30.10.2012 Aufrufe

Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1.4 Eckpunkte des Kirchlichen Profils<br />

<strong>der</strong> <strong>Sozialstationen</strong><br />

In e<strong>in</strong>igen Leitl<strong>in</strong>ien soll das karitativ-christliche Profil <strong>der</strong> <strong>Sozialstationen</strong><br />

<strong>und</strong> ihre E<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>enheit <strong>in</strong> das ortskirchliche Leben<br />

<strong>in</strong> Kirchengeme<strong>in</strong>de <strong>und</strong> Seelsorgee<strong>in</strong>heit formuliert werden:<br />

<strong>Sozialstationen</strong> <strong>in</strong> katholischer Trägerschaft s<strong>in</strong>d durch das implizit<br />

christliche <strong>und</strong> wertorientierte Handeln <strong>der</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter Orte, an denen <strong>der</strong> missionarisch-diakonische<br />

Charakter <strong>der</strong> Kirche im Alltag deutlich wird. Sie s<strong>in</strong>d<br />

geleitet vom christlichen Selbstverständnis des Menschen als<br />

Abbild Gottes <strong>und</strong> stellen die Kultur des Helfens <strong>in</strong> den Mittelpunkt.<br />

Die Klarheit <strong>der</strong> Sendung macht deutlich, welchen<br />

Charakter kirchliche <strong>Sozialstationen</strong> haben <strong>und</strong> für welche<br />

Werte sie sich aus ethisch-religiöser Überzeugung e<strong>in</strong>setzen.<br />

Der karitative Dienst an Notleidenden ist – wie <strong>der</strong> Gottesdienst<br />

<strong>und</strong> die Verkündigung– e<strong>in</strong> Eckpfeiler je<strong>der</strong> christlichen<br />

Geme<strong>in</strong>de. Er gehört <strong>in</strong> die Mitte des Geme<strong>in</strong>delebens <strong>und</strong><br />

darf nicht mit dem H<strong>in</strong>weis auf die notwendige Spezialisierung<br />

aus dem Blick geraten.<br />

Die Kirchengeme<strong>in</strong>den verstehen die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Sozialstationen</strong><br />

mit ihren breiten <strong>und</strong> kompetenten Angeboten – zum Beispiel<br />

für kranke, pflegebedürftige <strong>und</strong> alte Menschen, für Familien<br />

<strong>in</strong> Krisensituationen, für pflegende Angehörige, für<br />

Sterbende <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Organisierten Nachbarschaftshilfe – als<br />

unentbehrliches christliches Handeln <strong>und</strong> pastoralen Gr<strong>und</strong>dienst.<br />

Sozialstation <strong>und</strong> Kirchengeme<strong>in</strong>den tragen unabhängig<br />

je<strong>der</strong> Trägerstruktur geme<strong>in</strong>sam Verantwortung für e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Gesamtpastoral <strong>der</strong> Seelsorgee<strong>in</strong>heit/<strong>der</strong><br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de.<br />

Die Angebote <strong>der</strong> <strong>Sozialstationen</strong> stehen allen Bedürftigen<br />

offen, gleich welcher Religion <strong>und</strong> Weltanschauung. Die Stationen<br />

praktizieren e<strong>in</strong>e kultursensible Pflege.<br />

DAS KARITATIVE PROFIL KIRCHLICHER SOZIALSTATIONEN<br />

Die Professionalität <strong>der</strong> <strong>Sozialstationen</strong> führt nicht dazu, dass<br />

die Kirchengeme<strong>in</strong>de ihre Sorge um alte, kranke <strong>und</strong> <strong>in</strong> je<strong>der</strong><br />

H<strong>in</strong>sicht hilfsbedürftige Menschen e<strong>in</strong>fach delegiert, <strong>in</strong> dem<br />

S<strong>in</strong>ne: „Dafür ist die Sozialstation da.“ Geme<strong>in</strong>dliches Leben<br />

<strong>und</strong> die Arbeit <strong>der</strong> Sozialstation s<strong>in</strong>d transparent <strong>und</strong> aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

bezogen. Die Situation von Pflegebedürftigen <strong>und</strong> ihrer<br />

Angehörigen ist e<strong>in</strong>e diakonische Aufgabe <strong>der</strong> Ortsgeme<strong>in</strong>de<br />

<strong>und</strong> im vitalen Interesse aller Gläubigen. Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

tragen Verantwortung für diese Aufgabe <strong>und</strong> suchen nach<br />

Wegen, <strong>in</strong> welcher Form sie ambulante Pflege <strong>und</strong> <strong>der</strong>en vielseitigen<br />

Hilfsangebote unterstützen.<br />

Neben <strong>der</strong> <strong>in</strong>stitutionellen verwaltungsmäßigen Verschränkungen<br />

von Kirchengeme<strong>in</strong>de <strong>und</strong> Station gibt es Kooperationen,<br />

<strong>in</strong> denen sich geme<strong>in</strong>dliche Sorge um die Notleidenden <strong>und</strong><br />

die professionelle Hilfe <strong>der</strong> Pflegestationen berühren. Die pastoralen<br />

<strong>und</strong> ehrenamtlichen Dienste <strong>der</strong> Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Seelsorgee<strong>in</strong>heit kommunizieren regelmäßig <strong>in</strong> strukturell<br />

verb<strong>in</strong>dlich verankerter Weise mit den Leitungen <strong>der</strong> <strong>Sozialstationen</strong>,<br />

um die notwendige Seelsorge <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>dliche<br />

Hilfsangebote für die von <strong>der</strong> Sozialstation Betreuten zu koord<strong>in</strong>ieren.<br />

Die beson<strong>der</strong>e geme<strong>in</strong>same Sorge von Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

<strong>und</strong> Sozialstation gilt <strong>der</strong> Begleitung Schwerstkranker<br />

<strong>und</strong> Sterben<strong>der</strong>. Gezielte Kooperationen mit Hospizgruppen,<br />

ehrenamtlichen Besuchsdiensten <strong>und</strong> Gruppen <strong>der</strong> Organisierten<br />

Nachbarschaftshilfe s<strong>in</strong>d hierbei genauso wertvoll <strong>und</strong> unerlässlich<br />

wie die generelle Pflege <strong>der</strong> ökumenischen Zusammenarbeiti.<br />

Ehrenamtliches <strong>und</strong> hauptberufliches Engagement<br />

s<strong>in</strong>d eng mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu verknüpfen <strong>und</strong> bieten neue Chancen<br />

für gelebte Ökumene.<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong> Sozialstation s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

ihrem täglichen Dienst mit <strong>der</strong> Not <strong>und</strong> dem Leid <strong>der</strong> Pflegebedürftigen<br />

konfrontiert <strong>und</strong> hier stark gefor<strong>der</strong>t. Die Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

unterstützen sie durch Wahrnehmung, Wertschätzung<br />

<strong>und</strong> im Gebet.<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!