stereoplay 35 Jahre (Vorschau)
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HiFi-Legenden<br />
Plattenspieler<br />
Auch hier ganz in der<br />
Tradition: Wo früher<br />
Basis, die mit einer Stärke von<br />
2,5 Zentimetern deutlich massiver<br />
als beim Vorgängermodell<br />
ausfällt. Die Füße, auf denen<br />
das Chassis ruht, gerieten ebenfalls<br />
eine Nummer größer: Sie<br />
besitzen mehr Durchmesser und<br />
sind entsprechend schwerer und<br />
stabiler. Auch beim Plattenteller<br />
des Classic.3 legte Transrotor<br />
noch ordentlich einen drauf: Er<br />
gewann deutlich an Materialstärke<br />
und weiterer Solidität.<br />
Der Teller des Classic.3<br />
kommt erstmals mit fünf anstelle<br />
der sonst üblichen sechs Gewichte<br />
aus. Räke hat festgestellt,<br />
dass sich das Resonanzverhalten<br />
des Tellers so<br />
verbessert. Da die fünf Gewichte<br />
insgesamt zwei Kilogramm<br />
mehr auf die Waage<br />
bringen als die ursprünglichen<br />
sechs, verbessert sich gleichzeitig<br />
die dynamische Masse.<br />
Gerade bei sehr dynamikreichem<br />
Musikmaterial mit<br />
starken Rillenauslenkungen<br />
verbessert sich so der „Durchzug“.<br />
Nach Meinung von Räke<br />
bremsen solche Stellen auf der<br />
Platte. Messtechnisch sei das<br />
Die Achse aus hochpolierten<br />
Wälzlagerrollen ist Räkes ganzer<br />
Stolz. Wegen ihr soll sich der<br />
Plattenteller ruhiger drehen als<br />
bei den Modellen der 80er-<strong>Jahre</strong>.<br />
nicht nachweisbar, aber hören<br />
könne man das.<br />
Eine weitere wichtige Neuerung<br />
ist das Plattentellerlager,<br />
das aus dem Transrotor Zet 3<br />
stammt. Nach Aussage von<br />
Räke soll die Achse aus gehärteten,<br />
hochglanzpolierten Wälzlagerrollen<br />
viel ruhiger und<br />
präziser arbeiten als bei den<br />
vorherigen Classic-Ausführungen.<br />
O-Ton Räke: „Es liegen<br />
Welten dazwischen.“<br />
Geht los wie eine Rakete<br />
Auch klanglich taten sich neue<br />
Welten auf: Der Classic.3 spielte<br />
fein- und grobdynamisch in einer<br />
völlig anderen Liga als seine<br />
Vorgängermodelle. Donnerwetter:<br />
Bass-Attacken haben<br />
ein SME 3009/II<br />
seinen Dienst versah,<br />
übernimmt diesen<br />
Job heute ein V9.<br />
wir von einem Räke schon lange<br />
nicht mehr mit einem derartigen<br />
Verve gehört. Der Classic.3<br />
groovt, swingt und reißt<br />
mit, dass es nur so eine Freude<br />
ist. Da macht ihm auch der<br />
ebenfalls im Heft getestete EAT<br />
Forte (ab Seite 72) nichts vor.<br />
Im direkten Vergleich schien<br />
dieser etwas langsamer zu spielen,<br />
wenngleich feiner mit noch<br />
mehr sonoren Klangfarben und<br />
räumlich großzügiger. Für Klassik<br />
ist diese Gangart sicherlich<br />
passender, der Räke ist so ewas<br />
wie die erste Wahl, wenn man<br />
vor allem Pop und Jazz hört.<br />
Der neue Classic.3 markiert<br />
einen Sprung nach vorne, vergleichbar<br />
demjenigen etwa, den<br />
die Beatles von „Help“ zu<br />
„Rubber Soul“ machten. Jochen<br />
Räke und sein Team haben dabei<br />
auf alles Überflüssige verzichtet<br />
und die klassische Aura<br />
ihres legendären Plattendrehers<br />
unangetastet gelassen. So<br />
kommt man mit Stil zum Ziel.<br />
Marius Dittert ■<br />
Transrotor Classic.3<br />
mit SME V9 + TA Merlot<br />
14 200 Euro (Herstellerangabe)<br />
Vertrieb: Räke, Bergisch Gladbach<br />
Telefon: 01805 / 05 95 95<br />
www.transrotor.de<br />
Auslandsvertretungen siehe Internet<br />
Maße: B: 48 x H: 42,5 x T: 48,5 cm<br />
Gewicht: 60 kg<br />
Messwerte<br />
Frequenzgang & Übersprechen<br />
10dB<br />
0dB<br />
-10dB<br />
-20dB<br />
-30dB<br />
-40dB<br />
-50dB<br />
20Hz 100Hz 1kHz 10kHz 50kHz<br />
Sehr ausgewogen und breitbandig<br />
mit recht geringem Übersprechen<br />
Gleichlaufton-Spektrum<br />
0 dB<br />
-20 dB<br />
-40 dB<br />
-60 dB<br />
-80 dB<br />
-500Hz 3150Hz +500Hz<br />
Super Gleichlauf mit sehr schlanker,<br />
hochreichender Spitze im Spektrum<br />
Rumpel-Spektrum<br />
-20 dB<br />
-40 dB<br />
-60 dB<br />
-80 dB<br />
-100 dB<br />
-120 dB<br />
5Hz 10Hz 50Hz 100Hz 500Hz<br />
Extrem niedriges Rumpelgeräusch<br />
fast an der Messgrenze<br />
Gleichlauf, bewertet ±0,085 %<br />
Solldrehzahl – (einstellbar)<br />
Rumpelstörabstand, bewertet<br />
Platte/Koppler<br />
73,5/85 dB<br />
Tonarm-Gewichtsklasse mittel<br />
Verbrauch Standby/Betrieb 2,8/8,2 W<br />
Bewertung<br />
Klang 56<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
Messwerte 9<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Praxis 7<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Wertigkeit 9<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Er sieht aus wie ein Classic<br />
von vor 25 <strong>Jahre</strong>n, ist aber<br />
modernste Analog-Technik aus<br />
Bergisch Gladbach. Räke schafft<br />
hier etwas wirklich Besonderes:<br />
den Klassiker mit High-Tech-<br />
Appeal.<br />
<strong>stereoplay</strong> Testurteil<br />
Klang<br />
Spitzenklasse<br />
Gesamturteil<br />
sehr gut<br />
Preis/Leistung<br />
56 Punkte<br />
81 Punkte<br />
befried. – gut<br />
42<br />
5/13 <strong>stereoplay</strong>.de