stereoplay 35 Jahre (Vorschau)

ial wie Band und Schallplatte
gilt. Daher hat M2Tech den Joplin
auf einen möglichst flexiblen
Einsatz ausgelegt, sodass
seine Fähigkeiten allen Programmquellen
der Anlage zugutekommen.
Flexibilität ist Trumpf
Der Joplin ist ein Paradebeispiel
dafür, dass sich hohe Flexibilität
und allerbeste Performance
nicht im Wege stehen müssen.
Das Herzstück der professionell
gefertigten und erlesen bestückten
Platine bildet der A/D-
Wandler-Baustein ES 9102 aus
der Sabre-Serie von ESS, der
mit 32 Bit Auflösung bei Sampling-Frequenzen
von bis zu
384 Kilohertz glänzt. Als analoge
Eingangsstufe entschied
sich Marco Manunta für den
exzellenten Profi-Mikrofonvorverstärker-Chip
Burr Browm
PGA 2500, der eine digital programmierbare
Verstärkung von
10 bis 65 Dezibel in 1-Dezibel-
Schritten bietet. Darüber hinaus
lässt sich auch eine 0-Dezibel-
Position anwählen, in der das
Eingangssignal nicht verstärkt
wird.
Der unsymmetrische Analog-Eingang akzeptiert beinahe jede
Tonquelle vom MC-Tonabnehmer bis zum CD-Spieler. Es gibt sogar
einen koaxialen Digitaleingang zur S/PDIF- auf USB-Wandlung.
Damit akzeptiert der Joplin
fast jede analoge Tonquelle, die
an seinen unsymmetrischen
Cinch-Anschlüssen andockt –
egal, ob es sich um Low-Level-
MC-Ab taster oder Hochpegelquellen
mit Ausgangsspannungen
von bis zu 1,7 Volt
handelt. Besonders interessant
für Vinylfans ist, dass der Joplin
die Schneidkennlinien-Entzerrung
gleich mitbringt – neben
der gängigen RIAA- auch noch
in 23 anderen, teils historischen
Kurven. Darüber hinaus gibt es
auch vier weitere Entzerrungen
nach CCIR und NAB für entsprechendes
Playback-Equalizing
von Bandaufnahmen.
Damit nicht genug, besitzt
der Joplin zuschaltbare Rauschund
Rumpelfilter zur Reduktion
von Störgeräuschen; selbst ein
extrem steilflankiges 19-Kilohertz-Filter
zum Unterdrücken
des Stereo-Pilottons bei Rundfunksendungen
ist an Bord. Das
Interessante dabei: Sämtliche
Frequenzgang-Entzerrungen
und Filtervorgänge erfolgen
beim Joplin auf der digitalen
Ebene.
Im Hörtest zeigte sich der
M2Tech als sehr neutraler, dynamisch
agiler „Übersetzer“,
der konturenscharf, aber ohne
digitalen Beigeschmack mit
konkreter Stereo-Abbildung
artikulierte. Im Vergleich brachte
der Ayre QA-9 noch mehr
Gelassenheit, Tonfülle und Finesse
ins Spiel – allerdings auch
zum doppelten Preis. Darum
unser Fazit: Der M2Tech Joplin
ist ein klares Highlight.
Jürgen Schröder ■
M2Tech Joplin
2000 Euro (Herstellerangabe)
Vertrieb: Digital Highend
Telefon: 0201 / 83 25 82 5
www.digital-highend.de
www.m2tech.biz
Auslandsvertretungen siehe Internet
Maße: B: 20 x H: 5 x T: 20 cm
Gewicht: 2 kg
Messwerte
Frequenzgänge
15dB
15dB
12dB
9dB
6dB
3dB
0dB 10Hz 100Hz 1kHz 10kHz 100kHz
Sehr weitreichender, auch mit RIAA-
Entzerrung linearer Frequenzgang.
Klirrspektrum
-30dB
-50dB
-70dB
-90dB
-110dB
-130dB
-150dB
20Hz 200Hz 2kHz 20kHz
Extrem geringer Klirr mit nur wenig
ausgeprägtem Obertonspektrum.
Jitterspektrum
-80dB
-90dB
-100dB
-110dB
-120dB
-130dB
-3500Hz 11025Hz +3500Hz
entfällt
LPs überspielen mit dem Joplin
Rauschabst. Line/Phono 99/70 dB
Eingangswiderstand RCA 47 kΩ
Verbrauch Standby/Betrieb 0,3/5,7 W
Dank seiner integrierten
Schneidkennlinien-Entzerrung
und der hochverstärkenden
Eingangsstufe
lassen sich mit dem Joplin
ohne Vorschalten einer
separaten Phono-Vorstufe
direkt Digital-Überspielungen
von Schallplatten
machen – das sogar mit
niederpegeligen MC-Tonabnehmern.
Seine Eingangsimpedanz
beträgt
47 Kiloohm und passt
daher perfekt für MM-
Tonabnehmer. Zur Impedanz-Anpassung
von MC-
Systemen empfiehlt
M2Tech Y-Adapter mit
passenden Widerstands-
Steckern.
Im Praxistest erzielte die
digitale RIAA-Entzerrung
im Joplin eine exzellente
Tonqualität, was jedoch
(bedingt durch die enge
Nachbarschaft von Digital
und hochverstärkendem
Analog) zeitraubende Experimente
zur korrekten
Erdung von Laufwerk und
Tonarm erforderte. Der maximal
erreichbare Störspannungsabstand
mit
einem MC-System als
Quelle lag bei guten 70
Dezibel – also deutlich
unter dem Eigengeräusch
der Platte. Ohne Digital-
RIAA-EQ und bei 0-Dezibel-Position
in Verbindung
mit einer ordentlichen
Phono-Vorstufe fiel der
Störabstand zwar nochmals
um 6 Dezibel besser
aus, allerdings war der
Klang dann auch nicht
ganz so durchsichtig.
Bewertung
Klang (16/44,1 / 24/96 / 24/192) 62
0 10 20 30 40 50 60 70
Messwerte 9
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Praxis 9
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Wertigkeit 8
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Dank intergrierter, digitaler
Entzerrungs- und Filterfunktion
und hochverstärkender
Eingangsstufe extrem vielfältig
einsetzbarer A/D-Wandler mit
präzisem, konturenscharfem
und neutralem Klang.
stereoplay Testurteil
Klang (16/44,1 / 24/96 / 24/192)
Abs. Spitzenkl. 62 Punkte
Gesamturteil
sehr gut
88 Punkte
Preis/Leistung überragend
5/13 stereoplay.de 61