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stereoplay 35 Jahre (Vorschau)

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Historisches Hörerlebnis bei Boses Deutschland-Chef Anton Schalkamp<br />

Kurz vor dem Test mit der<br />

aktuellen Bose 901 VI<br />

wurde den Testern noch<br />

eine besondere Ehre zu<br />

Teil: Sie folgten der Einladung<br />

von Bose-Geschäftsführer<br />

Anton Schalkamp in<br />

seine Münsterländer<br />

Heimat. Dort betreibt er<br />

privat eine ganz besondere<br />

Anlage von historischem<br />

Charme. Er sammelt<br />

tatsächlich nicht nur des<br />

Sammelns willen alte<br />

HiFi-Geräte, er verwendet<br />

Exemplare). Als Verstärker<br />

dienen die Bose-Solid-<br />

State-Vorstufe 4401 und<br />

die kräftige Endstufe 1801.<br />

Die Vorstufe ließe sich<br />

sogar zur quadrofonischen<br />

Version ausbauen. Da<br />

die Komponenten<br />

allesamt den<br />

Hippie-<strong>Jahre</strong>n<br />

entsprungen sind,<br />

müssen auch die<br />

Zuspieler passen.<br />

Diese bestehen<br />

aktuell aus drei<br />

sie auch. Der Kern dieser<br />

Anlage besteht natürlich<br />

aus Bose-Komponenten –<br />

und zwar aus Exemplaren,<br />

die er bereits in den<br />

70er-<strong>Jahre</strong>n erwarb und<br />

die seither ununterbrochen<br />

ihren Dienst verrichten. Das<br />

beginnt mit einem Pärchen<br />

Bose 901, in diesem Falle<br />

aus der Serie II, und dem<br />

passenden aktiven Equalizer<br />

(er besitzt sogar zwei<br />

Studer-Studiobandmaschinen<br />

und einer Uhr, einem<br />

Tuner von Klein+Hummel<br />

und einem EMT-Studioplattenspieler.<br />

Als kleines<br />

Zugeständnis an das<br />

Digitalzeitalter gibt es einen<br />

McIntosh-CD-Spieler<br />

MCD7000 aus den frühen<br />

80er-<strong>Jahre</strong>n...<br />

Schalkamp lebt diese Zeit<br />

und garnierte seine<br />

Vorführung mit pointenreichen<br />

Anekdoten aus der<br />

guten alten HiFi-Zeit. Wir<br />

kamen aus dem Schmunzeln<br />

nicht mehr heraus.<br />

Und natürlich führte er<br />

authentische, zeitgenössische<br />

Aufnahmen von LP<br />

und Tonband vor. Einen<br />

Leckerbissen nach dem<br />

anderen zauberte er aus<br />

seinem Fundus: von frühen<br />

Aufnahmen der Stones und<br />

Janis Joplin über Masterbänder<br />

und LP-Pressungen<br />

aus eigenen Aufnahmen<br />

bis zu Demo-Scheiben des<br />

guten, alten deutschen<br />

High-Fidelity-Instituts, dem<br />

jahrzehntelang Karl Breh<br />

vorstand, bis Mitte der<br />

90er-<strong>Jahre</strong> Chefredakteur<br />

der <strong>stereoplay</strong>.<br />

Die unrestaurierten 901 II<br />

schlugen sich verblüffend<br />

gut und beeindruckten mit<br />

vollmundigem Sound und<br />

sattem Bass selbst bei<br />

Konzertpegeln.<br />

Ab und an aber gerieten<br />

die alten Bose-Solid-State-<br />

Amps an ihre Grenzen,<br />

denn durch die geschlossene<br />

Konstruktion der alten<br />

901 schnellten die Pegelanzeigen<br />

der 1801 gerne<br />

mal auf ein Viertel Kilowatt,<br />

wenn es lauter wurde. Und<br />

sicher spielte das System<br />

in Sachen Auflösung und<br />

Feindynamik nicht ganz auf<br />

dem Niveau aktueller<br />

Technik. Aber was die alten<br />

Recken an Musikalität und<br />

Grobdynamik lieferten –<br />

und das erst recht bei<br />

Party-Pegeln – das verlangt<br />

Respekt und belegt<br />

am lebendigen Beispiel,<br />

dass man auch schon vor<br />

30 bis 40 <strong>Jahre</strong>n mächtig<br />

Spaß mit Musik haben<br />

konnte. Schalkamp hat sich<br />

diese Faszination bis heute<br />

bewahrt. Nach dem<br />

Besuch verstehen wir auch,<br />

warum.<br />

Die 60er<br />

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