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Der Lehrer wird's schon richten,... - Adolf-Reichwein-Verein

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D er <strong>Verein</strong> kann noch sehr günstig folgende<br />

Liter atur au s Restb eständen abgeben:<br />

Ein P ädagoge im Widerst and : Erinner ung an Adol f<br />

Reichwei n zum 50. Todestag / R oland <strong>Reichwein</strong> (Hrsg.).<br />

Weinheim ; Münc hen : Juventa-Verl., 1996. (� 4,50)<br />

<strong>Reichwein</strong> , <strong>Adolf</strong><br />

Hunger marsch durc h Lappl and<br />

(Langewi esche- Brandt /CVK) ( � 3,-)<br />

reichwein forum Nr. 8 / Juli 2006<br />

'Wir sind jung, und die W elt ist schön'. Mit <strong>Adolf</strong> Reic hwein<br />

durch Skandinavien. Tagebuch einer Volkshochschulreise<br />

1928, hrsg. von Ullrich Amlung, Matthias Hoch, Kurt Meinl<br />

und Lutz Münzer,<br />

(Jena [u.a.]: Wartburg-Verl. 1993) ( � 3,-)<br />

B estellungen an Ann elies Piening,<br />

Westfälisch e Str. 34 10709 Berlin<br />

annelies.piening@gmx.de<br />

Walter Dexels Leistungen für<br />

die Erwachsenenbildung<br />

in Jena 88<br />

Kurt Meinl<br />

In der Jenaer Lokalpresse<br />

fand der Leser im vergangenen<br />

Jahr zahlreiche Berichte<br />

über den �Dexel-Raum� in<br />

dem für den Einzug der<br />

Volkshoch-schule Jena (im<br />

Folgenden abgekürzt: VHSJ)<br />

sanierten über hundertjährigen<br />

Schulhaus in der<br />

Grietgasse 17a. Daran<br />

anknüpfend sollen die folgenden Ausführungen verdeutlichen,<br />

dass jener Raum in der damals von Professor<br />

Peter Petersen geleiteten Universitätsschule, dem Entstehungsort<br />

des weltbekannt gewordenen Jena-Plans,<br />

den Walter Dexel 1925 mit einer farbigen Wandflächengestaltung<br />

ausgestattet hat, bei weitem nicht das einzige<br />

ist, das der VHSJ als Dexel-Erbe überkommen ist.<br />

<strong>Der</strong> in München geborene Walter Dexel (1890-1973)<br />

lernte während des Studiums der Kunstgeschichte in<br />

88 <strong>Der</strong> vorliegende Beitrag war ursprünglich für eine Veröffentlichung<br />

in einer Jenaer Tageszeitung vorgesehen. Das erklärt<br />

den Verzicht des Autors auf Einzelbelege für die verwendeten<br />

Zitate. Da der Artikel in der Jenaer Lokalpresse nur in einer<br />

stark gekürzten Version hätte erscheinen können, hat sich die<br />

Redaktion im Hinblick auf die Tagung in Weimar/Jena Anfang<br />

Mai d.J. entschlossen, den ungekürzten Text von Kurt Meinl im<br />

RF abzudrucken. <strong>Der</strong> Verfasser gibt als Quellen für seinen Beitrag<br />

an: Stadtarchiv Jena, Beiträge in dem von Maria Schmid<br />

herausgegebenen Sammelband: �Dexel in Jena�. Jena: Glaux<br />

Verlag, 2002 sowie den Beitrag von H.P. Thun im letzten Forumsheft.<br />

31<br />

seiner Heimatstadt seine aus Jena stammende Kommilitonin<br />

Grete Brauckmann kennen, die er nach dem<br />

Kriegsausbruch 1914 heiratete und der er ein Jahr später<br />

nach vorzeitiger Entlassung aus dem Kriegsdienst in<br />

die Saalestadt folgte. Hier schloss er 1916 seine akademische<br />

Ausbildung mit der Promotion in seinem<br />

Fachgebiet ab.<br />

Die folgenden Jenaer Jahre bis zur Berufung 1928 als<br />

Dozent nach Magdeburg und dem Umzug dorthin mit<br />

der Familie zwei Jahre später waren geprägt von einem<br />

vielseitigen Schaffen mit imponierender schöpferischer<br />

Tatkraft, Überzeugungstreue und Ausstrahlung.<br />

Kunstschaffend trat er hervor als Maler einschließlich<br />

Plakatmalerei, Gebrauchsgrafiker für Werbung und<br />

Schriftgestaltung; er kreierte beleuchtete farbige Glaskörper,<br />

darunter auch farbige Leuchtsäulen für Werbezwecke,<br />

Richtungsweiser, Haltestellenanzeiger und als<br />

schmückende Kunstelemente im öffentlichen Raum, betätigte<br />

sich als Bühnen- bzw. Bühnenbildgestalter und<br />

Innenarchitekt. Sein Kunstschaffen war nach anfänglicher<br />

Verhaftung im Expressionismus später vom konstruktivistischen<br />

Kunststil geprägt; in Nachschlagewerken<br />

wird er sogar als Pionier des Konstruktivismus in<br />

Deutschland gewürdigt. Wissenschaftlich ist er als Publizist<br />

zahlreicher Beiträge, Buchautor und Herausgeber<br />

hervorgetreten.<br />

Schließlich erreichte<br />

er mit umfangreicher<br />

kunstpropagandistischer<br />

Aktivität vor<br />

allem im Rahmen<br />

des Jenaer Kunstvereins<br />

(künftig abgekürzt:<br />

JKV) große<br />

Wirksamkeit.<br />

Von dem an der Universität<br />

lehrenden<br />

Philosophen Eberhard<br />

Grisebach ist<br />

Dexel an den 1903<br />

vergleichsweise<br />

spät gegründeten<br />

JKV herangeführt<br />

worden. Ob daran<br />

auch seinem<br />

Schwiegervater Dr.<br />

Karl Brauckmann<br />

ein Anteil zukommt,<br />

ist jedoch noch nicht<br />

belegt. Dr. Brauckmann,<br />

der durch<br />

seine in Jena gegründete<br />

Lehr- und<br />

Erziehungsanstalt<br />

mit Internat für Hörgeschädigte<br />

und<br />

Leuchtsäule<br />

Eine nach Dexels Entwürfen geschaffene<br />

Leuchtsäule im Flockenwirbel<br />

Anfang Februar 2006. Das von den<br />

Stadtwerken Jena-Pößneck von Stuttgart<br />

nach Jena gebrachte Kunstwerk,<br />

eines der nach dem Entwurf von 1926<br />

erst 1973 geschaffenen vier Exemplare<br />

der Leuchtsäule II, hat 2001 seinen<br />

neuen Standort auf einer Freifläche<br />

vor dem neu erbauten Betriebsgebäude<br />

gefunden.

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