Geschäftsbericht AHBR 2001 - Corealcredit Bank AG

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US-Wirtschaft wieder im Aufwärtstrend? Gemessen an den veröffentlichten BIP- Zahlen befindet sich die US-Wirtschaft bereits seit dem 2. Quartal 2001, also lange vor den Anschlägen des 11. September, in einer Rezession. Dies ist besonders deutlich an den Produktionsvolumina der Industrie ablesbar. Seit dem zyklischen Hoch im Herbst 2000 ist ein Rückgang um mehr als 6 Prozent zu verzeichnen. Die Kapazitätsauslastung lag zum Jahreswechsel 2001/2002 mit knapp 75 Prozent auf einem historischen Tiefstand. Vor diesem Hintergrund werden die Investitionserwartungen wohl vorerst eher gedämpft bleiben. Die Kapazitätsanpassungen und Umstrukturierungen brauchen trotz des inzwischen erfolgten Lagerabbaus mehr Zeit als erwartet. Erweiterungsinvestitionen und damit von den Unternehmenssektoren ausgehende Wachstumsimpulse sind daher erst bei eindeutig positiven Konjunktursignalen wahrscheinlich. 4,0 Prozent 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 1996 01 1996 09 1997 01 1997 09 1998 01 Inflationsrate Kernrate Ölpreis (Brent Blend) in US-$/bbl 1998 09 1999 01 Der wirtschaftliche Rückgang hinterlässt inzwischen auch am US-Arbeitsmarkt deutliche Bremsspuren. Seit dem Allzeithoch im März 2001 mit mehr als 132 Millionen Beschäftigten ist ein rasanter Arbeitsplatzabbau zu registrieren, von dem inzwischen 1,4 Millionen Beschäftigte betroffen sind. Zum Jahresultimo 2001 lag die Arbeitslosenquote bei immerhin 5,8 Prozent, ohne dass vorläufig eine Wende am Arbeitsmarkt erkennbar ist. Die überwiegende Mehrheit der Konjunkturexperten kommt dennoch zu dem Ergebnis, dass die US-Konjunktur spätestens im 2. Halbjahr 2002 wieder Tritt fassen wird. Dies spiegeln auch die zuletzt deutlich verbesserten Stimmungsindikatoren der US- Wirtschaft wider. Sowohl die Umfragen im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor signalisieren einen zurückgehenden Pessimismus. 1999 09 2000 01 2000 09 2001 01 2001 09 40 Ölpreis 35 30 25 20 15 10 5 0 Quelle: Eurostat, Handelsblatt gesamtwirtschaftliche 9 rahmenbedingungen Inflationsentwicklung in Euroland
gesamtwirtschaftliche 10 rahmenbedingungen Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der BRD Positive Impulse geben zweifellos die expansiven geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen. Mit 11 Zinssenkungen um insgesamt 475 Basispunkte von 6,5 auf 1,75 Prozent hat die Fed im letzten Jahr wiederum demonstriert, dass sie stärker als andere Notenbanken ihren geldpolitischen Kurs an den Konjunkturerfordernissen ausrichtet, was an dem zweistelligen Zuwachs der Geldmenge abzulesen ist. Auch die Fiskalpolitik hat ihren Beitrag zur Konjunkturbelebung geleistet. Neben dem bereits im Sommer 2001 wirksam gewordenen Steuersenkungsprogramm wurden mehrere Konjunkturpakete verabschiedet, deren Impulse sich auf bis zu 1,5 Prozent des BIP im Jahr 2002 summieren könnten. Diese Maßnahmen sollen in erster Linie zur Stärkung des privaten Konsums dienen, wobei auch die gesunkenen Hypothekenzinsen und die deutlich gefallenen Energiepreise zur Entlastung der Verbraucher beitragen werden. 13 12 11 10 9 8 7 6 1991 01 Arbeitslosenquote 1992 03 1993 05 Arbeitslosenquote in Prozent Beschäftigung in Millionen 1994 07 1995 09 Europa im Schlepptau der US-Konjunktur Die Stimmungsaufhellung in den USA könnte auch im Euroraum die Chancen für eine allmähliche Konjunkturerholung verbessern. So hat das Wirtschaftsjahr 2001 wiederum deutlich gemacht, dass sich Europa aus eigener Kraft noch nicht von der Konjunkturentwicklung in den USA abkoppeln kann. Allerdings wurde die Industrie im Euroraum von der Krise weniger stark betroffen, was mit dem vergleichsweise geringen Investitionsvolumen im IT-Bereich zu erklären ist. So bewegt sich die Kapazitätsauslastung zum Jahresende 2001 in Höhe des langjährigen Durchschnitts von 82 Prozent. Am stärksten ausgeprägt war der Abschwung bei den Ausrüstungsinvestitionen, während der private Konsum dank weit reichender Steuersenkungsprogramme mit einem Zuwachs von circa 2 Prozent zur Stabilisierung des BIP beigetragen hat. 1996 11 1998 01 1999 03 2000 05 Beschäftigung 2001 07 39 38,5 38 37,5 37 Quelle: Bundesanstalt für Arbeit
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