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Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

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Seit e<strong>in</strong>igen Jahren ist darüber h<strong>in</strong>aus zu beobachten, dass die<br />

Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> häuslichen Pflege von Kräften aus dem Ausland<br />

übernommen wird. Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung<br />

(dip) kommt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Studie auf die geschätzte Zahl<br />

von 100.000 Kräften. An<strong>der</strong>e Schätzungen gehen von bis zu<br />

200.000 Kräften aus, die meist – schätzungsweise zu 97 bis<br />

98,5 Prozent – <strong>in</strong> Schwarzarbeit beschäftigt s<strong>in</strong>d. Es handelt<br />

sich um Schwarzarbeit, die mit Verletzung <strong>der</strong> Arbeitnehmer/<strong>in</strong>nenrechte,<br />

Steuerh<strong>in</strong>terziehung <strong>und</strong> H<strong>in</strong>terziehung von Sozialversicherungsbeiträgen<br />

e<strong>in</strong>hergeht.<br />

Während Pflegedienste <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em engen Korsett von Vorschriften<br />

<strong>und</strong> Qualitätskontrollen arbeiten, ist dieser illegale Markt durch<br />

ke<strong>in</strong>e rechtlichen <strong>und</strong> organisatorischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

abgesteckt. Gegen e<strong>in</strong>en solchen Markt zu konkurrieren, ist für<br />

Pflegedienste quasi unmöglich.<br />

STRUKTUR UND ENTWICKLUNGEN<br />

Erfreulicherweise ist es den <strong>katholischen</strong> <strong>Sozialstationen</strong>, darunter<br />

auch zahlreichen kle<strong>in</strong>en, bisher gelungen, sich auf dem<br />

Markt zu behaupten – mit guter Qualität <strong>und</strong> teilweise sogar<br />

mit gutem wirtschaftlichen Erfolg. Dies darf aber nicht darüber<br />

h<strong>in</strong>wegtäuschen, dass die Risiken gegenwärtig s<strong>in</strong>d, den ständig<br />

steigenden Anfor<strong>der</strong>ungen an Qualität <strong>und</strong> Professionalität auf<br />

Dauer nicht mehr gewachsen zu se<strong>in</strong>. Wie sehr sich <strong>der</strong> Konkurrenzdruck<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahren entwickelt hat, zeigt e<strong>in</strong>e Auswertung<br />

<strong>der</strong> Pflegestatistik <strong>in</strong> Baden-Württemberg über die<br />

Jahre 1999 bis 2007 (siehe Abbildungen 2 <strong>und</strong> 3).<br />

Laut Angaben des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes werden von den<br />

2,25 Millionen Pflegebedürftigen <strong>in</strong> Deutschland r<strong>und</strong> 65 Prozent<br />

zu Hause gepflegt, davon zwei Drittel durch Angehörige<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Drittel durch Pflegedienste. Von diesem e<strong>in</strong>en Drittel<br />

werden <strong>der</strong>zeit zwar immer noch 70 Prozent durch den Pflegedienst<br />

e<strong>in</strong>es freigeme<strong>in</strong>nützigen Trägers betreut, die Tendenz ist<br />

allerd<strong>in</strong>gs abnehmend (siehe Abbildung 3).<br />

Für Baden-Württemberg ergibt sich differenziert betrachtet<br />

folgendes Bild:<br />

Abbildung 1:<br />

Träger <strong>der</strong> 1010 ambulanten Dienste<br />

<strong>in</strong> Baden-Württemberg,<br />

Stand 15.12.2007<br />

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