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stereoplay 35 Jahre (Vorschau)

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Transrotor als Zulieferer für den deutschen Weltkonzern<br />

Ohne Grundig kein Classic.<br />

Auf diesen einfachen<br />

Nenner kann man die<br />

Geschichte des am<br />

längsten gebauten Transrotor<br />

bringen. Sie beginnt<br />

1986. Initiator für die<br />

Zusammenarbeit Grundig-<br />

Transrotor war Dr. Burkhardt<br />

Schwäbe, der damals<br />

als Produktmanager bei<br />

Grundig die Fine Arts-Serie<br />

aus der Taufe hob. Die<br />

hoch geachteten Komponenten<br />

sollten Grundigs<br />

Kompetenz im gehobenen<br />

HiFi-Segment untermauern<br />

und dem Unternehmen aus<br />

Fürth zudem lang ersehnte<br />

neue Käuferschichten erschließen.<br />

Zum Fotoshooting für den<br />

anstehenden Fine Arts-<br />

Katalog suchte Schwäbe<br />

als Ergänzung nach einem<br />

hochwertigen Schallplattenspieler,<br />

was einen Anruf<br />

bei Jochen Räke zur Folge<br />

hatte. Der Produktmanager<br />

des damaligen Weltkonzerns<br />

wollte sich bei der<br />

kleine Manufaktur aus<br />

Bergisch Gladbach ein<br />

Gerät leihen. Jochen Räke<br />

hätte dem netten Anrufer<br />

auch gerne geholfen, aber<br />

rein optisch passte keiner<br />

In Stanley Kubriks Film-Klassiker „Clockwork Orange“ durfte der<br />

Classic zumindest eine Nebenrolle besetzen.<br />

der damaligen Transrotor-<br />

Dreher, das stellte sich<br />

nach einem ersten Treffen<br />

schnell heraus. Es wurde<br />

daher beschlossen, für die<br />

Linie Fine Arts einen<br />

eigenen Plattenspieler<br />

aufzulegen.<br />

Um in der Sache schnell<br />

voranzukommen, durfte<br />

Räke ein Holzmodell eines<br />

zukünftigen Geräts gleich<br />

mitnehmen. Würde Jochen<br />

Räke heute auch nur<br />

darüber nachdenken, ein<br />

handgefertigtes und<br />

kostbares Musterexemplar<br />

einfach so einzupacken –<br />

er würde wahrscheinlich<br />

nicht einmal bis zur Tür<br />

kommen.<br />

Letztendlich entstand aus<br />

diesem für heutige Verhältnisse<br />

unfassbar lässigen<br />

Vorgehen der Transrotor<br />

Classic. Allerdings nicht<br />

ganz so schnell, wie es<br />

zunächst aussah, denn<br />

nachdem Jochen Räke<br />

einen Entwurf eingereicht<br />

hatte, wollte Grundig gleich<br />

400 Einheiten ordern.<br />

Eigentlich ein Grund zum<br />

Jubeln, doch für eine kleine<br />

Manufaktur, die sich von<br />

den Umsatzeinbußen des<br />

CD-Zeitalters gerade<br />

halbwegs erholt hatte, nicht<br />

Autos und Plattenspieler: Jochen<br />

Räke hat ein Faible für Klassiker.<br />

zu realisieren. Schließlich<br />

musste auch im Jahr 1986<br />

eine Produktion vorfinanziert<br />

werden. Bei Transrotor<br />

entschied man deshalb,<br />

den Verkauf in eigenen<br />

Händen zu behalten und<br />

die Produktion somit in<br />

realistischer Größenordnung<br />

anzusiedeln. Grundig<br />

ging den Weg mit. Dr.<br />

Schwäbe sei Dank.<br />

Entwickelt für den Weltkonzern: Im Katalog der noblen Grundig Fine Arts Line stiehlt der hübsche<br />

Classic/Connaisseur dem Vollverstärker A 9000 die Schau.<br />

Die 80er<br />

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