26.02.2014 Aufrufe

stereoplay 35 Jahre (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Musik Zeitlose Alben<br />

Let’s Dance<br />

Die große Zeit von Rock und Pop<br />

waren die Sechziger und frühen<br />

Siebziger? Halt! Auch in der<br />

<strong>stereoplay</strong>-Ära ab 1978 gab es<br />

tolle Musik. Matthias Inhoffen<br />

nennt hier 16 Album-Tipps, die<br />

seiner HiFi-Anlage das Tanzen<br />

beigebracht haben.<br />

1983<br />

David Bowie: Let’s Dance<br />

(EMI)<br />

Eigentlich soll hier nicht von den absoluten<br />

Dickschiffen die Rede sein, von den Beatles,<br />

Stones, U2 und Dylan, die eh jeder kennt.<br />

Doch „Let’s Dance“ gehört einfach zu meinen<br />

musikalischen Schlüsselerlebnissen.<br />

Ich bin ein ruhiger, aber positiv gestimmter<br />

Mensch – und so empfand ich Bowies<br />

Power-Statement (wie auch „The Lexicon<br />

Of Love“ von ABC) damals als Befreiungsschlag<br />

nach all der vorangegangenen New-<br />

Wave-Düsternis. Da ging die Sonne auf –<br />

und meine HiFi-Anlage tanzte gleich mit.<br />

1985<br />

Dire Straits: Brothers In Arms<br />

(Vertigo / Universal)<br />

Dire Straits – ja, die müssen hier sein. Denn<br />

die Lieblings-Rockband der audiophilen<br />

Gemeinde in den Eighties hat auch mich<br />

nicht unberührt gelassen. „Brothers In<br />

Arms“ war ihr erfolgreichstes Werk, und es<br />

kommt mit seiner Mixtur aus krachender<br />

Power und feinem britischen Humor heute<br />

noch toll rüber. Ich hatte seinerzeit das<br />

Glück, die Live-Premiere in Budapest (noch<br />

hinter dem Eisernen Vorhang) miterleben<br />

zu können. So was vergisst man nie! Auch<br />

Mark Knopflers leisere Soloalben mit ihren<br />

Zutaten aus Blues und irischem oder US-<br />

Folk höre ich immer wieder gern.<br />

1986<br />

Tears For Fears: Songs From The Big Chair<br />

(Mercury / Universal)<br />

Die Achtziger waren weit besser als ihr Ruf.<br />

Denn es gab neben dem Plastik-Pop jener<br />

<strong>Jahre</strong> ja noch die Neue Deutsche Welle –<br />

und gerade auf den britischen Inseln eine<br />

Fülle kreativer Bands, die nicht zu Superstars<br />

von Madonna-Maßen wurden, aber auch<br />

nicht als Eintagsfliegen endeten, sondern<br />

mit einer Handvoll feiner Alben und Hits<br />

begeisterten. Ich nenne hier mal als Beispiel<br />

das Duo Tears For Fears. Die „Songs From<br />

The Big Chair“ sind heute noch für eine<br />

Gänsehaut gut – und nicht nur „Shout“ oder<br />

„Everybody Wants To Rule The World“. 1989<br />

Alice: Il sole nella pioggia<br />

(EMI)<br />

Italien – dieses Land fasziniert mich seit<br />

den Siebzigern, als ein guter Freund in Florenz<br />

studierte und mich häufig einlud. Damals<br />

lernte ich auch – jenseits der lärmigen<br />

Urlaubsschlager – die Kultur der Cantautori<br />

kennen und schätzen. Wie schön, dass<br />

die Musik vom Stiefel dann in den Achtzigern<br />

eine europaweit beachtete Blüte erlebte: mit<br />

Lucio Dalla, dem singenden Advokaten Paolo<br />

Conte, dem Soul-Brother Zucchero – oder<br />

eben Alice. Ihr für mich bis heute schönstes<br />

Album ist das mystisch-verträumte „Il sole<br />

1989<br />

Simple Minds: Street Fighting Years<br />

(EMI)<br />

Die Celtic-Rock-Götter U2 um Gutmensch<br />

Bono lassen mich bis heute ziemlich kalt.<br />

Ganz anders die schottischen Simple Minds.<br />

„New Gold Dream“ war 1982 ein wunderbar<br />

pulsierendes Kraftrockalbum, das mich in<br />

seinem Sog mitnahm. Sieben <strong>Jahre</strong> später<br />

das nächste Aha-Erlebnis: „Street Fighting<br />

Years“ mit rhythmisch abwechslungsreichem<br />

Rock-Adrenalin und weiträumigen Hymnen.<br />

Den Sänger Jim Kerr durfte ich in seinem<br />

Studio in den Highlands zu diesem Meisterwerk<br />

interviewen. Es wurde dann auch der<br />

Soundtrack meiner Hochzeitsreise...<br />

nella pioggia“ – nicht zuletzt dank englischer<br />

Gäste wie Sänger Peter Hammill und Musikern<br />

aus Bands wie Japan oder XTC. Da<br />

kommt wahrlich die Sonne im Regen raus.<br />

1995<br />

Brian Wilson & Van Dyke Parks:<br />

Orange Crate Art (Warner)<br />

Brian Wilson ist mein All-time-Hero, mein<br />

erstes Geld für Musik habe ich für eine<br />

Beach-Boys-Single ausgegeben. Auch im<br />

Solowerk des tragischen Genies finde ich<br />

immer wieder Kostbarkeiten – wie „Orange<br />

Crate Art“, entstanden mit dem flippigen<br />

Soundschöpfer und alten Weg gefährten Van<br />

Dyke Parks („Smile“-Sessions!). Hier begegnen<br />

sich Fantasie und scharfer Verstand,<br />

schwelgerische Schönheit und ein Sinn fürs<br />

Schräge. Die Vertreibung aus dem Paradies,<br />

meisterhaft inszeniert.<br />

1995<br />

Mike & The Mechanics:<br />

Beggar On A Beach Of Gold (EMI)<br />

146 5/13 <strong>stereoplay</strong>.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!