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Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

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DAS KARITATIVE PROFIL KIRCHLICHER SOZIALSTATIONEN<br />

Fragen <strong>der</strong> gerechten Verteilung von mediz<strong>in</strong>ischer Pflege <strong>und</strong><br />

Betreuung verlangen e<strong>in</strong>e deutliche Positionierung <strong>der</strong> Kirche.<br />

Denn die Allokation, also die effektive Verteilung enger werden<strong>der</strong><br />

F<strong>in</strong>anzquellen, wird sich auch im Bereich <strong>der</strong> <strong>Sozialstationen</strong><br />

verschärft bemerkbar machen.<br />

Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass die ökonomisch-ethische<br />

Spannung immer dort bestehen bleibt, wo <strong>in</strong><br />

wettbewerblichen Situationen gearbeitet wird. Es gibt ke<strong>in</strong> Instrument,<br />

diese Spannung generell zu lösen. Sie wird immer im<br />

E<strong>in</strong>zelfall zu bearbeiten se<strong>in</strong>. Die Diözese stellt sich <strong>der</strong> Spannung<br />

<strong>und</strong> flankiert die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Sozialstationen</strong> zum Beispiel<br />

durch Maßnahmen wie dem Son<strong>der</strong>fonds für Härtefälle <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Familienpflege <strong>und</strong> Anregungen zur <strong>Weiterentwicklung</strong> <strong>der</strong><br />

Krankenpflegevere<strong>in</strong>e. H<strong>in</strong>zu kommen zum Teil die Zuschüsse<br />

<strong>der</strong> Dekanate.<br />

Die demografische Entwicklung<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> demografischen Entwicklung gibt es <strong>in</strong> unserer<br />

Gesellschaft immer mehr alte <strong>und</strong> pflegebedürftige Menschen,<br />

<strong>der</strong>en Versorgung auf hohem mediz<strong>in</strong>ischen <strong>und</strong> pflegerischen<br />

Niveau zu gewährleisten ist. Dabei zeigt sich das kirchliche Profil<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen dar<strong>in</strong>, wie <strong>der</strong> Umgang mit Demenzkranken<br />

gestaltet, wie die Würde des Menschen im Alter geachtet <strong>und</strong><br />

wie e<strong>in</strong>e christliche Kultur des Sterbens gepflegt wird.<br />

In <strong>der</strong> Begleitung von Sterbenden orientieren sich <strong>Sozialstationen</strong><br />

an <strong>der</strong> Rahmenkonzeption <strong>der</strong> Diözese für Hospizarbeit <strong>und</strong><br />

Palliativ Care. E<strong>in</strong>e aktive Sterbehilfe ist für <strong>Sozialstationen</strong> <strong>in</strong><br />

katholischer Trägerschaft heute <strong>und</strong> <strong>in</strong> Zukunft ausgeschlossen. 2<br />

10<br />

Die Gestaltung <strong>der</strong> Beziehung von <strong>Sozialstationen</strong><br />

<strong>und</strong> Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

E<strong>in</strong>e weitere Herausfor<strong>der</strong>ung ist, die Beziehung von <strong>Sozialstationen</strong><br />

<strong>und</strong> Kirchengeme<strong>in</strong>den zu gestalten. Hier ist <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren e<strong>in</strong>e spürbare Entfremdung zu bemerken <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>n,<br />

dass die Berührungspunkte zwischen geme<strong>in</strong>dlichem Leben <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Lebenswirklichkeit „Sozialstation“ ger<strong>in</strong>ger geworden s<strong>in</strong>d.<br />

Der Erhalt <strong>und</strong> die Sicherstellung <strong>der</strong> karitativen Sendung <strong>der</strong><br />

Kirche sowie ihre wahrnehmbare Präsenz durch die <strong>Sozialstationen</strong><br />

dienen <strong>der</strong> <strong>Profilierung</strong> <strong>der</strong> christlichen Identität <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Gesellschaft. Der spezifische Charakter katholischer E<strong>in</strong>richtungen<br />

ist zudem auf dem Sozialmarkt e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Qualitätsmerkmal,<br />

das auch als e<strong>in</strong> Wettbewerbsvorteil e<strong>in</strong>gebracht<br />

werden kann. Dafür steht auch die Dachmarke Caritas.<br />

2 Vgl. hierzu: Rahmenkonzeption für Hospizarbeit <strong>und</strong> Palliativ Care <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diözese Rottenburg-Stuttgart, 2010, <strong>und</strong> Leitl<strong>in</strong>ien des Caritasverbandes <strong>der</strong> Diözese<br />

Rottenburg-Stuttgart „Annehmen, umsorgen <strong>und</strong> begleiten: Die Hospizidee“ vom Oktober 2009

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