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Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

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3.2.3 E<strong>in</strong>e gute Balance zwischen menschenwürdiger<br />

Pflege <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit f<strong>in</strong>den<br />

E<strong>in</strong>e gute Balance herzustellen zwischen menschenwürdiger<br />

Pflege, Betreuung <strong>und</strong> Versorgung <strong>und</strong> dem Gebot zur Wirtschaftlichkeit,<br />

gehört zum Alltag e<strong>in</strong>er jeden Sozialstation. Maßgeblich<br />

ist die Managementkompetenz <strong>der</strong> verantwortlichen<br />

Leitungskräfte, die Aufgaben <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Sozialstation nach<br />

Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten k<strong>und</strong>enorientiert zu strukturieren<br />

<strong>und</strong> zu organisieren.<br />

Ansatzpunkte dazu s<strong>in</strong>d:<br />

flexible <strong>und</strong> den Patientenwünschen entsprechende Personale<strong>in</strong>sätze<br />

durch e<strong>in</strong>e Personalstruktur mit unterschiedlichen Beschäftigungsgraden<br />

<strong>und</strong> Qualifikationen,<br />

je nach Größe e<strong>in</strong>er Sozialstation dezentrale Pflegebereiche<br />

mit Übertragung von Verantwortlichkeiten an die Leitungen<br />

von Pflegeteams,<br />

e<strong>in</strong>e effektive Tourenplanung mit möglichst kurzen Wegen, die<br />

regelmäßig auf Verbesserungsmöglichkeiten überprüft wird,<br />

die Aufgaben so zu organisieren, dass möglichst viel Zeit <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>sätzen zur Verfügung steht <strong>und</strong> möglichst wenig Rüstzeiten<br />

benötigt werden,<br />

Organisation <strong>und</strong> Vermittlung legaler bezahlbarer Hilfen im<br />

Bereich Betreuung/Alltagsbegleitung,<br />

geeignete Instrumentarien des Controll<strong>in</strong>gs.<br />

Instrumentarien für Rechnungswesen <strong>und</strong> Controll<strong>in</strong>g <strong>und</strong> nicht<br />

zuletzt <strong>der</strong> Sozialstations-Betriebsvergleich, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diözese<br />

seit 1996 e<strong>in</strong>geführt ist, liefern wichtige wirtschaftliche Orientierungswerte<br />

<strong>und</strong> ermöglichen e<strong>in</strong>e Stärken- <strong>und</strong> Schwächenanalyse<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen <strong>Sozialstationen</strong>.<br />

Die Diözesanleitung hält im Rahmen ihrer Aufsichtszuständigkeit<br />

die Beteiligung am jährlichen Betriebsvergleich für erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Nur so kann die Aussagekraft <strong>der</strong> Daten gewährleistet werden<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Standard zur wirtschaftlichen Steuerung vorangetrieben<br />

werden. E<strong>in</strong>e <strong>Weiterentwicklung</strong> des bisher auf Wirtschaftsdaten<br />

konzentrierten Betriebsvergleichs zu e<strong>in</strong>em umfassenden Qualitätsvergleich<br />

wird geför<strong>der</strong>t.<br />

STRUKTUR UND ENTWICKLUNGEN<br />

3.2.4 Die Risiken struktureller Defizite ausgleichen<br />

Kle<strong>in</strong>e <strong>Sozialstationen</strong> stehen vor größeren Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

wenn es darum geht, e<strong>in</strong>e gute Balance zwischen menschenwürdiger<br />

Pflege, Betreuung <strong>und</strong> Versorgung <strong>und</strong> dem Gebot zur<br />

Wirtschaftlichkeit herzustellen, den Anfor<strong>der</strong>ungen des Dienstes<br />

gerecht zu werden <strong>und</strong> ihn dauerhaft zu erhalten. Beispielsweise<br />

kann es bei Urlaub <strong>und</strong> Krankheit leicht zu personellen Engpässen<br />

kommen, welche die E<strong>in</strong>haltung von gesetzlichen <strong>und</strong> vertraglichen<br />

Vorgaben erschweren. Hohe Gr<strong>und</strong>gestehungskosten<br />

erfor<strong>der</strong>n, dass von vornehere<strong>in</strong> im Verhältnis höhere Erlöse erwirtschaftet<br />

werden müssen. E<strong>in</strong>e professionelle Leitungsstruktur<br />

ist meist nicht f<strong>in</strong>anzierbar. Oft kann nur e<strong>in</strong> begrenztes<br />

Leistungsangebot vorgehalten werden.<br />

Viele <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>en <strong>Sozialstationen</strong> haben häufig sehr kle<strong>in</strong>räumige<br />

E<strong>in</strong>zugsgebiete, auf die sie sich seit ihrer Gründung beschränken.<br />

Solange Pflege vom Bedarf her geplant war <strong>und</strong> Gebietsgrenzen<br />

im Rahmen <strong>der</strong> öffentlichen För<strong>der</strong>ung festgelegt wurden, war<br />

dies akzeptabel. Unter dem Gesichtspunkt, zu e<strong>in</strong>er wirtschaftlich<br />

s<strong>in</strong>nvollen Größe zu kommen, müssen diese Grenzen h<strong>in</strong>terfragt<br />

<strong>und</strong> Möglichkeiten e<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>nvollen <strong>und</strong> abgestimmten<br />

Gebietserweiterung aufgegriffen werden.<br />

E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Risiko für kle<strong>in</strong>e <strong>Sozialstationen</strong> ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> mancherorts<br />

starken Konkurrenzsituation begründet, wodurch <strong>der</strong> Personalbestand<br />

deutlich reduziert ist. Hier s<strong>in</strong>d Maßnahmen<br />

gefragt, die die Wettbewerbsfähigkeit stärken.<br />

Nicht zuletzt s<strong>in</strong>d Maßnahmen s<strong>in</strong>nvoll, die dazu beitragen, Synergieeffekte<br />

zu erzielen. Denkbar wären beispielsweise e<strong>in</strong>e<br />

geme<strong>in</strong>same Geschäftsführung für mehrere <strong>Sozialstationen</strong>,<br />

Wirtschaftsgeme<strong>in</strong>schaften <strong>und</strong> Zentralisierung von Verwaltungsleistungen<br />

wie Rechnungsführung, Bereitstellung von Controll<strong>in</strong>gdaten<br />

o<strong>der</strong> Leistungsabrechnung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />

Market<strong>in</strong>g.<br />

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