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stereoplay 35 Jahre (Vorschau)

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Im Interview: Gilad Tiefenbrunn und Uli Michalik<br />

Gilad Tiefenbrunn lenkt seit<br />

<strong>Jahre</strong>n die Geschicke der<br />

schottischen High-End-<br />

Schmiede. Er legte den<br />

Fokus auf moderne Digital-<br />

Geräte (Streamer) und<br />

nahm mit einem vielseits<br />

beachteten Schritt die<br />

CD-Player aus dem Programm.<br />

Er gab auch den<br />

Startschuss für Linns<br />

HiRes-Plattform namens<br />

Linn Lounge. Von ihm<br />

wollten wir wissen, welche<br />

Rolle eine so wenig digitale<br />

Quelle wie der LP12 für<br />

Linn noch spielen kann.<br />

G. Tiefenbrunn: Der Sondek<br />

LP12 war und ist ein visionäres<br />

Produkt, denn er steht wie<br />

seine digitalen Enkel von heute<br />

(beispielsweise der Netzwerk-Streamer<br />

Linn DS) für<br />

Modularität, Erweiterbarkeit<br />

und Upgrade-Fähigkeit. Deshalb<br />

hat auch der LP12 bei uns<br />

eine Zukunft: Solange es Musikliebhaber<br />

gibt, die ihr Vinyl<br />

in bestmöglicher Klangqualität<br />

genießen möchten, werden<br />

wir den LP12 weiterbauen und<br />

weiterentwickeln. Die jüngsten<br />

Schritte mit Bodenplatte Keel<br />

und den ständig verbesserten<br />

Wenn der Sohn mit dem Vater: Gilad und Ivor Tiefenbrunn sind die<br />

Linn-Lenker. Gilad als Geschäftsführer, Ivor nur noch als Berater.<br />

Netzteilen sprechen da eine<br />

deutliche Sprache. Wenn Sie<br />

mich fragen, wie lange die<br />

Nachfrage nach dem LP12<br />

noch anhalten wird, sagt mein<br />

Bauchgefühl: Das wird noch<br />

sehr, sehr lange der Fall<br />

sein.<br />

Als Ivor Tiefenbrunn 1973<br />

seinen LP12 auf den Markt<br />

brachte, war Ulrich Michalik<br />

immerhin schon 18 <strong>Jahre</strong><br />

alt – also im besten HiFi-<br />

Alter. Der LP12 begleitete<br />

Michalik dann auch sein<br />

ganzes Leben als HiFi-Journalist<br />

(stereo, HiFi Exklusiv<br />

und Image HiFi) und nun bei<br />

seiner Tätigkeit als Pressesprecher<br />

von Linn.<br />

<strong>stereoplay</strong>: Was ist aus<br />

Ihrer Sicht das Besondere<br />

am LP12?<br />

U. Michalik: Als der LP12<br />

auf den Markt kam, galt<br />

nicht die Signalquelle,<br />

sondern der Lautsprecher<br />

als wichtigstes Glied einer<br />

HiFi-Kette. Es war der<br />

Verdienst von Ivor Tiefenbrunn,<br />

klarzumachen, dass<br />

die Quelle, in diesem Fall<br />

ein Plattenspielerlaufwerk,<br />

die Klangqualität entscheidender<br />

beeinflusst als jeder<br />

andere Faktor der Anlage.<br />

„Garbage in, garbage out“<br />

war sein berühmtes<br />

Schlagwort. Das heißt: Was<br />

du an der Quelle verbockst,<br />

das kannst du an keiner<br />

anderen Stelle der Anlage<br />

wieder ausbügeln. Diesem<br />

Credo folgt übrigens Linn<br />

auch heute noch.<br />

<strong>stereoplay</strong>: Aber wie kam<br />

es zu dem Erfolg? Die<br />

deutsche Konkurrenz war<br />

damals doch extrem stark.<br />

U. Michalik: Tatsächlich war<br />

es die <strong>stereoplay</strong>, die erste<br />

deutsche Fachzeitschrift, die<br />

den Mut hatte, das vermeintliche<br />

schottische Freak-Laufwerk<br />

LP12 gegen die etablierten<br />

Platzhirsche zum<br />

Testsieger zu küren. Dieser<br />

Artikel von Martin Doll aus<br />

dem <strong>Jahre</strong> 1980 hat Linn hierzulande<br />

viele Türen und noch<br />

mehr HiFi-Fans Augen und<br />

Ohren geöffnet.<br />

Der LP12 aus den frühen 70er-<strong>Jahre</strong>n sieht aus wie ein Modell von<br />

heute. Erkennungszeichen damals: der Linn-eigene Tonarm Ittok.<br />

Ex-HiFi-Journalist Uli Michalik<br />

ist Pressesprecher bei Linn.<br />

Die 70er<br />

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