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Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

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STRUKTUR UND ENTWICKLUNGEN<br />

<strong>Sozialstationen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Trägerschaft<br />

von Sozialunternehmen<br />

Das heißt: Die Sozialstation wird als Filiale <strong>in</strong> e<strong>in</strong> meist katholisch<br />

orientiertes Sozialunternehmen e<strong>in</strong>geglie<strong>der</strong>t.<br />

Bei diesem Trägermodell hängt vieles vom übernehmenden<br />

Sozialunternehmen ab. Vermutete Synergien resultieren aus<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> ambulanten Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en größeren<br />

Leistungsverb<strong>und</strong>. Jenseits <strong>der</strong> betriebswirtschaftlichen Überlegungen<br />

s<strong>in</strong>d die Vere<strong>in</strong>barungen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>haltung zwischen<br />

abgebenden Kirchengeme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> Sozialunternehmen<br />

entscheidend dafür, ob es gel<strong>in</strong>gt, die Verb<strong>in</strong>dungen zwischen<br />

Sozialstation <strong>und</strong> Kirchengeme<strong>in</strong>de(n) im Sozialraum zu erhalten<br />

<strong>und</strong> eventuell sogar weiterzuentwickeln.<br />

Kooperationsmodelle<br />

Das heißt: E<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> mehrere <strong>Sozialstationen</strong> kooperieren <strong>in</strong><br />

verschiedenen Konstellationen untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> mit an<strong>der</strong>en<br />

Organisationen, z.B. mit Trägern <strong>der</strong> stationären Altenhilfe.<br />

Die möglichen Formen s<strong>in</strong>d vielfältig. Denkbar s<strong>in</strong>d:<br />

allgeme<strong>in</strong>e Kooperationsverträge,<br />

Betreibergesellschaft,<br />

Verb<strong>und</strong>- o<strong>der</strong> Vernetzungslösung zur Wahrnehmung geme<strong>in</strong>samer<br />

Aufgaben,<br />

geme<strong>in</strong>same Tochtergesellschaften für spezielle Aufgaben.<br />

Wie s<strong>in</strong>nvoll solche Kooperationsformen s<strong>in</strong>d, hängt stark von<br />

den jeweiligen Gegebenheiten ab. Aus betriebswirtschaftlichorganisatorischer<br />

Sicht gilt es jedoch, m<strong>in</strong>destens zwei Merkmale<br />

kritisch zu prüfen, die für erfolgreiche Kooperationen von<br />

Bedeutung s<strong>in</strong>d:<br />

Die Organisation solcher Kooperationen darf nicht ressourcen<strong>in</strong>tensiv<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Die Nutzung <strong>der</strong> sich bietenden Synergiepotenziale bedarf<br />

e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen Steuerung. Diese ist am besten durch<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Leitung zu gewährleisten (jedenfalls gilt<br />

dies <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel, von <strong>der</strong> es selbstverständlich auch Ausnahmen<br />

gibt).<br />

12 Leistungsspanne – Lenkungsspanne<br />

32<br />

E<strong>in</strong>e Kard<strong>in</strong>alfrage aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist <strong>und</strong><br />

bleibt – neben <strong>der</strong> Frage des Trägermodells – die Frage nach <strong>der</strong><br />

optimalen Betriebsgröße. Dah<strong>in</strong>ter verbergen sich allerd<strong>in</strong>gs<br />

mehrere Aspekte:<br />

Der Regiekostenanteil, <strong>der</strong> kalkulatorisch auf die e<strong>in</strong>zelne Leistungse<strong>in</strong>heit<br />

entfällt, s<strong>in</strong>kt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel mit zunehmen<strong>der</strong> Betriebsgröße.<br />

Er kann bei sehr großen Betrieben allerd<strong>in</strong>gs auch<br />

wie<strong>der</strong> ansteigen.<br />

Gr<strong>und</strong>fragen <strong>der</strong> Organisation (wie Vertretungsregeln, Vorhalten<br />

spezieller Kompetenzen im Managementbereich, ‚span<br />

of control‘ 12 ) hängen unmittelbar mit <strong>der</strong> Betriebsgröße zusammen.<br />

Die ständig steigenden Anfor<strong>der</strong>ungen an e<strong>in</strong> professionelles<br />

<strong>und</strong> systematisches Management lassen sich von kle<strong>in</strong>en Betriebse<strong>in</strong>heiten<br />

immer schwerer erfüllen.<br />

Viele <strong>Sozialstationen</strong> s<strong>in</strong>d unter diesem Gesichtspunkt tendenziell<br />

zu kle<strong>in</strong>. Die Tatsache, dass sich kle<strong>in</strong>e Stationen zuweilen<br />

dennoch besser am Markt behaupten als größere, zeigt allerd<strong>in</strong>gs,<br />

dass neben <strong>der</strong> Größe auch noch an<strong>der</strong>e Erfolgskriterien<br />

im Spiel s<strong>in</strong>d.<br />

Die Bildung größerer E<strong>in</strong>heiten ersche<strong>in</strong>t aus betriebswirtschaftlich-organisatorischer<br />

Sicht gleichwohl e<strong>in</strong> wichtiger Ansatzpunkt<br />

für die <strong>Weiterentwicklung</strong> des Arbeitsfeldes. In den<br />

vorherrschenden Strukturen ist e<strong>in</strong> starkes Wachstum schon auf<br />

Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Konkurrenzsituation kaum möglich. Auch<br />

die Idee, das erfor<strong>der</strong>liche Wachstum durch Ausweitung des Leistungskatalogs<br />

zu erzielen, stößt wohl an enge Grenzen.<br />

Daher sollte nach an<strong>der</strong>en Wegen gesucht werden, den betriebswirtschaftlichen<br />

Erfor<strong>der</strong>nissen gerecht zu werden. Denkbar ersche<strong>in</strong>en<br />

dabei drei Möglichkeiten:<br />

a) verstärkte Zusammenführung <strong>der</strong> ambulanten <strong>und</strong> stationären<br />

Arbeit (vgl. dazu die Anmerkungen zu „Gemischte Trägerschaft“<br />

<strong>und</strong> „Trägerschaft von Sozialunternehmen“),<br />

b) Weiterführung <strong>der</strong> bisher schon laufenden Bemühungen,<br />

durch verstärkte Kooperationen <strong>und</strong> Fusionen zu größeren<br />

E<strong>in</strong>heiten zu gelangen (vgl. dazu die Anmerkungen zu „Kooperationsmodelle“),<br />

c) verb<strong>in</strong>dliche Setzung von Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die ambulante<br />

Arbeit <strong>und</strong> gezielter Aufbau von größeren E<strong>in</strong>heiten.

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