stereoplay 35 Jahre (Vorschau)
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Forschung Bedämpfungsstoffe für Lautsprecherständer<br />
Staubige Angelegenheit: Mit Lineal und<br />
Trichter befüllen wir alle Ständer zu 60%.<br />
Im zweiten Durchgang wird jeder Ständer bis<br />
100% aufgefüllt und noch einmal gemessen.<br />
Mein Klang-Tipp ist Vogelsand. Ob es sich<br />
auch messtechnisch durchsetzen kann?<br />
Biegsamkeit einen hohen Grad an Eigendämpfung<br />
mit. Die feste Korngröße beträgt<br />
ca. 8 mm. Das Material ist jedoch vergleichsweise<br />
leicht. Kann es so auch die Eigenschwingungen<br />
des Rohres aufnehmen?<br />
Unser Versuchsaufbau<br />
Um herauszufinden, welche Rolle der Füllgrad<br />
spielt, haben wir jeden Stand einmal zu<br />
60 und zu 100 Prozent mit dem gleichen<br />
Material befüllt. Erwartungsgemäß sollte sich<br />
dann auch der Dämpfungsgrad verbessern.<br />
Schließlich geht es uns darum, im Hörtest<br />
eventuelle Klangtendenzen erkennen zu können.<br />
Unser Schallproduzent, die solide Cabasse<br />
Minorca, glänzt durch Präzision, hervorragendes<br />
Timing und die besonders trocken-schnelle<br />
Basswiedergabe. Die gute<br />
Schwingungsableitung der Drei-Wege-Kompaktbox<br />
ist prädestiniert für unseren Test.<br />
Wird es dennoch auf irgendeinem Stand mulmig<br />
oder dröhnig klingen? Und werden Messund<br />
Hörergebnis korrelieren?<br />
Musikhörer fragen uns oft nach der idealen<br />
Mischung aus Bedämpfung und Ankopplung<br />
(siehe den Kasten unten). Wir<br />
testen beide Varianten. Die Stands stehen<br />
dabei auf Spikes. Im <strong>stereoplay</strong>-Hörraum<br />
wird anschließend jeder Stand – in Mono –<br />
auf einem Beton-Untergrund abgehört.<br />
Insgesamt messen und hören wir so zehn<br />
Varianten durch. Das Teststück „Deep“ von<br />
Ilene Barnes regt Tief- und Oberbass gleichermaßen<br />
an. Ihre Stimme liefert dazu<br />
einen tief-sonoren Grundtonansatz mit präsenten,<br />
sauberen Zischlauten.<br />
Hörvergleich auf Hartgummi<br />
Die Stands sind zu 60 Prozent befüllt. Mit<br />
Quarzsand erklingt es im Mittelhochtonbereich<br />
besonders klar und präzise, jedoch<br />
relativ trocken: eine insgesamt ausgewogene<br />
Darbietung ohne Besonderheiten über<br />
alle Frequenzbereiche. Mit Vogelsand tönt<br />
es im Vergleich noch transparenter mit et-<br />
1 2<br />
Ankopplung vs. Dämpfung<br />
Durch die akustische Ankopplung [1] des Schallproduzenten (Box) an den<br />
Resonanzkörper (Stand) wird ein Großteil der Schwingungsenergie an den<br />
Lautsprecherständer und an den Untergrund abgegeben. Der Nachteil: Schwingende<br />
Böden wie Holzdielen und schwimmender Estrich verstärken diesen<br />
Schall und übertragen die Schwingungsenergie, sogar auf andere Möbel. Bei<br />
harten Böden wie Beton, festem Laminat, Parkett oder Fliesen werden die<br />
Vibrationen jedoch effektiv resorbiert, und das Boxgehäuse bleibt im Endeffekt<br />
ruhiger.<br />
Bei einer Bedämpfung durch Hartgummi [2] ist der Schallproduzent (Box)<br />
energetisch vom angrenzenden Resonanzkörper (Stand) isolierter. Im Dämpfungselement<br />
wird die Schwingungsenergie in Wärme umgewandelt und<br />
größtenteils vernichtet. Stand und Boden werden so weniger angeregt und das<br />
Boxengehäuse gerät nicht zusätzlich in Schwingung. Das bedeutet aber auch,<br />
dass mehr Schwingungsenergie in der Box selbst resorbiert werden muss.<br />
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