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Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

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STRUKTUR UND ENTWICKLUNGEN<br />

E<strong>in</strong>e weitere Herausfor<strong>der</strong>ung an ambulante Dienste stellen spezifische<br />

Personengruppen dar, etwa älter werdende beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te<br />

Menschen, kranke K<strong>in</strong><strong>der</strong>, ältere Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

o<strong>der</strong> Familien, die sich krankheitsbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> akuten<br />

Notsituationen bef<strong>in</strong>den. Um auch diese Gruppen gut versorgen<br />

zu können, müssen sich die ambulanten Dienste fachlich an<br />

<strong>der</strong>en spezifische Bedarfe anpassen. Der Report „Familien <strong>in</strong><br />

Baden-Württemberg 02/2009“ des M<strong>in</strong>isteriums für Arbeit <strong>und</strong><br />

Soziales geht beispielsweise davon aus, dass die häufig vertretene<br />

Annahme zu kurz greift, <strong>der</strong> Betreuungs- <strong>und</strong> Pflegebedarf<br />

von Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten werden familiär aufgefangen.<br />

Weitere neue Aufgaben für <strong>Sozialstationen</strong> stellen die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit „<strong>in</strong>telligenten“ Technologien, neuen Wohnformen,<br />

die „Ambulantisierung“ von stationären Altenhilfee<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>und</strong> die Begleitung sterben<strong>der</strong> Menschen dar.<br />

Es wird also künftig noch stärker darauf ankommen, bedarfsgerechte<br />

<strong>und</strong> an <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnissen orientierte Hilfen bereitzustellen.<br />

Als Konsequenz ist festzuhalten: Die<br />

gegenwärtigen Altenhilfestrukturen werden den künftigen Erfor<strong>der</strong>nissen<br />

nicht mehr Standhalten. Um dem beschriebenen<br />

Zukunftsszenario adäquat begegnen zu können, s<strong>in</strong>d sowohl<br />

strukturelle wie auch <strong>in</strong>haltliche Anpassungen notwendig. H<strong>in</strong>zu<br />

kommt, dass sich <strong>der</strong> Altenhilfesektor <strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Umbruchsituation<br />

bef<strong>in</strong>det: Werte wie „Teilhabe gestalten“ o<strong>der</strong><br />

„Selbstbestimmung <strong>und</strong> Autonomie sichern“ beg<strong>in</strong>nen immer<br />

mehr, E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die Gestaltung von Altenhilfe- <strong>und</strong> Pflegeangeboten<br />

zu f<strong>in</strong>den.<br />

24<br />

In den nächsten Jahrzehnten wird sich die Altersentwicklung <strong>der</strong><br />

Bevölkerung dramatisch zuspitzen, e<strong>in</strong>hergehend mit gr<strong>und</strong>legenden<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> familiären <strong>und</strong> gesellschaftlichen<br />

Strukturen, enger werdenden f<strong>in</strong>anziellen Spielräumen, e<strong>in</strong>em<br />

sich abzeichnenden Personalmangel, e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>haltlichen Neuausrichtung<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>em zunehmenden Wettbewerb im Altenhilfe<strong>und</strong><br />

Pflegemarkt. Vor diesem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> ist es zw<strong>in</strong>gend notwendig,<br />

nicht nur die <strong>Sozialstationen</strong> zu profilieren <strong>und</strong> weiterzuentwickeln,<br />

son<strong>der</strong>n die Altenhilfe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diözese Rottenburg-<br />

Stuttgart <strong>in</strong>sgesamt. Wesentlich wird se<strong>in</strong>, vernetzte Strukturen<br />

zu bilden, die e<strong>in</strong>e größere Durchlässigkeit zwischen ambulanter<br />

<strong>und</strong> stationärer Pflege ermöglichen. Um die häusliche Pflege zu<br />

stabilisieren, s<strong>in</strong>d außerdem neue Mischungen aus familiären,<br />

professionellen <strong>und</strong> nachbarschaftlichen Unterstützungs- <strong>und</strong><br />

Pflegearrangements nötig.

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