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Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

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FAMILIENPFLEGE<br />

Mit <strong>der</strong> Neuordnung des K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfegesetzes <strong>in</strong> den<br />

1990er Jahren wurde für K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Eltern e<strong>in</strong> neues <strong>und</strong> verän<strong>der</strong>tes<br />

Netzwerk ambulanter <strong>und</strong> teilstationärer Hilfen konzipiert.<br />

Die Familienpflege wurde damals bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

geeigneter passgenauer Hilfen für Familien kaum e<strong>in</strong>bezogen.<br />

Die <strong>Weiterentwicklung</strong> des K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfegesetzes sowie<br />

<strong>der</strong> Bedarf an frühen Hilfen <strong>und</strong> Maßnahmen zum K<strong>in</strong><strong>der</strong>schutz<br />

ermöglichen es <strong>der</strong> Familienpflege heute, mit ihrem Leistungsspektrum<br />

für Familien <strong>und</strong> speziellen Angeboten zur För<strong>der</strong>ung<br />

von Alltagskompetenzen bei Eltern auch als Teil ambulanter Hilfen<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Jugendhilfe e<strong>in</strong>geordnet zu werden.<br />

2007 hat die Diözesanleitung die Erfor<strong>der</strong>nisse e<strong>in</strong>er zukunftsorientierten<br />

<strong>Weiterentwicklung</strong> <strong>der</strong> Familienpflege <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gesprächsprozess<br />

mit Verantwortlichen aus zwei Hauptabteilungen<br />

des Bischöflichen Ord<strong>in</strong>ariats, dem Vorstand des Diözesancaritasverbandes,<br />

<strong>der</strong> Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Katholischer <strong>Sozialstationen</strong><br />

<strong>und</strong> Zukunft Familie erarbeiten lassen.<br />

2008 hat die Sitzung des Bischöflichen Ord<strong>in</strong>ariats die Erkenntnisse<br />

aus diesem Gesprächsprozess den „Konzeptionellen Rahmen<br />

zur <strong>Weiterentwicklung</strong> <strong>der</strong> Familienpflege“ zustimmend zur<br />

Kenntnis genommen.<br />

2008 hat <strong>der</strong> Diözesanrat beschlossen, die Umsetzung erfor<strong>der</strong>licher<br />

Verän<strong>der</strong>ungsprozesse <strong>und</strong> Strukturen im Arbeitsfeld Familienpflege<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>es Diözesanen Projektför<strong>der</strong>programms<br />

modellhaft zu för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> die Frage <strong>der</strong> zukünftigen<br />

Positionierung <strong>der</strong> Diözese zur Familienpflege zugleich mit dem<br />

Projekt <strong>Sozialstationen</strong> verknüpft.<br />

4.2 Beschreibung <strong>der</strong> aktuellen wirtschaftlichen<br />

Situation <strong>der</strong> Familienpflege<br />

4.2.1 Arbeitsfeld Ges<strong>und</strong>heitshilfe<br />

Der Hauptanteil <strong>der</strong> Leistungen <strong>der</strong> Familienpflege erfolgt im Arbeitsfeld<br />

Ges<strong>und</strong>heitshilfe. Die Erstattungen <strong>der</strong> Leistungsträger<br />

(Krankenkassen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Sozialversicherungsträger) s<strong>in</strong>d hier<br />

seit Jahren nicht leistungsgerecht. Sie decken seit langem nicht<br />

mehr die Kosten für Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>und</strong> den<br />

Overhead. Preiserhöhungen erfolgen nur m<strong>in</strong>imal, meistens im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lohnsummensteigerung. Der Koord<strong>in</strong>ierungsaufwand<br />

für E<strong>in</strong>sätze <strong>und</strong> Kosten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familienpflege ist erheblich<br />

gestiegen.<br />

Die Planungssicherheit für Aufträge im Arbeitsfeld Ges<strong>und</strong>heitshilfe<br />

hat sich verr<strong>in</strong>gert. Der Gr<strong>und</strong>satz „ambulant vor stationär“<br />

hat zu e<strong>in</strong>er Verlagerung sozialer <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitlicher Versorgungsleistungen<br />

aus dem stationären <strong>in</strong> den ambulanten Bereich<br />

geführt, aber nicht parallel dazu zur <strong>Weiterentwicklung</strong> <strong>der</strong><br />

ambulanten Leistungen <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenversicherungen.<br />

Bei ambulanter Behandlung von Versicherten liegt ke<strong>in</strong><br />

Rechtsanspruch auf Haushaltshilfe vor, sodass Versicherte <strong>und</strong><br />

Familienpflegedienste davon abhängig s<strong>in</strong>d, ob die jeweilige<br />

Krankenkasse die Haushaltshilfe als Satzungsleistung gewährt.<br />

4.2.2 Arbeitsfeld Jugendhilfe<br />

Zunehmend erhalten Familienpflegedienste Aufträge von öffentlichen<br />

Jugendhilfeträgern. Die Kostenerstattung ist landkreisbezogen<br />

unterschiedlich. 2008/2009 erzielten Träger von<br />

Familienpflege <strong>in</strong> mehreren Landkreisen <strong>und</strong> Kommunen kostendeckende<br />

Vergütungen auf <strong>der</strong> Basis von Fachleistungsst<strong>und</strong>en<br />

(KGST). 25<br />

25 Kommunale Geme<strong>in</strong>schaftsstelle für Verwaltungsmanagement, Köln: Empfehlung -von<br />

Caritas <strong>und</strong> Diakonie <strong>in</strong> Baden-Württemberg, 2008: Gr<strong>und</strong>lage für die<br />

Abrechnung von Familienpflegee<strong>in</strong>sätzen im Auftrag öffentlicher Jugendhilfe ist die Kostenerstattung von Fachleistungsst<strong>und</strong>en analog zur Berechnungssyste<br />

matik <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> öffentlichen Jugendhilfe.<br />

26 Kooperationsprojekt des Caritasverbandes <strong>der</strong> Diözese Rottenburg-Stuttgart <strong>und</strong> Zukunft Familie, Projekt Wohnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de – Hilfemix ehrenamtlicher<br />

<strong>und</strong> professioneller Assistenzkräfte, 2005-2008<br />

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