30.10.2012 Aufrufe

Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

FAMILIENPFLEGE<br />

4.3 Entwicklungschancen<br />

4.3.1 Verän<strong>der</strong>te Familienwelten <strong>und</strong> Bedarfe<br />

Die Familienstrukturen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Familienalltag haben sich verän<strong>der</strong>t.<br />

Der Bedarf <strong>und</strong> die Nachfrage nach Leistungen <strong>der</strong> Familienpflege<br />

wird steigen, denn die Herkunftsfamilie wird<br />

weiterh<strong>in</strong> die erste <strong>und</strong> wichtigste Sozialisations<strong>in</strong>stanz für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

se<strong>in</strong> – unabhängig davon, aus welchem Milieu sie kommen.<br />

In familiären Notsituationen aufgr<strong>und</strong> (schwerer) Erkrankungen,<br />

Schwangerschaft, Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er unvorhergesehener<br />

Risikofaktoren nach Geburten (Frühgeburten) s<strong>in</strong>d Familien<br />

auf aufsuchende Hilfen angewiesen. Familiäre <strong>und</strong><br />

nachbarschaftliche Netzwerke nehmen ab, an erwerbstätige Elternteile<br />

werden höhere Anfor<strong>der</strong>ungen an Flexibilität <strong>und</strong> Mobilität<br />

gestellt. K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagespflege o<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagese<strong>in</strong>richtungen<br />

werden auch zukünftig spezifische Bedarfe von Familien nur teilweise<br />

abdecken.<br />

Der Anteil von Familien, die Hilfen bei <strong>der</strong> eigenen Alltagsstrukturierung<br />

<strong>und</strong> bei <strong>der</strong> Sicherstellung gr<strong>und</strong>legen<strong>der</strong> Lebensbedürfnisse<br />

benötigen, steigt.<br />

Menschen mit körperlicher, geistiger o<strong>der</strong> seelischer Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

wollen möglichst selbständig – mit Assistenzhilfen – wohnen<br />

<strong>und</strong> teilhaben am gesellschaftlichen Leben.<br />

52<br />

4.3.2 Ausbau ambulanter Strukturen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Jugendhilfe <strong>und</strong> im Sozialwesen<br />

Der Paradigmenwechsel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitshilfe <strong>und</strong> dem Sozialwesen<br />

sowie <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe führt zum Wandel<br />

vom alten Fürsorgegedanken h<strong>in</strong> zu Konzepten <strong>der</strong> Teilhabe <strong>und</strong><br />

ressourcenunterstützenden Angeboten <strong>und</strong> Hilfen. Ambulante<br />

Begleitungs-, Unterstützungs- <strong>und</strong> Versorgungsstrukturen <strong>in</strong> sozialraumorientierten<br />

Bezügen werden zukünftig für Familien mit<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> alten Menschen<br />

nachgefragt.<br />

Die Anleitung beim Haushaltsmanagement – e<strong>in</strong> Kernelement<br />

neuer Angebote <strong>der</strong> Familienpflege –, verknüpft mit <strong>der</strong> Sicherstellung<br />

<strong>der</strong> Versorgung von Säugl<strong>in</strong>gen, K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Familienangehörigen<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelner Personen mit Unterstützungs- o<strong>der</strong><br />

Betreuungsbedarf, steht bei Trägern <strong>der</strong> Jugend- <strong>und</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe<br />

zunehmend im Mittelpunkt.<br />

Auch im Kontext des Bedarfs an frühen Hilfen <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

zum K<strong>in</strong><strong>der</strong>schutz gew<strong>in</strong>nen familienunterstützende hauswirtschaftliche<br />

Leistungen wie die <strong>der</strong> Familienpflege an Bedeutung.<br />

Die Familienpfleger<strong>in</strong> wie auch die (Familien-)Hebamme gehören<br />

zu den wenigen Hilfen für K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Familien, die als aufsuchende<br />

Familienhilfe frühzeitig Zugang zu Familien haben <strong>und</strong><br />

über ihre alltagspraktischen Leistungen den Aufbau von Vertrauensverhältnissen<br />

herstellen können. Bei Versorgungsmängeln,<br />

die zur K<strong>in</strong>desvernachlässigung führen können, kann Familienpflege<br />

auf Gr<strong>und</strong> ihrer pädagogischen Kompetenz zusammen<br />

mit Hilfen <strong>der</strong> Erziehung wertvoll unterstützen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!