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Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

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STRUKTUR UND ENTWICKLUNGEN<br />

Aber auch große o<strong>der</strong> sehr große <strong>Sozialstationen</strong> s<strong>in</strong>d nicht frei<br />

von Risiken, die sich durch strukturelle Defizite ergeben. Größe<br />

kann zu Anonymität führen, örtliche <strong>und</strong> persönliche Bezüge<br />

können verloren gehen, Organisationsabläufe unübersichtlich<br />

werden, bei <strong>der</strong> Personalführung kann Transparenz <strong>und</strong> Klarheit<br />

abhanden kommen. Die Folge s<strong>in</strong>d Vertrauensverlust <strong>und</strong> mangelnde<br />

Identifizierung.<br />

Empfehlungen zur Risikom<strong>in</strong>imierung:<br />

s<strong>in</strong>nvolle <strong>und</strong> abgestimmte Gebietserweiterung,<br />

Market<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit zur Stärkung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit,<br />

Bildung überschaubarer Pflegeteams <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtung regio-<br />

naler Stützpunkte, um Anonymität <strong>und</strong> Identitätsverlust<br />

entgegenzuwirken,<br />

Qualitätsmanagement <strong>und</strong> Qualitätssicherung,<br />

klare <strong>und</strong> für alle Beteiligten transparente Organisationsstrukturen,<br />

Paradigmenwechsel: Bedarfs- statt Angebotsorientierung.<br />

28<br />

3.2.5. Die strukturelle Anb<strong>in</strong>dung an e<strong>in</strong>e<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de als Chance nutzen<br />

Die Anb<strong>in</strong>dung an e<strong>in</strong>e Kirchengeme<strong>in</strong>de o<strong>der</strong> an Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

e<strong>in</strong>er Seelsorgee<strong>in</strong>heit ist nach wie vor die häufigste<br />

Trägerstruktur von <strong>Sozialstationen</strong>. An<strong>der</strong>s als bei <strong>der</strong> stationären<br />

Altenhilfe, wo kle<strong>in</strong>e Träger die Ausnahme s<strong>in</strong>d, machen<br />

diese bei den <strong>Sozialstationen</strong> den Hauptanteil aus. Während<br />

zahlreiche an<strong>der</strong>e Bereiche <strong>der</strong> Caritas spezialisierten Trägern<br />

übertragen wurden, s<strong>in</strong>d die <strong>Sozialstationen</strong> <strong>und</strong> <strong>in</strong> ihrem Verb<strong>und</strong><br />

die Organisierten Nachbarschaftshilfen sowie die örtlichen<br />

Krankenpflegevere<strong>in</strong>e weitgehend <strong>der</strong> Caritas auf Kirchengeme<strong>in</strong>deebene<br />

erhalten geblieben.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es e<strong>in</strong>e gewachsene Tradition ökumenischer<br />

Zusammenarbeit mit verschiedenen Modellen geme<strong>in</strong>samer Trägerschaften<br />

<strong>und</strong> Formen <strong>der</strong> Kooperation. Dar<strong>in</strong> zeigt sich, dass<br />

<strong>der</strong> diakonische Auftrag <strong>der</strong> Kirchen e<strong>in</strong>e sehr breite geme<strong>in</strong>same<br />

Basis für ökumenisches Handeln bietet.<br />

Teil e<strong>in</strong>er Kirchengeme<strong>in</strong>de o<strong>der</strong> Seelsorgee<strong>in</strong>heit zu se<strong>in</strong>, bietet<br />

für <strong>Sozialstationen</strong> e<strong>in</strong>e gute Ausgangssituation durch die direkte<br />

Verb<strong>in</strong>dung zur Pastoral <strong>in</strong> <strong>der</strong> Seelsorgee<strong>in</strong>heit, die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

<strong>und</strong> Vernetzung mit ehrenamtlichen <strong>und</strong> freiwilligen<br />

Diensten wie organisierte Nachbarschaftshilfe, Hospizdienst, Besuchsdienst,<br />

die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung Ehrenamtlicher <strong>in</strong> Aktivitäten <strong>der</strong><br />

Sozialstation (beispielsweise Betreuungsangebote für an Demenz<br />

erkrankte Menschen), die Verankerung im örtlichen Geme<strong>in</strong>wesen<br />

<strong>und</strong> die Zusammenarbeit mit örtlichen Krankenpflegevere<strong>in</strong>en.<br />

Auch Kirchengeme<strong>in</strong>den profitieren davon, Träger e<strong>in</strong>er Sozialstation<br />

zu se<strong>in</strong>. <strong>Sozialstationen</strong> s<strong>in</strong>d Kirche vor Ort. Über ihren<br />

Zugang zu Menschen <strong>in</strong> existenziellen Lebenssituationen verfügen<br />

<strong>Sozialstationen</strong> über e<strong>in</strong> enormes Potenzial, Kirche spürbar<br />

werden zu lassen.<br />

Katholische Kirchengeme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> Zusammenschlüsse von Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

im E<strong>in</strong>zugsgebiet e<strong>in</strong>er Sozialstation sollen daher<br />

auch künftig Träger von <strong>Sozialstationen</strong> se<strong>in</strong> <strong>und</strong> se<strong>in</strong> können.<br />

Deren spezifische Herausfor<strong>der</strong>ungen erfor<strong>der</strong>n spezifische Antworten.

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