Geschäftsbericht AHBR 2001 - Corealcredit Bank AG
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lagebericht 56<br />
Abbildung 6<br />
Konsequenzen Basel II<br />
Risikoorientierte<br />
Eigenkapitalunterlegung<br />
Kreditrisikokontrolle<br />
und Kreditprozesssteuerung<br />
Basel II<br />
Risikoorientierte<br />
Preisgestaltung<br />
Risikoorientierte<br />
Kunden-/Portfoliorentabilitätsmessung<br />
Unser Ziel ist es, auf Basis der Portfolioanalysen<br />
zusammen mit den Erkenntnissen<br />
aus der Umsetzung von Basel II ein<br />
Portfoliolimitsystem zu entwickeln, das<br />
eine noch differenziertere risikoadjustierte<br />
Geschäftsfeldsteuerung ermöglicht.<br />
Die neuen Eigenkapitalregeln für die<br />
Kreditvergabe, derzeit unter dem Stichwort<br />
„Basel II“ diskutiert, prägen seit <strong>2001</strong><br />
verstärkt die Arbeit des Risikomanagements<br />
der <strong>AHBR</strong>. Mit Basel II werden<br />
Kredite risiko- und ratingabhängig mit<br />
Eigenkapital unterlegt. Je höher das Risiko,<br />
desto mehr Eigenkapital muss seitens der<br />
<strong>Bank</strong> bereitgestellt werden. In der Folge<br />
bedeutet dies, dass das einzelne Kreditengagement<br />
stärker nach Risiko-Ertragsaspekten<br />
beurteilt wird. Der Kreditzins<br />
wird entscheidend von der Risikoklasse<br />
abhängen, in die der Kreditnehmer eingestuft<br />
wird.<br />
Um eine risikoadäquate Eigenkapitalunterlegung<br />
zu erreichen, können die <strong>Bank</strong>en<br />
verschiedene Risikomessmethoden verwenden.<br />
Dabei soll folgende Regelung gelten:<br />
Je differenzierter die Bewertungsansätze<br />
gewählt werden, desto genauer und<br />
risikogerechter ist die Eigenkapitalunterlegung<br />
der Risikoaktiva der <strong>Bank</strong>. Um den<br />
aus Basel II resultierenden Anforderungen<br />
für die Verwendung des von uns angestrebten<br />
fortgeschrittenen IRB-Ansatzes<br />
(Internal Rating Based Approach) gerecht<br />
zu werden, hat die <strong>Bank</strong> im März <strong>2001</strong> ein<br />
Projekt aufgelegt, in dem die Historie der<br />
Entwicklung der Kreditengagements aufbereitet<br />
wird. Im Gegensatz zum Standardansatz<br />
– hier werden Risikogewichtungssätze<br />
für bestimmte Arten von Kreditforderungen<br />
durch die <strong>Bank</strong>enaufsicht<br />
extern vorgegeben – sind beim IRB-Ansatz<br />
die Nutzung bankeigener Steuerungs- und<br />
Risikomessmethoden sowie die Verwendung<br />
interner Ratings zugelassen.<br />
Damit ergibt sich die Notwendigkeit, die<br />
vorhandenen Rating-/Scoring-Instrumente<br />
anzupassen, um die nach den Vorgaben<br />
von Basel II zu ermittelnden Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />
(Probability of default)<br />
messen zu können. Im Rahmen der Analyse<br />
der Verlusthistorie erfolgt die Bestimmung<br />
des Loss Given Default unter Berücksichtigung<br />
verschiedener Segmentierungskriterien.<br />
Neben der risikoorientierten<br />
Eigenkapitalunterlegung geht mit Basel II<br />
eine risikosensitive Ausrichtung des gesamten<br />
Kreditprozesses einschließlich der<br />
Preispolitik einher (Abbildung 6).<br />
Staatsfinanzierung<br />
Staatskredite werden ausschließlich an<br />
erste öffentliche Adressen in Deutschland<br />
und andere EWR-Staaten vergeben, für die<br />
jeweils ein Limit definiert ist. Dabei handelt<br />
es sich um erstklassige Schuldner,<br />
deren Fähigkeit, Zins- und Tilgungsleistungen<br />
zu erbringen, als außerordentlich gut<br />
eingestuft wird. Die strenge Bonitätsorientierung<br />
im Staatskreditgeschäft mit<br />
einem Triple-A-Anteil von 72 Prozent zeigt<br />
sich in der außerordentlich guten Qualität<br />
der Deckungsstöcke. Dies spiegeln auch<br />
die Höchstbewertungen unserer Öffentlichen<br />
Pfandbriefe durch die führenden<br />
internationalen Ratingagenturen Standard<br />
& Poor’s (AAA), Fitch (AAA) und Moody’s<br />
(Aa1) wider.