Geschäftsbericht AHBR 2001 - Corealcredit Bank AG
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jedoch die Skepsis, inwieweit die Notenbanken<br />
sich nicht schon in einem frühen<br />
Stadium der Konjunkturerholung gezwungen<br />
sehen könnten, inflationsvorbeugend<br />
die hohen Geldmengenzuwächse zu kappen<br />
und die Kurzfristzinsen anzuheben.<br />
Entsprechend steil verläuft die Zinsstrukturkurve.<br />
Die Renditen der 10-jährigen<br />
Bundesanleihen liegen zum Jahresbeginn<br />
2002 bereits wieder auf dem Niveau von<br />
vor 12 Monaten. Obwohl der fundamentale<br />
Datenkranz in Euroland wie BIP-Wachstum,<br />
Handelsbilanz oder Zinsdifferenz für<br />
einen stärkeren Euro sprechen, wandern<br />
die Kapitalströme bisher unverändert in<br />
den US-Dollar-Raum. Die internationalen<br />
Rentenmärkte orientieren sich daher weitgehend<br />
an den US-Vorgaben. Trotz der inzwischen<br />
erreichten Volumina der Euro-<br />
Bondmärkte ist es in Europa bisher nicht<br />
gelungen, sich von diesem vorherrschenden<br />
Trend abzukoppeln. So signalisieren<br />
die Terminmärkte einheitlich eine starke<br />
Konjunkturerholung, die ausgehend von<br />
den USA auch auf Europa übertragen wird.<br />
Dies scheint der wirtschaftlichen Realität<br />
jedoch weit vorauszueilen. Trotz der positiven<br />
Konjunktursignale dürfte die Dynamik<br />
des Aufschwungs in den USA bei anhaltend<br />
hoher Arbeitslosigkeit eher verhalten<br />
verlaufen. Inflationäre Gefahren sind vorläufig<br />
nicht zu erkennen, sodass die Geldpolitik<br />
der US-Notenbank erst bei einer<br />
nachhaltigen Verbesserung des Arbeitsmarktes<br />
restriktiver werden dürfte.<br />
Für Europa ist in den ersten Monaten dieses<br />
Jahres bestenfalls eine Stabilisierung<br />
der wirtschaftlichen Aktivitäten zu erwarten.<br />
Der Inflationsausblick bleibt zumindest<br />
im 1. Halbjahr 2002 uneingeschränkt<br />
positiv. Vor diesem Hintergrund könnte die<br />
EZB sogar den noch vorhandenen Zinssenkungsspielraum<br />
nutzen. Dies spricht zumindest<br />
im 1. Halbjahr 2002 für stabile<br />
Kapitalmarktrenditen in Europa.<br />
Noch immer kein Lichtblick<br />
für die deutsche Bauwirtschaft<br />
Entgegen den Prognosen hat sich der<br />
Abwärtstrend bei den Bauinvestitionen im<br />
Jahr <strong>2001</strong> in der Bundesrepublik nochmals<br />
verschärft. Nach vorläufigen Zahlen des<br />
Statistischen Bundesamtes lag der Rückgang<br />
bei 5,7 Prozent und trug damit ganz<br />
entscheidend zum konjunkturellen Einbruch<br />
des gesamten BIP-Wachstums <strong>2001</strong><br />
bei. Dabei verlor das Ausbaugewerbe mit<br />
minus 3 Prozent weniger stark als das Bauhauptgewerbe<br />
mit einem Minus von circa<br />
9 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass<br />
Bauerhaltungsmaßnahmen stärker im Vordergrund<br />
standen als der Neubau.<br />
Maßgeblich für den unerwartet starken<br />
Rückgang ist der Einbruch im Wohnungsbau.<br />
Nachdem der Mietwohnungsbau bereits<br />
seit Jahren schrumpft, ist nun auch<br />
der Bau von Eigenheimen deutlich eingebrochen.<br />
Aber nicht nur der Wohnungsbau<br />
zeichnet für die fortlaufende Talfahrt verantwortlich.<br />
Der öffentliche Bau leidet<br />
unter den gestiegenen Haushaltsdefiziten<br />
und den Folgen der Steuerreform. Die gesunkenen<br />
Steuereinnahmen schränken die<br />
Investitionsmöglichkeiten der Kommunen<br />
ein und auch der Wirtschaftsbau bietet infolge<br />
der schwachen Konjunktur keinen Ausgleich,<br />
um den Abwärtstrend im Baugewerbe<br />
aufhalten zu können. Als Folge ist im<br />
letzten Jahr die Zahl der am Bau Beschäftigten<br />
um weitere 90.000 Stellen gesunken.<br />
gesamtwirtschaftliche 13<br />
rahmenbedingungen