stereoplay 35 Jahre (Vorschau)
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Titel-CD Spezial Einleitung<br />
HiRes hausgemacht<br />
Analoge Schätze hochauflösend digitalisieren: <strong>stereoplay</strong> zeigt Ihnen,<br />
wie man LPs, Tonbänder und Co. in die digitale Welt konvertiert.<br />
Und liefert neun Beispiele gleich mit: die Titel-CD Vinyl Classics Vol.1!<br />
Der Reiz des highendigen<br />
Streamings liegt sicher<br />
auch in der Tatsache begründet,<br />
dass man mit Formaten wie<br />
PCM 24/96 heute Studioqualität<br />
bequem zu Hause wiedergeben<br />
kann, die vor wenigen <strong>Jahre</strong>n<br />
noch undenkbar war. Doch<br />
seien wir ehrlich: Das Angebot<br />
an entsprechenden Downloads<br />
ist noch nicht so breit, wie man<br />
sich das wünscht. Und ausgerechnet<br />
Ihre persönlichen Lieblingsaufnahmen<br />
sind nur als<br />
CD erhältlich?<br />
Analoge Schätze<br />
Sind sie oft gar nicht, das Gute,<br />
sprich Hochauflösende, liegt<br />
viel näher. Analoge Tonträger<br />
lagern in so manchem Schrank:<br />
zumeist auf LP, bei vielen erfahrenen<br />
High-Endern aber<br />
auch auf dem Tonband. Warum<br />
also nicht diese Quelle anzapfen<br />
und die darauf gespeicherte<br />
Musik in ein hochauflösendes<br />
Digitalformat übertragen?<br />
Das Handwerkszeug dazu<br />
dürfte großteils vorhanden sein:<br />
LP-Laufwerk, Phonovorstufe<br />
oder ein analoges Tonbandgerät<br />
sowie ein PC, der mit entsprechender<br />
Software die einzelnen<br />
Titel aufnimmt, von Störungen<br />
befreit und „taggt“, also nach<br />
User-Eingaben mit Metadaten<br />
versieht. Zum Digitalisieren der<br />
analogen Musiksignale fehlt als<br />
einziges Bindeglied nur noch<br />
Titel-CD Spezial Hintergrund: Tipps<br />
Vinyl goes digital<br />
Wer seine Vinyl-Schätzchen digitalisieren möchte, braucht neben<br />
Computer und Plattenspieler drei Dinge: Speicherplatz, Zeit und Geduld.<br />
Das sind die besten Voraussetzungen für gut klingende Überspielungen.<br />
Tipp 4: Sind Sie stolzer Besitzer einer top klingenden Analog-Kombi, sollten Sie auch das digitale<br />
Aufzeichnungsfenster weit genug öffnen – das heißt konsequent im 24/192-HiRes-Format aufnehmen,<br />
was den Speicherbedarf allerdings extrem ansteigen lässt. Wenn Sie in diese Kategorie<br />
einsteigen, sind die beiden auf den vorhergehenden Seiten getesteten A/D-Wandler genau das<br />
richtige Werkzeug.<br />
ie erste Frage lautet: Möch-<br />
Sie Ihre Platten mit Dten<br />
ordentlichem Klang mobil via<br />
iPod & Co. oder im Drahtlos-<br />
Netzwerk wiedergeben oder<br />
streben Sie höchstes, quasi analoges<br />
Qualitätsniveau zur High-<br />
Resolution-Wiedergabe mit<br />
dem Computer oder gar zu Archivzwecken<br />
an? Im ersten Fall<br />
haben Sie es relativ leicht, und<br />
auch der Aufwand hält sich in<br />
Grenzen: Besorgen Sie sich zunächst<br />
einmal eine einfache<br />
Recording-Software, die das<br />
Überspielen und Konfektionieren<br />
von Schallplatten oder Kassetten<br />
erleichtert – schon können<br />
Sie loslegen (vgl. Tipp 1).<br />
Weniger empfehlenswert<br />
sind dagegen die oft angebotenen<br />
USB-Plattenspieler: Sie<br />
versprechen zwar ein besonders<br />
einfaches Handling, aber wegen<br />
der meist fraglichen Qualität<br />
ihrer Abtaster könnten Ihre Platten<br />
ziemlich beansprucht werden<br />
(siehe Tipp 2).<br />
Erheblich aufwendiger wird<br />
es dagegen, wenn Sie absolute<br />
Top-Qualität anstreben. Das gilt<br />
nicht nur für das Equipment,<br />
das dann bereits auf der analogen<br />
Seite deutlich im fünfstelligen<br />
Preisbereich anzusiedeln<br />
ist. Mindestens ebenso wichtig<br />
wie bestes Equipment ist, dass<br />
Ihr Setup perfekt justiert ist<br />
(siehe Tipp 4) und zudem keine<br />
äußeren Störeinflüsse die Aufnahme<br />
beeinträchtigen können.<br />
Das gilt für Trittschall ebenso<br />
wie für eventuell auftretende<br />
Brumm-, Knister- oder Prasselstörungen,<br />
hervorgerufen durch<br />
ungünstige Erdung, nahe Dimmer<br />
oder Leuchtstofflampen.<br />
Auch wenn Sie es im HiFi-Alltag<br />
kaum merken – spätestens<br />
beim Überspielen werden Sie<br />
es hören und sich darüber ärgern.<br />
Jürgen Schröder ■<br />
Tipp 5: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Laufwerk unbehelligt<br />
von Trittschall seine Runden drehen kann, damit es keine<br />
Rumpelgeräusche gibt. Sehr empfehlenswert ist eine<br />
Wandhalterung wie die Rega Wall Bracket (siehe Bild<br />
links). Ebenso wichtig ist die richtige Erdung von Laufwerk,<br />
Tonarm und Phono-Pre-Amp. Brummstörungen<br />
lassen sich gehörmäßig, aber auch mit dem Aussteuerungsmesser<br />
der Aufnahme-Software optimieren. Achten<br />
Sie auch auf elektrische Störfelder, die zum Beispiel von<br />
Leuchtstofflampen verursacht werden.<br />
Tipp 6: Checken Sie vorher die richtige Einstellung von Tonabnehmer und Tonarm. Perfektionisten<br />
optimieren das Zusammenspiel mithilfe der PC-Software Adjust+ (Download unter www.<br />
adjustplus.de, ab 250 Euro). Adjust+ erlaubt die sehr genaue Azimut-Justage des Tonabnehmers<br />
und mit ein wenig Erfahrung auch die VTA-Optimierung des Tonarms und die Skating-Kompensation.<br />
Die Kanal-Balance und der Phasengang lassen sich hierdurch ganz wesentlich verbessern<br />
Tipp 1: Eine relativ einfache, aber sehr praxisgerechte und zudem preiswerte<br />
und Übersprechen verringern.<br />
Software für Analog-Digital-Überspielungen ist VinylStudio (erhältlich für<br />
Mac und PC bei www.alpinesoft.co.uk für etwa 22 Euro). Zahlreiche<br />
Funktionen, zum Beispiel automatisches Starten beim Aufsetzen der Nadel,<br />
erleichtern den Umgang. Daneben bietet VinylStudio auch die Möglichkeit,<br />
Störgeräusche nachträglich zu entfernen. Die Aussteuerungsanzeige reagiert<br />
jedoch etwas zu träge – pegeln Sie daher eher vorsichtig aus.<br />
Tipp 7: Aufgezeichnet wird dann mit speziellen, maßgeschneiderten<br />
Programmen wie Pure Vinyl (für Mac,<br />
Download unter www.channld.com, 230 Euro), Amarra<br />
Vinyl (für Mac, zum Herunterladen unter www.sonicstudio.<br />
com, rund 300 Euro) oder auch mit dem kostenlosen<br />
Audacity (Mac oder PC, Download unter audacity.<br />
Tipp 2: Anstelle von USB-Plattenspielern empfiehlt<br />
sourceforge.net): Letzteres bietet zwar nur manuelles<br />
<strong>stereoplay</strong> in jedem Fall, in ein preisgünstiges, aber<br />
Konfektionieren der Files und nur eingeschränktes<br />
hochqualitatives Laufwerk nebst entsprechendem<br />
De-Clicking, eignet sich aber sehr gut zum Aufnehmen<br />
Abtaster zu investieren. Ein guter Einstieg ist der<br />
bis hinauf zu 384 Kilohertz und bietet zudem umfang-<br />
Pro-Ject Debut (Bild links), Preis: ab 300 Euro. Und die<br />
reiche Konvertierungsfunktionen.<br />
Phono-Vorstufe sollte man nicht vergessen. Die gibt es<br />
auch von Pro-Ject oder von NAD (PP2, Preis: 100 Euro).<br />
Tipp 8: Achtung, Aufnahme – Ruhe bitte! Um akustische Rückkopplungen ins<br />
Tipp 3: Ein vielfach unterschätztes Utensil ist die Plattenwaschmaschine.<br />
Laufwerk auszuschließen, sollten Sie während der Aufnahme ausschließlich mit<br />
Wenn Sie Ihre Schallplatten früher nass abgespielt haben, ist sie sogar<br />
Kopfhörer arbeiten – Lautsprecher sind absolut tabu. Mithilfe eines hochwertigen<br />
ein Muss. Leitungswasser, übliches Spülmittel und Spiritus als Reinigungsflüssigkeit<br />
sind nicht geeignet. Zu empfehlen ist Record Cleaning<br />
flüsse wesentlich einfacher und sicherer möglich als mit Lautsprechern. Damit Sie<br />
Kopfhörers wie dem Sennheiser HD 800 ist auch das Aufspüren eventueller Störein-<br />
Liquid, etwa L‘Arte du Son (zu bestellen unter www.fastaudio.com). Ein<br />
immer wissen, was Sie tatsächlich aufzeichnen, sollten Sie den Kopfhörer stets am<br />
guter Einstieg ist die Nitty Gritty Basic für etwa 200 Euro oder Sie lassen<br />
Computer (oder am daran angeschlossenen D/A-Wandler) anschließen.<br />
die Platten beim Händler waschen (Infos unter www.plattenwaschen.de).<br />
Test: 2 superbe A/D-Wandler, Seite 58 Tipps&Tricks zum LP-Abtasten, Seite 64<br />
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