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Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

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STRUKTUR UND ENTWICKLUNGEN<br />

3.2.7 Wettbewerb als Entwicklungschance sehen<br />

Die meisten <strong>Sozialstationen</strong> haben die Situation, im Wettbewerb<br />

mit an<strong>der</strong>en Anbietern zu stehen, bisher gut gemeistert. Maßgeblich<br />

dafür war <strong>der</strong> Vertrauensbonus <strong>und</strong> das Know-how<br />

durch lange Erfahrung <strong>in</strong> <strong>der</strong> ambulanten Pflege, die Bereitschaft,<br />

sich auf die verän<strong>der</strong>ten Bed<strong>in</strong>gungen von Markt <strong>und</strong><br />

Wettbewerb e<strong>in</strong>zustellen, die Unterstützung <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Solidargeme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>der</strong> Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft katholischer <strong>Sozialstationen</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Diözese Rottenburg-Stuttgart (AG SST), die<br />

fachliche Unterstützung seitens des Caritasverbandes, des Fachverbandes<br />

Zukunft Familie <strong>und</strong> des Bischöflichen Ord<strong>in</strong>ariates.<br />

Dies schließt herausfor<strong>der</strong>nde Entwicklungen <strong>und</strong> Erfahrungen<br />

im E<strong>in</strong>zelfall nicht aus, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Falle <strong>in</strong>nerkirchlicher<br />

Konkurrenz o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Konkurrenz durch private Anbieter, die sich<br />

Zugangswege zu potenziellen K<strong>und</strong>en e<strong>in</strong>er Sozialstation erschließen<br />

konnten.<br />

Trotzdem kann als Fazit festgestellt werden, dass die Wettbewerbssituation<br />

überwiegend als Chance zur <strong>Weiterentwicklung</strong><br />

genutzt wurde. Zukünftig wird <strong>der</strong> Qualitätswettbewerb zunehmen<br />

<strong>und</strong> an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen. Die <strong>Sozialstationen</strong> müssen<br />

deshalb so aufgestellt se<strong>in</strong>, dass sie diesen Wettbewerb annehmen<br />

<strong>und</strong> für sich nutzen können. Die bisherigen Erfahrungen<br />

ermutigen dazu, auf aktuelle <strong>und</strong> künftige Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

selbstbewusst <strong>und</strong> mit <strong>in</strong>novativen Konzepten zu reagieren.<br />

Papst Benedikt XVI. sieht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er jüngsten Enzyklika „Caritas<br />

<strong>in</strong> veritate“ 8 e<strong>in</strong>e Verwirklichung des sozialen Engagements <strong>der</strong><br />

Kirche <strong>und</strong> des Gesetzes <strong>der</strong> Nächstenliebe dar<strong>in</strong>, Formen solidarischen<br />

Wirtschaftslebens zu entwickeln 9 <strong>und</strong> das unternehmerische<br />

Handeln e<strong>in</strong>schließlich des Gew<strong>in</strong>ns „als e<strong>in</strong> Mittel zu<br />

begreifen, um e<strong>in</strong>e Humanisierung des Marktes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

zu erreichen“. 10<br />

8 Papst Benedikt XVI: Liebe <strong>in</strong> Wahrheit – Caritas <strong>in</strong> veritate: Die Sozialenzyklika. 2009<br />

9 Vgl. Caritas <strong>in</strong> veritate, 39<br />

10 Caritas <strong>in</strong> veritate, 46<br />

11 Das Kapitel 3.3 basiert auf e<strong>in</strong>em Arbeitspapier von Dr. Rolf Wehaus, Göpp<strong>in</strong>gen.<br />

30<br />

3.3 Wirtschaftliche Erfolgsfaktoren<br />

für <strong>Sozialstationen</strong> 11<br />

Im folgenden Kapitel geht es darum, die Bedeutung <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Erfolgsfaktoren <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für den wirtschaftlichen Erfolg<br />

<strong>der</strong> <strong>Sozialstationen</strong> e<strong>in</strong>zuschätzen. Dazu werden drei<br />

Gruppen von Erfolgsfaktoren beleuchtet:<br />

1. Trägerstruktur<br />

2. Interne Strukturen<br />

3. Marktstellung<br />

E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner Erfolgsfaktor sagt, isoliert betrachtet, allerd<strong>in</strong>gs<br />

noch wenig über den wirtschaftlichen Erfolg o<strong>der</strong> Misserfolg<br />

e<strong>in</strong>er Organisation aus. Wichtig ist daher, die Wirkung <strong>der</strong> Faktoren<br />

im Gesamtzusammenhang zu betrachten.<br />

3.3.1 Trägerstruktur<br />

Für <strong>Sozialstationen</strong> bieten sich verschiedene Trägermodelle an.<br />

Welches gewählt wird, hängt aus wirtschaftlicher Sicht vor allem<br />

von zwei Aspekten ab:<br />

1. Welches Maß an (ökonomischer) Eigenständigkeit o<strong>der</strong> Autonomie<br />

soll die Sozialstation erhalten?<br />

Hier ist zu bedenken: Je stärker e<strong>in</strong>e Sozialstation als Instrument<br />

kirchlicher Arbeit begriffen wird, desto mehr spricht für<br />

e<strong>in</strong>e direkte kirchliche Trägerschaft. Soll sich die Sozialstation<br />

h<strong>in</strong>gegen vor allem wirtschaftlich am Markt behaupten, so<br />

sollte man die Bande etwas loser knüpfen.

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