30.10.2012 Aufrufe

Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

STRUKTUR UND ENTWICKLUNGEN<br />

3.4.2 Bereiche von Zusammenarbeit <strong>und</strong> Kooperation<br />

3.4.2.1 Zusammenarbeit <strong>und</strong> Kooperation für e<strong>in</strong><br />

bedarfsorientiertes Angebotsprofils<br />

Die Frage nach Zusammenarbeit stellt sich, sobald <strong>Sozialstationen</strong><br />

sich nicht isoliert betrachten, son<strong>der</strong>n als Teil e<strong>in</strong>es Hilfesystems,<br />

das sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitverantwortung für die gesamten<br />

Lebensumstände pflege- <strong>und</strong> unterstützungsbedürftiger Menschen<br />

sieht. In e<strong>in</strong>igen Bereichen schreibt <strong>der</strong> Gesetzgeber sogar<br />

Kooperationen von Leistungserbr<strong>in</strong>gern verschiedener Fachbereiche<br />

vor. So kann die spezialisierte ambulante Palliativversorgung<br />

(SAPV) aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> zurzeit geltenden rechtlichen<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen von vornehere<strong>in</strong> nur über Netzwerke sichergestellt<br />

werden.<br />

In Zukunft wird es darum gehen, dass <strong>Sozialstationen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Lage s<strong>in</strong>d, ihr Angebotsprofil auch über e<strong>in</strong>en Hilfeverb<strong>und</strong> auszugestalten.<br />

Um als Leistungserbr<strong>in</strong>ger bei Bedarf auf e<strong>in</strong>e ganzheitliche<br />

Versorgungsstruktur zurückgreifen zu können, braucht<br />

es über das eigene Angebot h<strong>in</strong>aus geeignete Formen <strong>der</strong> Kooperation<br />

<strong>und</strong> Vernetzung, sowohl mit Trägern stationärer <strong>und</strong><br />

teilstationärer E<strong>in</strong>richtungen als auch mit freiwilligen <strong>und</strong> ehrenamtlichen<br />

Diensten (siehe Ziffer 3 unter 3.4.1).<br />

Die Beteiligung an Hilfeverbünden über den kirchlichen Bereich<br />

h<strong>in</strong>aus wird zur nachhaltigen Zukunftssicherung von <strong>Sozialstationen</strong><br />

beitragen. Unverzichtbares Kriterium für e<strong>in</strong>e Teilnahme<br />

ist, dass gr<strong>und</strong>legende kirchliche Werte im Umgang mit kranken<br />

<strong>und</strong> sterbenden Menschen nicht bee<strong>in</strong>trächtigt werden dürfen.<br />

38<br />

Die Zusammenarbeit zwischen <strong>Sozialstationen</strong> auf regionaler<br />

Ebene bietet die Chance, Angebote, die s<strong>in</strong>nvoll nicht<br />

e<strong>in</strong>zeln vorgehalten werden, zu koord<strong>in</strong>ieren. Beispiele hierfür<br />

s<strong>in</strong>d Familienpflegepools o<strong>der</strong> die K<strong>in</strong><strong>der</strong>krankenpflege. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus kann e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Kooperation auf Regionalebene<br />

dazu genutzt werden, Entscheidungen über geme<strong>in</strong>same strategische<br />

Entwicklungen vorzubereiten <strong>und</strong> abzustimmen.<br />

Zusammenarbeit zwischen <strong>Sozialstationen</strong> <strong>und</strong> <strong>katholischen</strong><br />

Trägern <strong>der</strong> (teil-)stationären Altenhilfe ermöglichen<br />

e<strong>in</strong> umfassendes professionelles Versorgungs- <strong>und</strong><br />

Betreuungsangebot. Träger (teil-)stationärer E<strong>in</strong>richtungen profitieren<br />

davon, dass ihnen über diesen Weg e<strong>in</strong> wichtiger Zugang<br />

zu potentiellen K<strong>und</strong>en eröffnet wird, sei es im H<strong>in</strong>blick auf vollstationäre<br />

Unterbr<strong>in</strong>gung, Kurzzeit- o<strong>der</strong> Tagespflege. <strong>Sozialstationen</strong><br />

gew<strong>in</strong>nen, weil sich ihnen die Möglichkeit bietet, bisher<br />

ambulant betreute Menschen bei Bedarf kurzfristig <strong>in</strong> stationäre<br />

Versorgung zu vermitteln.<br />

Die sich anbahnende sogenannte Ambulantisierung auch <strong>der</strong><br />

stationären Pflege wird weitere Kooperationsfel<strong>der</strong> erschließen.<br />

Beispielsweise könnten <strong>Sozialstationen</strong> die pflegerische Versorgung<br />

<strong>in</strong> Pflegeheimen o<strong>der</strong> Wohngeme<strong>in</strong>schaften übernehmen.<br />

Durch die Zusammenarbeit professioneller, freiwilliger<br />

<strong>und</strong> ehrenamtlicher Dienste eröffnen sich Möglichkeiten,<br />

als Netzwerk e<strong>in</strong>e über die re<strong>in</strong>e Pflege h<strong>in</strong>ausgehende Betreuung<br />

anzubieten. Dies dient auch zur Entlastung <strong>der</strong> pflegenden<br />

Angehörigen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pflegesituation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel die Hauptlast<br />

zu tragen haben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!