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Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

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4.2.3 Arbeitsfeld Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe<br />

Im Rahmen des Projekts „Wohnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de“ wurden<br />

erstmalig <strong>in</strong> zwei Projektregionen differenzierte <strong>und</strong> kostendeckende<br />

Vergütungsvere<strong>in</strong>barungen mit Kostenträgern erreicht. 26<br />

4.2.4 Öffentliche För<strong>der</strong>ung<br />

Landesför<strong>der</strong>ung<br />

Um Landesför<strong>der</strong>mittel zu erhalten, s<strong>in</strong>d Träger von Familienpflegediensten<br />

verpflichtet, Fachkräfte mit e<strong>in</strong>em bestimmten<br />

Beschäftigungsumfang zu beschäftigen. Die <strong>in</strong> den För<strong>der</strong>richtl<strong>in</strong>ien<br />

festgelegten För<strong>der</strong>sätze s<strong>in</strong>d seit über elf Jahren nicht<br />

mehr erhöht worden.<br />

Kommunale För<strong>der</strong>ung/Landkreisför<strong>der</strong>ung<br />

In <strong>der</strong> Diözese Rottenburg-Stuttgart f<strong>in</strong>det sich nur bei drei Trägern<br />

e<strong>in</strong>e kommunale För<strong>der</strong>ung. Seit 2009 wird erstmalig e<strong>in</strong><br />

Familienpflegedienst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diözese durch den Landkreis geför<strong>der</strong>t,<br />

27 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweiten Landkreis f<strong>in</strong>den aktuell Gespräche<br />

statt.<br />

4.2.5 Personalentwicklung<br />

Der Anteil von Teilzeitkräften überwiegt heute <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familienpflege:<br />

Nur noch 17 Prozent <strong>der</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

arbeiteten 2008 <strong>in</strong> Vollzeit. 28 Die Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

für Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familienpflege haben<br />

sich verschlechtert: Berufsanfänger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Berufsanfänger, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Regel junge Frauen, erhalten selten e<strong>in</strong> Angebot für e<strong>in</strong>en<br />

Vollzeitarbeitsplatz. Vor allem junge Frauen, Berufsanfänger<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> alle<strong>in</strong>stehende Frauen können mit dem E<strong>in</strong>kommen als Teilzeitbeschäftigte<br />

nur begrenzt auskommen.<br />

4.2.6 Fazit<br />

FAMILIENPFLEGE<br />

Der Großteil <strong>der</strong> Träger von Familienpflege weist e<strong>in</strong> defizitäres<br />

jährliches F<strong>in</strong>anzergebnis auf: Der Durchschnittswert lag 2008<br />

bei m<strong>in</strong>us 3 Prozent <strong>und</strong> bei ca. m<strong>in</strong>us 2.600 Euro pro Vollzeitkraft.<br />

Ohne Zuschüsse lag <strong>der</strong> Durchschnittswert <strong>der</strong> Betriebsergebnisse<br />

bei m<strong>in</strong>us 18 Prozent. 29<br />

In den letzten Jahren fand e<strong>in</strong> schleichen<strong>der</strong> Abbau von Personal<br />

<strong>in</strong> Familienpflegediensten statt bis h<strong>in</strong> zur Aufgabe von Diensten.<br />

Maßgebende Gründe waren die Differenz zwischen Erlösen<br />

aus dem Hauptarbeitsfeld Ges<strong>und</strong>heitshilfe, (steigende) Personal-<br />

<strong>und</strong> Sachkosten <strong>und</strong> die Sorge, Familienpflege wirtschaftlich<br />

nicht zukunftsorientiert weiterentwickeln zu können. Selbst bei<br />

voller Auslastung mit Haushaltshilfee<strong>in</strong>sätzen arbeiten die<br />

Dienste defizitär. 30<br />

Der Abbau von Personal <strong>in</strong> Familienpflegediensten führt dazu,<br />

dass die Nachfrage bei verbliebenen Diensten <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />

Dekanats steigt. Familienpflegedienste stehen vor <strong>der</strong> Entscheidung,<br />

ob sie auch Familien außerhalb ihres E<strong>in</strong>zugsgebiets versorgen<br />

<strong>und</strong> zusätzliche Kosten für die längeren An- <strong>und</strong><br />

Abfahrtzeiten von Mitarbeiter<strong>in</strong>nen selbst tragen.<br />

26 Kooperationsprojekt des Caritasverbandes <strong>der</strong> Diözese Rottenburg-Stuttgart <strong>und</strong> Zukunft Familie, Projekt Wohnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de – Hilfemix ehrenamtlicher<br />

<strong>und</strong> professioneller Assistenzkräfte, 2005-2008<br />

27 Katholische Familienpflege im Dekanat Essl<strong>in</strong>gen-Nürt<strong>in</strong>gen<br />

28 Zukunft Familie, Jahresbericht 2008/09 S. 34<br />

29 ebenda, S. 19<br />

30 2008 betrug <strong>der</strong> durchschnittliche Preis pro geleistete E<strong>in</strong>satzst<strong>und</strong>e durch Krankenkassen 25,50 € ; die Differenz zwischen dieser Kostenerstattung<br />

<strong>und</strong> errechneter Fachleistungsst<strong>und</strong>e lag bei durchschnittlich – 16 € pro St<strong>und</strong>e. Die Kosten e<strong>in</strong>er Fachleistungsst<strong>und</strong>e wurden 2008 nach e<strong>in</strong>er exemplarischen<br />

Hochrechnung von Caritas <strong>und</strong> Diakonie auf ca. 41,50 € geschätzt. (KGST-Systematik)<br />

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