im Haupthörraum<br />
war der 808 unverzichtbar. Zu<br />
meiner Zeit standen uns zwei<br />
Geräte in MK-III-Version zur<br />
Verfügung. Ein Clou des 808<br />
ist, dass auch seine doppelt vorhandenen<br />
Ausgangsstufen regelbar<br />
sind, sogar ein Voltmeter<br />
mit Digitalanzeige war eingebaut.<br />
Damit bekam man auch<br />
Endverstärker mit unterschiedlichen<br />
Empfindlichkeiten in den<br />
Griff. Und da er symmetrische<br />
und unsymmetrische Ausgänge<br />
hatte, war er quasi im Dauereinsatz.<br />
Keinen anderen Vorverstärker<br />
habe ich öfter genutzt.<br />
Zehn <strong>Jahre</strong> an der Spitze<br />
Durch seinen Referenz-Status<br />
wurde er auch regelmäßig zu<br />
immer die bessere Bauteile-<br />
Qualität Einzug gehalten, wenn<br />
das Team um Dieter Burmester<br />
dies für richtig befand.<br />
Die Veränderungen hört man.<br />
Er hat den unnachahmli chen<br />
Drive behalten – vor allem im<br />
Bass. Aber alle, die den 808<br />
MK5 schon genutzt haben, attestieren<br />
diesem Testmodell von<br />
2013 mehr Geschmeidigkeit<br />
und Homogenität. Das bringt<br />
zwar keinen Referenz-Status,<br />
genügt aber, um mit vielen modernen<br />
Top-Vorstufen mitzuhalten.<br />
Holger Biermann ■<br />
direkten Vergleichen mit den<br />
jeweils neuesten Mitbewerbern<br />
als Maßstab herangezogen. Die<br />
meisten von ihnen haben sich<br />
am 808 MK III regelrecht abgearbeitet,<br />
lange Zeit kam kaum<br />
einer auf Augenhöhe, geschweige<br />
denn darüber. Zehn <strong>Jahre</strong> –<br />
von 1985 bis 1995 – stand er in<br />
der Rang-und-Namen-Liste bei<br />
den Vorverstärkern ganz oben:<br />
eine einmalige Leistung. All das<br />
macht den 808 für mich bis heute<br />
zu „dem Burmester schlechthin“.<br />
Wilfried Kress ■<br />
Auch im Jahr 33 nach seinem<br />
Stapellauf hat der Chromblitzende<br />
808 nichts von<br />
seiner Faszination und<br />
Perfektion verloren:<br />
Pegeleinstellungen<br />
mit Hochpräzisions-Widerständen,<br />
alle<br />
Anschlüsse<br />
in Cinch<br />
und XLR...<br />
Burmester 808 MK5<br />
24900 Euro (Herstellerangabe)<br />
Vertrieb: Burmester, Berlin<br />
Telefon: 030 / 7879680<br />
www.burmester.de<br />
Auslandsvertretungen siehe Internet<br />
Maße: B: 48,3 x H: 16 x T: 33 cm<br />
Gewicht: 25 kg<br />
Messwerte<br />
Frequenzgänge<br />
15dB<br />
15dB<br />
12dB<br />
9dB<br />
6dB<br />
3dB<br />
0dB 10Hz 100Hz 1kHz 10kHz 100kHz<br />
Sehr ausgewogen und breitbandig,<br />
auch symmetrisch (blaue Kurve)<br />
Klirrspektrum Cinch<br />
-30dB<br />
-50dB<br />
-70dB<br />
-90dB<br />
-110dB<br />
-130dB<br />
-150dB<br />
20Hz 200Hz 2kHz 20kHz<br />
Sehr geringer Klirr, völlig unbedeutende<br />
Netzstörkomponenten<br />
Klirr-Analyse XLR k 2<br />
bis k 5<br />
-30dBV<br />
-50dBV<br />
-70dBV<br />
-90dBV<br />
-110dBV<br />
-130dBV<br />
-150dBV<br />
20mV 50mV 0,1V 0,2V 0,5V 1V<br />
Nur bei hohen Pegeln ragen Klirrkomponenten<br />
aus dem Rauschen<br />
Rauschabst. RCA/XLR 99/97 dB<br />
Rauschabst. MM/MC –/75 dB<br />
Ausgangswid. RCA/XLR 27/40,8 Ω<br />
Verbrauch Standby/Betrieb 2,6/55 W<br />
Bewertung<br />
Klang 58<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
Messwerte 10<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Praxis 10<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Wertigkeit 10<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Auch nach über 30 <strong>Jahre</strong>n ist<br />
der 808 mit seinen regelba ren<br />
Ein- und Ausgängen immer noch<br />
ein einzigartiger Traum für den<br />
vergleichenden Tester. Klanglich<br />
sehr druckvoll-dynamisch und<br />
mit packendem Bass.<br />
<strong>stereoplay</strong> Testurteil<br />
Klang<br />
Absolute Spitzenklasse 58 Punkte<br />
Gesamturteil<br />
sehr gut<br />
88 Punkte<br />
Preis/Leistung gut – sehr gut<br />
34<br />
5/13 <strong>stereoplay</strong>.de