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stereoplay 35 Jahre (Vorschau)

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5/13 <strong>stereoplay</strong>.de<br />

Titel-CD Spezial Einleitung<br />

HiRes hausgemacht<br />

Analoge Schätze hochauflösend digitalisieren: <strong>stereoplay</strong> zeigt Ihnen,<br />

wie man LPs, Tonbänder und Co. in die digitale Welt konvertiert.<br />

Und liefert neun Beispiele gleich mit: die Titel-CD Vinyl Classics Vol.1!<br />

Der Reiz des highendigen<br />

Streamings liegt sicher<br />

auch in der Tatsache begründet,<br />

dass man mit Formaten wie<br />

PCM 24/96 heute Studioqualität<br />

bequem zu Hause wiedergeben<br />

kann, die vor wenigen <strong>Jahre</strong>n<br />

noch undenkbar war. Doch<br />

seien wir ehrlich: Das Angebot<br />

an entsprechenden Downloads<br />

ist noch nicht so breit, wie man<br />

sich das wünscht. Und ausgerechnet<br />

Ihre persönlichen Lieblingsaufnahmen<br />

sind nur als<br />

CD erhältlich?<br />

Analoge Schätze<br />

Sind sie oft gar nicht, das Gute,<br />

sprich Hochauflösende, liegt<br />

viel näher. Analoge Tonträger<br />

lagern in so manchem Schrank:<br />

zumeist auf LP, bei vielen erfahrenen<br />

High-Endern aber<br />

auch auf dem Tonband. Warum<br />

also nicht diese Quelle anzapfen<br />

und die darauf gespeicherte<br />

Musik in ein hochauflösendes<br />

Digitalformat übertragen?<br />

Das Handwerkszeug dazu<br />

dürfte großteils vorhanden sein:<br />

LP-Laufwerk, Phonovorstufe<br />

oder ein analoges Tonbandgerät<br />

sowie ein PC, der mit entsprechender<br />

Software die einzelnen<br />

Titel aufnimmt, von Störungen<br />

befreit und „taggt“, also nach<br />

User-Eingaben mit Metadaten<br />

versieht. Zum Digitalisieren der<br />

analogen Musiksignale fehlt als<br />

einziges Bindeglied nur noch<br />

Titel-CD Spezial Hintergrund: Tipps<br />

Vinyl goes digital<br />

Wer seine Vinyl-Schätzchen digitalisieren möchte, braucht neben<br />

Computer und Plattenspieler drei Dinge: Speicherplatz, Zeit und Geduld.<br />

Das sind die besten Voraussetzungen für gut klingende Überspielungen.<br />

Tipp 4: Sind Sie stolzer Besitzer einer top klingenden Analog-Kombi, sollten Sie auch das digitale<br />

Aufzeichnungsfenster weit genug öffnen – das heißt konsequent im 24/192-HiRes-Format aufnehmen,<br />

was den Speicherbedarf allerdings extrem ansteigen lässt. Wenn Sie in diese Kategorie<br />

einsteigen, sind die beiden auf den vorhergehenden Seiten getesteten A/D-Wandler genau das<br />

richtige Werkzeug.<br />

ie erste Frage lautet: Möch-<br />

Sie Ihre Platten mit Dten<br />

ordentlichem Klang mobil via<br />

iPod & Co. oder im Drahtlos-<br />

Netzwerk wiedergeben oder<br />

streben Sie höchstes, quasi analoges<br />

Qualitätsniveau zur High-<br />

Resolution-Wiedergabe mit<br />

dem Computer oder gar zu Archivzwecken<br />

an? Im ersten Fall<br />

haben Sie es relativ leicht, und<br />

auch der Aufwand hält sich in<br />

Grenzen: Besorgen Sie sich zunächst<br />

einmal eine einfache<br />

Recording-Software, die das<br />

Überspielen und Konfektionieren<br />

von Schallplatten oder Kassetten<br />

erleichtert – schon können<br />

Sie loslegen (vgl. Tipp 1).<br />

Weniger empfehlenswert<br />

sind dagegen die oft angebotenen<br />

USB-Plattenspieler: Sie<br />

versprechen zwar ein besonders<br />

einfaches Handling, aber wegen<br />

der meist fraglichen Qualität<br />

ihrer Abtaster könnten Ihre Platten<br />

ziemlich beansprucht werden<br />

(siehe Tipp 2).<br />

Erheblich aufwendiger wird<br />

es dagegen, wenn Sie absolute<br />

Top-Qualität anstreben. Das gilt<br />

nicht nur für das Equipment,<br />

das dann bereits auf der analogen<br />

Seite deutlich im fünfstelligen<br />

Preisbereich anzusiedeln<br />

ist. Mindestens ebenso wichtig<br />

wie bestes Equipment ist, dass<br />

Ihr Setup perfekt justiert ist<br />

(siehe Tipp 4) und zudem keine<br />

äußeren Störeinflüsse die Aufnahme<br />

beeinträchtigen können.<br />

Das gilt für Trittschall ebenso<br />

wie für eventuell auftretende<br />

Brumm-, Knister- oder Prasselstörungen,<br />

hervorgerufen durch<br />

ungünstige Erdung, nahe Dimmer<br />

oder Leuchtstofflampen.<br />

Auch wenn Sie es im HiFi-Alltag<br />

kaum merken – spätestens<br />

beim Überspielen werden Sie<br />

es hören und sich darüber ärgern.<br />

Jürgen Schröder ■<br />

Tipp 5: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Laufwerk unbehelligt<br />

von Trittschall seine Runden drehen kann, damit es keine<br />

Rumpelgeräusche gibt. Sehr empfehlenswert ist eine<br />

Wandhalterung wie die Rega Wall Bracket (siehe Bild<br />

links). Ebenso wichtig ist die richtige Erdung von Laufwerk,<br />

Tonarm und Phono-Pre-Amp. Brummstörungen<br />

lassen sich gehörmäßig, aber auch mit dem Aussteuerungsmesser<br />

der Aufnahme-Software optimieren. Achten<br />

Sie auch auf elektrische Störfelder, die zum Beispiel von<br />

Leuchtstofflampen verursacht werden.<br />

Tipp 6: Checken Sie vorher die richtige Einstellung von Tonabnehmer und Tonarm. Perfektionisten<br />

optimieren das Zusammenspiel mithilfe der PC-Software Adjust+ (Download unter www.<br />

adjustplus.de, ab 250 Euro). Adjust+ erlaubt die sehr genaue Azimut-Justage des Tonabnehmers<br />

und mit ein wenig Erfahrung auch die VTA-Optimierung des Tonarms und die Skating-Kompensation.<br />

Die Kanal-Balance und der Phasengang lassen sich hierdurch ganz wesentlich verbessern<br />

Tipp 1: Eine relativ einfache, aber sehr praxisgerechte und zudem preiswerte<br />

und Übersprechen verringern.<br />

Software für Analog-Digital-Überspielungen ist VinylStudio (erhältlich für<br />

Mac und PC bei www.alpinesoft.co.uk für etwa 22 Euro). Zahlreiche<br />

Funktionen, zum Beispiel automatisches Starten beim Aufsetzen der Nadel,<br />

erleichtern den Umgang. Daneben bietet VinylStudio auch die Möglichkeit,<br />

Störgeräusche nachträglich zu entfernen. Die Aussteuerungsanzeige reagiert<br />

jedoch etwas zu träge – pegeln Sie daher eher vorsichtig aus.<br />

Tipp 7: Aufgezeichnet wird dann mit speziellen, maßgeschneiderten<br />

Programmen wie Pure Vinyl (für Mac,<br />

Download unter www.channld.com, 230 Euro), Amarra<br />

Vinyl (für Mac, zum Herunterladen unter www.sonicstudio.<br />

com, rund 300 Euro) oder auch mit dem kostenlosen<br />

Audacity (Mac oder PC, Download unter audacity.<br />

Tipp 2: Anstelle von USB-Plattenspielern empfiehlt<br />

sourceforge.net): Letzteres bietet zwar nur manuelles<br />

<strong>stereoplay</strong> in jedem Fall, in ein preisgünstiges, aber<br />

Konfektionieren der Files und nur eingeschränktes<br />

hochqualitatives Laufwerk nebst entsprechendem<br />

De-Clicking, eignet sich aber sehr gut zum Aufnehmen<br />

Abtaster zu investieren. Ein guter Einstieg ist der<br />

bis hinauf zu 384 Kilohertz und bietet zudem umfang-<br />

Pro-Ject Debut (Bild links), Preis: ab 300 Euro. Und die<br />

reiche Konvertierungsfunktionen.<br />

Phono-Vorstufe sollte man nicht vergessen. Die gibt es<br />

auch von Pro-Ject oder von NAD (PP2, Preis: 100 Euro).<br />

Tipp 8: Achtung, Aufnahme – Ruhe bitte! Um akustische Rückkopplungen ins<br />

Tipp 3: Ein vielfach unterschätztes Utensil ist die Plattenwaschmaschine.<br />

Laufwerk auszuschließen, sollten Sie während der Aufnahme ausschließlich mit<br />

Wenn Sie Ihre Schallplatten früher nass abgespielt haben, ist sie sogar<br />

Kopfhörer arbeiten – Lautsprecher sind absolut tabu. Mithilfe eines hochwertigen<br />

ein Muss. Leitungswasser, übliches Spülmittel und Spiritus als Reinigungsflüssigkeit<br />

sind nicht geeignet. Zu empfehlen ist Record Cleaning<br />

flüsse wesentlich einfacher und sicherer möglich als mit Lautsprechern. Damit Sie<br />

Kopfhörers wie dem Sennheiser HD 800 ist auch das Aufspüren eventueller Störein-<br />

Liquid, etwa L‘Arte du Son (zu bestellen unter www.fastaudio.com). Ein<br />

immer wissen, was Sie tatsächlich aufzeichnen, sollten Sie den Kopfhörer stets am<br />

guter Einstieg ist die Nitty Gritty Basic für etwa 200 Euro oder Sie lassen<br />

Computer (oder am daran angeschlossenen D/A-Wandler) anschließen.<br />

die Platten beim Händler waschen (Infos unter www.plattenwaschen.de).<br />

Test: 2 superbe A/D-Wandler, Seite 58 Tipps&Tricks zum LP-Abtasten, Seite 64<br />

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